Allgemeines DiskussionsforumDon’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

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RSS-Bot-UN
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Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von RSS-Bot-UN »

Kann die ukrainische Gesellschaft als Informationsgesellschaft gelten? Ich neige – bei einer gewissen Skepsis – doch eher zu einer bejahenden Antwort auf diese Frage, und sei es nur, weil die Gesellschaften der erfolgreichen westlichen Staaten bereits in den 1990ern als Interformationsgesellschaften galten. Und in der Ukraine von heute hat der Stand der Computerisierung, Internetisierung, Vernetzung, iPhonisierung und sonstigen -ungen und -ierungen schon längst den damaligen Stand des Westens übertroffen.
Herkunft: Ukraine-Nachrichten: Meinungen und Analysen: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll!

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Handrij
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von Handrij »

Gibt es auch hier vom Kreml [smilie=ru_prapor] bezahlte Internettrolls? ;)

Der Verdacht, dass es in Kommentaren und dem ganzen Social-Gebims nur so von Kreml-Claqueuren wimmelt, wird ja immer wieder geäußert, vor allen Dingen von "nationalbewussten" Ukrainern. Es kann ja kein Zufall sein, dass es derartig viele Abweichler von der offiziellen Linie der aufgeklärten, nach Europa orientierten ukrainischen Intelligenz gibt und die sich gerade in den Kommentaren usw. tummeln, oder?
Die Kommentarfunktion des Standards steht bei Eurojoseph beispielsweise ebenfalls im Verdacht von Agenten des Kremls zugemüllt zu werden.
Richtig glauben kann ich das ehrlich gesagt nicht, denn wie viele Leute lesen sich die Kommentarkriege wirklich durch? Wäre das nicht etwas hinausgeworfenes Geld. Ist es da nicht zielführender in regelmäßigen Abständen zu versuchen "unabhängige" Experten in Zeitungen ihre Artikel schreiben zu lassen?

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Jensinski
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von Jensinski »

Dass Du hier eurojoseph anführst, gerade bei dem dachte ich gleich daran, dass er zum FSB gehört... ROFL

Aber Scherz beiseite (tschuldigung, eurojoseph ;) ). Ich informiere mich viel Online, unter anderem beim Spiegel, Tagesschau, auch beim Standard - und ich lese fast immer die Kommentare, das ist wie ein Barometer auf den Wahrheitsgehalt hin und man findet da oft weiterführende Links zu dem Thema. Weiterhin werden auch Kommentare (sehr gute wie sehr schlechte/böse) gerne weiterverbreitet. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich das lohnt. Gerade da kommt ja der Eindruck auf, dass es eine "unabhängige" Meinung ist. Die Journalisten selbst haben ja einen Brötchengeber...

LG,
Jens

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mbert
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von mbert »

Ich halte die Existenz von gezielt eingesetzten Trolls grundsätzlich für wahrscheinlich - weil diese Taktik ganz einfach funktioniert!
Generell ist es in der heutigen Zeit ein großes Problem autoritärer oder gar totalitärer Regimes, dass sie die Information im Netz nur sehr eingeschränkt beeinflussen können. Trolls auf Blogs, in Foren und sozialen Netzen haben vor allem zwei Funktionen: in eigentlich feindlich gesinnten Communities eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen, vielleicht sogar den einen oder anderen zu überzeugen, und auch, um zu demonstrieren, dass eine unübersehbare Anzahl von Zeitgenossen, die Positionen des jeweiligen autoritären oder totalitären Regimes völlig "freiwillig" vertritt.

Ohne dass der Autor des Artikels oder wir selber Beweise für diese These oder ihre Antithese hätten, kann man m.E. schon allein aufgrund von Plausibilität argumentieren - es funktioniert, und wenn ein Regime sich dieses Mittels nicht bediente, wäre es schön blöd (und blöd sind die Bösen meist nur im Film).

Ich kenne diese Mechanismen schon länger. In den frühen Zeiten des immer mehr Menschen zugänglichen Internets, in den 90er Jahren herrschte ein erbitterter Krieg um "Standards" in der Welt der Software - also platt gesagt, ob 90% der Computer weltweit mit Unix, MS-DOS/Windows oder OS/2 ausgestattet sein würde. Der Meister des "Partisanenkriegs" war, wie man angesichts der heutigen Situation unschwer raten kann, Microsoft, welches damals (und aus Sicht vieler auch noch heute) technologisch der schwächste Wettbewerber war, aber auf allen anderen Ebenen wusste, worauf es ankam - Hardware-Hersteller bekamen immense Rabatte, aber nur wenn sie ihre Rechner ausschließlich mit Microsoft-Systemen ausstatteten, wer auch Konkurrenz-Software aufspielte, verlor diesen Preisvorteil, weiterhin technologische Gemeinheiten ("auf Ihrem Rechner läuft kein MS-DOS, sind Sie sicher, dass Sie fortfahren wollen?"), bezahlte Journalisten bei den einflussreichsten Zeitschriften - und schließlich: massive Agitation in Foren. Die technologischen Foren in Mailboxen oder dem Usenet wurden überschwemmt von Leuten, die die Konkurrenz lächerlich machten, von angeblichen Problemen mit Konkurrenz-Produkten berichteten, erbittert in allen Diskussionen mitwirkten etc. Es ist längst allgemein anerkannt (wenn auch m.W. nie von MS zugegeben worden), dass diese Leute seinerzeit gezielt rekrutiert wurden, um die öffentliche Meinung in die "richtige" Richtung zu beeinflussen.

Ich glaube nicht, dass diese Mechanismen sich seitdem geändert haben. Was damals in der Welt der Technologie funktionierte, dürfte bis heute genau so gut in der Welt der Politik funktionieren. Natürlich wird es im Einzelfall immer schwer sein, sicher zu wissen, ob jemand ein Söldner ist oder aus freien Stücken schreibt, das macht es ja so schwer. Aber Fakt ist, dass man jetzt und auch in Zukunft damit rechnen wird müssen, dass das eigene Forum oder ein Artikel in einer Zeitung zum Schauplatz des Informationskrieges politischer Gegner wird.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Minuteman
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von Minuteman »

Naja, mbert. Es ist ja auch eine Frage von der Effektivität, bzw. dem Kosten - Nutzen Faktor. Es ist zwar vorstellbar aber sehr schwer nachvollziehbar. Vor allem mit Trollen politische Überzeugungsarbeit leisten zu wollen ist schon arg schwierig. Mag durchaus sein das dies bei technischen Neuerungen oder Konkurrenzdenken beoi Produkten funktioniert.
Vor allem der Kreml muß sich ja sehr genau überlegen ob der gezielte Einsatz von Trollen nicht zum Querschläger wird, welcher womöglich noch zurückkommt. Denn Propaganda hält in den seltensten Fällen einer sachlichen Argumentation stand. Sprich, es kann überhaupt kein Interesse darin bestehen Propaganda aus dem Kreml zur Diskussion zu stellen. Da ist es m.E. wirklich besser man schweigt dort wo man eh keinen Einfluss hat, schaltet sofern möglich andere Informationsquellen aus, und bedient dafür um so mehr die "Kundschaft" wo man die Kontrolle hat. Z.B. das russische Staatsfernsehen.
Ich bin eher der Meinung die Kommentatoren, seien sie jetzt PRO oder CONTRA, sind "Überzeugungstäter" die für ihre Dienste keinen einzigen Rubel aus der Staatskasse erhalten.

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tf_translate
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von tf_translate »

Der Vergleich mit den Betriebssystemkriegen im Usenet und im Heise-Forum (die laufen dort übrigens bis heute ab, heute ist das Thema halt iOS vs Android vs Symbian/Windows Phone) finde ich sehr interessant, danke, mbert. Ich hab da ein bisschen Erfahrung (weswegen ich auch diese Übersetzung beigetragen habe). Ich war damals auf der OS/2-Seite und war Mitglied im Team OS/2. Das wurde von IBM ein wenig gepimpert, IBM hat aber lediglich Community Building betrieben, bisschen Merchandise und Insiderinfos bereitgestellt, das war's schon (und das sehr zurückhaltend und stümperhaft, meistens inoffiziell, deswegen wurde es auch nix mit OS/2). Die Beiträge, die wir damals so in den diversen Newsgroups hinterlassen haben, haben wir aus eigener Überzeugung hinterlassen. Da war nichts von IBM vorgegeben, finanziert usw.

Ich kannte auch Vertreter der Windows-Front denen wir OS/2ler auf die Nerven gingen und die einfach deswegen dagegenhalten wollten. Allerdings hatte ich auch damals den Eindruck, dass es im Windows-Lager ungewöhnlich viele hirntote, merkbefreitete und unflätige Trolle gab. Oft hat man vermutet, dass die bezahlt sind, aber mehr als Behauptungen, wie sie jetzt auch der Autor über den Kreml aufstellt, habe ich nie gesehen. Genau genommen steht der Autor mit den Kommersant-Stories zu den drei Ausschreibungen schon wesentlich näher an einem Beweis als damals die Leute, die behaupteten, die Windows-Trolle seien bezahlt. Aber vielleicht weiß ich was nicht - m_bert, wenn Du da mehr Hintergrundinfos hast, würde mich das interessieren.

Ich bin mir aber sicher, dass viele Leute die Kommentare lesen, und dass so eine Strategie, sofern sie teilautomatisiert wird, sicherlich Wirkung zeigen kann.

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mbert
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von mbert »

Das ist ja interessant. Ich war damals auch aktiver OS/2-er und pflege bis heute noch einige meiner Software dafür.
Letztlich ist, was das Thema betrifft, ohnehin viel Spekulation dabei. Ich halte nach wie vor einige damalige Netzaktivität für organisiert, aber das ist hier ja eigentlich auch kein Thema. Zumindest dürfte schon allein dadurch jedem klargeworden sein, dass Aktivität in sozialen Medien durchaus eine Wirkung auf die Meinungsbildung haben kann.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Optimist
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Re: Don’t feed the trolls – kein Futter für den Kreml-Troll! - UN

Beitrag von Optimist »

Das ist ja alles richtig trollig! In der ehemaligen DDR gab es auch viele Trolls aber kein Internet. Man sollte halt aufpassen mit wem und was man sich einlässt, immer und überall.

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