Sonnenblume hat geschrieben:
"Bei den Grünen gab es in einem wichtigen Punkt ein intellektuelles Defizit: Sie sahen nur zwei Möglichkeiten: Entweder ethnische Säuberungen oder Bombardements. Und das was falsch", so der Friedensforscher Johan Galtung in einem Interview über den Kosovo-/Jugoslawienkrieg (in: Jungle World, 30.6.99). Insbesondere Joschka Fischer trieb mit der "Nie wieder Krieg und nie wieder Auschwitz"-Parole seine Partei wie auch die Gemütslage weiter Bevölkerungskreise in eine so den Realitäten nicht entsprechende Sackgasse - vermutlich wider besseres Wissen." aus
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Wenn er Zweifel hatte, dann hat er das sehr gut verborgen...
Ich glaube mich zu erinnern, dass Fischer mal in einem Interview gesagt hatte, dass eine Reise in das Kriegsgebiet ihn tief beeindruckt und zum Umgenken gebracht hatte (bin mir nicht 100% sicher, finde auch auf die Schnelle keine Quelle). Aber was die Aussage "Krieg
oder Völkermord" betrifft, ist das genau das, was ich im letzten Beitrag meinte - wir waren alle traumatisiert von dem jugoslawischen Bürgerkrieg, der uns einfach deutlich gezeigt hatte, dass Verhandlungen vor allem Zeit schafften, da gewisse Leute überhaupt kein Interesse hatten, zu irgendeinem Kompromiss zu kommen. Die Welt hatte gerade erst ein paar Monate zuvor Blauhelme verschickt, die dann untätig zusahen, wie Menschen vertrieben und massakriert wurden. Ich kann aus meiner eigenen Erinnerung sagen, dass wir so etwas nie wieder passieren lassen wollten. Da ja im Kosowo der selbe Führer (Milosevytsch) zu Gange war, der kurz zuvor den jugoslawischen Bürgerkrieg überhaupt begonnen hatte, existierte auch schon die "Erfahrung", dass Verhandlungslösungen offenbar keine Erfolgsaussicht hatten.
Ich will das hier nicht weiter bewerten, aber das gibt so ungefähr wieder, was bei uns damals diskutiert wurde.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!