Ukraine-Forum: Infos, Tipps und Diskussionen zur Ukraine

Ihr steht an einem Grab. Ihr habt die Erde geworfen und Blumen und jetzt überbringt Ihr Euer Beileid den Eltern.

Das hatte ich erwartet. Mit einem Urteil über die Menschen auf dem Maidan seit Ihr schnell. Toten ein letztes Wort zu widmen, ist Euch zu anstrengend.

Ich hatte es nicht so verstanden, daß Du jetzt Texte haben wolltest. Wenn doch, ich schreibe morgen gerne etwas.

Wassermann3000 hat geschrieben:Ich hatte es nicht so verstanden, daß Du jetzt Texte haben wolltest. Wenn doch, ich schreibe morgen gerne etwas.

Warum? Weil es Galizier so will? Ich werde die Opfer nie vergessen und in jeder Kirche werde ich ein Licht für sie anzünden. Aber ich werde mir nicht vorschreiben lassen, wie ich ihrer gedenke.
Wenn ich die Mutter eines Opfers wäre, es würde mich schütteln, wenn ich diese Aufforderung lesen würde.

Ich hoffe Du hast einen guten Vorrat an Kerzen für die nächste Zeit!!!

Du kannst Dich ganz ruhig aus dem Fenster lehnen, denn Du wirst Dich nicht schütteln müssen, Du hast die Sicherheit in Deutschland und den schnellen Rückflug.

Ich habe eine herzliche Bitte an Dich. Du bist offensichtlich sehr nah dran und die Ereignisse muß man erst einmal verarbeiten ... wenn man das überhaupt kann. Ich verstehe den Schmerz sehr gut. Ich bin auch froh, daß es mich nicht unmittelbar betrifft. Keiner kann es aber ändern, wenn er nicht zu den Opfern gehört. Und man kann darüber froh und dankbar sein. Es wird jedoch nichts dadurch geändert, wenn man sich das nun noch vorhält. Ich denke, jeder hier ist fassungslos und entsetzt. Damit kann aber niemand das geschehene Leid rückgängig machen. Im Moment belastet mich - auch emotional - viel mehr die Sorge, wieviel Opfer es noch geben wird. Den Angehörigen der bisherigen Opfer hilft das nicht, das ist klar. Ich möchte im Moment in erster Linie, daß die Zahl der trauernden Angehörigen nicht noch unendlich steigt. Jetzt ist die Sorge drängender, daß das Drama möglichst rasch ein Ende findet.

Die jungen Menschen, die ihr Leben lassen mußten oder schwer verletzt wurden, haben sich mit der ernsthaften Absicht engagiert, damit - eigentlich selbstverständliche - Ideale Realität werden. Sie haben es am wenigsten für sich selbst getan. Sie haben ihr Opfer gebracht, wodurch hoffentlich demnächst andere die Chance auf ein besseres Leben haben werden. Dafür verdienen sie und ihre Angehörigen Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit. Aktuell besteht aber leider kaum die Möglichkeit, inne zuhalten und ihrer zu gedenken, denn die Probleme sind noch nicht gelöst. Noch besteht die Gefahr, das alles umsonst war. Ich hoffe, das möglichst bald die Chance besteht, derer zu gedenken, die bereit waren, Opfer zu bringen und ihnen die entsprechende Würdigung zuteil kommt.

Was viele Menschen bewegt ist die Frage, wie die massiven Probleme gelöst werden können. Natürlich gibt es darüber unterschiedliche Ansichten und keiner kann im voraus sagen, wie am besten eine Lösung erreicht werden kann. Durch die Diskussion darüber besteht die große Chance, den bestmöglichen Weg zu finden. Das ist nie eine Garantie und das kann auch schiefgehen. Politik und Weltkrisen kannst Du nicht programmieren. Ich habe mich oft genug deutlich geäußert, was ich vom Putinschen Imperalismus halte. Ich kann es aber noch so laut schreien, deswegen ändert es sich nicht. Es ist also die Frage, wie das Problem gelöst wird, und das geht eben nicht, wenn man einfach mal klare Kante zeigt.

In einer Diskussion über Lösungen müssen natürlich verschiedene Optionen, Vorschläge und Bedenken durchgesprochen werden. Es ist dabei wenig hilfreich, wenn sich die Diskussionsteilnehmer noch gegenseitig Vorhaltungen auf persönlicher Ebene machen. Und natürlich "Reden", denn die Option "Waffen" kann das Problem nicht lösen.