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Sonnenblume
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:
Sonnenblume hat geschrieben:Diese Aufzählung von Unterstellungen will ja ein wenig charakterstarkes Bild Klitschkos zeichnen und führt dies nun auf dessen Eltern zurück? Ich finde die Idee, ihm das ins Gesicht zu sagen, tatsächlich nicht schlecht :).
Wie kommst du darauf, dass das wegen der Kohle ne Unterstellung ist
Ist es das nicht? Kennst Du ihn persönlich?
mbert hat geschrieben:
Sonnenblume hat geschrieben:und wieso sollen ausgerechnet Offiziere der Sowjetarmee charakterschwach gewesen sein?
Das hat niemand behauptet. Aber wenn Dir in einem Satz Charakterschwäche unterstellt und dazu Deine Eltern als Quelle Deiner Wesensart genannt werden, hat das schon etwas despektierliches, oder?
Ich sehe nicht, dass hier Charakterschwäche unterstellt wurde. Wegen Kohle irgendwo arbeiten zu gehen ist ja wohl nicht charakterschwach. Sonst sind wir das alle.

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mbert
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von mbert »

Sonnenblume hat geschrieben:Vielleicht weil er wußte, dass es nur Show ist und weil er nicht über jedes Stöckchen springt, was man ihm hinhält, wie mancher hier?
Ich glaube schon, dass es etwas mehr als Show war, und ich bin sicher, dass Klitschko das auch genau weiß, er ist nur zu klug, darauf anzuspringen.

Ich glaube, vielen, die den Kampf nicht gesehen haben, ist nicht so richtig klar, was da eigentlich abging. Im Vorfeld gab es einen wie ich finde guten Artikel in der FR, hier ein kleiner Ausschnitt:
Beim offiziellen Wiegen einen Tag vor seiner Titelverteidigung im vergangenen Jahr in Stuttgart gegen den Deutschen Marco Huck präsentierte der Weltmeister eine wenige Monate alte Tätowierung. Auf der Innenseite des linken Oberarms, zu sehen also nur, wenn Powetkin es auch zulässt. Auf der Waage hob er die Arme an und ließ die Muskeln spielen. Zum Vorschein kamen zwei mit einem Quadrat verschlungene ovale Kreise – das sogenannte Swaroger Quadrat. Ein Symbol für die heidnisch-slawische Gottheit Swarog, beliebt unter anderen bei russischen Nationalisten und Neonazis. Powetkins Botschaft kam an.

[...]

Huck wurde als „dümmlicher Bosnier“ verspottet. Und User „antiliberal“ fragte nach, ob Powetkin angesichts seiner neuen Tätowierung nun „einer von uns“ sei. Forumsmitglied „Neuwessel“ antwortete, es könne gut sein, dass Powetkin ein „radikaler Nationalist“ und ein „Mitglied der Nordbruderschaft“ sei.

Dieser Zusammenschluss Rechtsradikaler hat sich einen Systemsturz in Russland zum Ziel gesetzt. Nach der Machtübernahme wollen sie einen monoethnischen, technokratischen und russischen Staat errichten, ein „erleuchtetes, heiliges Russland“. Ihr Logo: das Swaroger Quadrat. Ihre Losung: „Rus gegen Russland“. Das mittelalterliche Großreich Kiewer Rus, das Teile der heutigen Staaten Russland, Ukraine und Weißrussland umfasste, gilt als Sehnsuchtsort russischer Nationalisten. So tragen Powetkins Anhänger auch T-Shirts mit der Aufschrift „Powetkin – Eine Ehre für die Rus“.

Auch im russischen Facebook-Pendant „vk.com“ schwärmte ein Nutzer mit dem deutschen Usernamen „Wotan-Jugend“ von Powetkin: „Die Rolle Alexanders auf die Entwicklung des russischen Kampfsports kann man gar nicht überschätzen ... Er versteckt nie seine nationalistischen Ansichten und tritt vor dem Publikum mit rechten Losungen auf.“

Powetkin wird stellvertretend für eine Szene in die Schlacht geschickt, die sich durch Rückbesinnung auf alte Werte der „Erneuerung Russlands“ verschrieben hat, die allem, was dem russischen Volke schaden könnte, den Kampf ansagt – ob das nun die grassierende Volkstrunkenheit ist oder die ansteigende Zuwanderung von Asiaten und Kaukasiern. Der russischen Urangst, noch einmal von Mongolen und Tataren überrannt zu werden, begegnen sie mit der Flucht in ein nationalistisches, heidnisches Slawentum.

Powetkin selbst widerspricht der Vereinnahmung aus der rechten Ecke. Gegenüber der Frankfurter Rundschau erklärte er aus seinem Trainingslager in Kirgistan: „Obwohl gewisse Gruppierungen so tun, als hätte ich diese Ansätze, distanziere ich mich davon. Diese Leute versuchen, in Internetforen und manch anderen Publikationen zu signalisieren, ich und auch andere Persönlichkeiten aus dem Kampfsport würden sie repräsentieren. Aber das stimmt nicht.“
Quelle: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

Aus dem Artikel wird m.E. ganz gut die nationalistisch aufgeheizte Stimmung deutlich, die diesen Kampf umgab. Powetkin distanzierte sich zwar einerseits von den ultra-radikalen, andererseits schwimmt er voll auf der nationalistischen Welle. Interessant ist hier noch ein anderer Ausschnitt aus dem Online-Journal des FC St. Pauli (Klitschko ist auf St. Pauli in Hamburg quasi lokale Prominenz)
Während er zu dem Song „Can`t stop it“ der Red Hot Chilli Peppers in den Ring stieg, stand in der gegenüberliegenden Ecke Alexander Povetkin. Ein Mann, der sich als Nationalist und russischen Ritter (Russkij Vitjaz’) bezeichnet. Das Kvadrat Svaroga prangt auf der Innenseite seines linken Oberarmes. Povetkin marschierte zu den Klängen einer in Ritterrüstungen verkleideten Band ein. Er präsentierte mit zur Siegerpose erhobenen Armen ein Symbol, welches der nationalsozialistische Slawische Bund bis zu seinem Verbot 2011 ebenfalls nutzte.
Quelle: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

Ich empfinde das nicht als Skandal, eher nur als reichlich geschmacklos. Aber es ist auch schon etwas mehr als nur Show, es hatte eine doch recht klar politische Botschaft. Wie weit der Boxer das selber forciert, sei dahingestellt, es entstand aber eine entsprechende Atmosphäre. Insofern habe ich Galizier's Kommentar als Satire und nicht als Nationalismus verstanden. Ich fand die Häme absolute berechtigt, denn wer so dick aufträgt, wie das Klitschko's Gegner da tat, der muss auch liefern. So sehe ich das.
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben: Ich empfinde das nicht als Skandal, eher nur als reichlich geschmacklos. Aber es ist auch schon etwas mehr als nur Show, es hatte eine doch recht klar politische Botschaft. Wie weit der Boxer das selber forciert, sei dahingestellt, es entstand aber eine entsprechende Atmosphäre. Insofern habe ich Galizier's Kommentar als Satire und nicht als Nationalismus verstanden. Ich fand die Häme absolute berechtigt, denn wer so dick aufträgt, wie das Klitschko's Gegner da tat, der muss auch liefern. So sehe ich das.
Wie gesagt, ich tu mir sowas nicht an, da ich Boxkämpfe zutiefst abstoßend finde, mit oder ohne Politik. Wenn das so war wie hier beschrieben, kann ich deine Empörung über den Auftritt des Russen verstehen. Wahrscheinlich sind Boxer auch aufgrund der Verletzungswiederholung am Kopf nicht besonders helle (bis auf ein paar prominente Ausnahmen, die nicht sooft getroffen werden) und lassen sich deshalb instrumentalisieren bis zum geht nicht mehr. Dass diese Typen dann den Kampf verlieren - da bin ich dann auch schadenfroh genug.
Aber warum empfindest du das hier nicht als Skandal? "Das Kvadrat Svaroga prangt auf der Innenseite seines linken Oberarmes... Er präsentierte mit zur Siegerpose erhobenen Armen ein Symbol, welches der nationalsozialistische Slawische Bund bis zu seinem Verbot 2011 ebenfalls nutzte."

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von mbert »

Warum kein Skandal - es ist Sport, den Idioten mit Politik anmischen. Ich bin dagegen und finde es auch einfach dumm, aber ein Skandal würde dem Mummenschanz zu viel Bedeutung beimessen.

Ganz ehrlich, schlimmer finde ich, dass die Mainstream-Gesellschaft sich (zumindest so kommt es hier an) offenbar kaum so richtig von diesen Leuten distanziert.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

Scheinbar sind es keine Idioten, die die Politik da rein bringen, sondern sie nutzen den Sport ziemlich schlau, um ihre Ziele zu verwirklichen. Und mit Skandal meinte ich eher, warum du es nicht skandalös findest, mit welchen Symbolen hier gearbeitet wird.
mbert hat geschrieben:Ganz ehrlich, schlimmer finde ich, dass die Mainstream-Gesellschaft sich (zumindest so kommt es hier an) offenbar kaum so richtig von diesen Leuten distanziert.
Tja warum? Weil sie es vielleicht genau so wie du sehen:
mbert hat geschrieben:Warum kein Skandal - es ist Sport, den Idioten mit Politik anmischen. Ich bin dagegen und finde es auch einfach dumm, aber ein Skandal würde dem Mummenschanz zu viel Bedeutung beimessen.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von mbert »

Sonnenblume hat geschrieben:Scheinbar sind es keine Idioten, die die Politik da rein bringen, sondern sie nutzen den Sport ziemlich schlau, um ihre Ziele zu verwirklichen. Und mit Skandal meinte ich eher, warum du es nicht skandalös findest, mit welchen Symbolen hier gearbeitet wird.
Nun, vielleicht ist es für mich auch ein Skandal, ich habe es von der Seite einfach noch nicht so genau analysiert. Mein Thema ist ja die Ukraine, Russland interessiert mich vor allem da, wo es einen Zusammenhang mit der Ukraine gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass ich als nicht-nationalistischer Russe angesichts der Chose da auch einen ziemlich dicken Hals hätte.
Sonnenblume hat geschrieben:
mbert hat geschrieben:Ganz ehrlich, schlimmer finde ich, dass die Mainstream-Gesellschaft sich (zumindest so kommt es hier an) offenbar kaum so richtig von diesen Leuten distanziert.
Tja warum? Weil sie es vielleicht genau so wie du sehen:
mbert hat geschrieben:Warum kein Skandal - es ist Sport, den Idioten mit Politik anmischen. Ich bin dagegen und finde es auch einfach dumm, aber ein Skandal würde dem Mummenschanz zu viel Bedeutung beimessen.
Ich hatte das eigentlich genereller gemeint. Ich habe das Gefühl, dass das diese Leute einen gewissen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben, der nicht gesund ist (ich denke da z.B. an den Konflikt um Gastarbeiter und auch RF-Bürger nicht-slawischer Herkunft, aber auch die "patriotische" Rhetorik von Regierungspolitikern). Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie tief das in der Gesellschaft steckt, aber das, was ich hier so mitbekomme, gefällt mir ganz entschieden nicht - nicht zuletzt, weil ich diese Dinge auch als einen (zumindest ideologischen) Angriff auf die Souveränität der Ukraine verstehe.
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie tief das in der Gesellschaft steckt, aber das, was ich hier so mitbekomme, gefällt mir ganz entschieden nicht - nicht zuletzt, weil ich diese Dinge auch als einen (zumindest ideologischen) Angriff auf die Souveränität der Ukraine verstehe.
Warum empfindest du das als Angriff auf die Ukraine?

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:Ich hatte das eigentlich genereller gemeint. Ich habe das Gefühl, dass das diese Leute einen gewissen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben, der nicht gesund ist (ich denke da z.B. an den Konflikt um Gastarbeiter und auch RF-Bürger nicht-slawischer Herkunft, aber auch die "patriotische" Rhetorik von Regierungspolitikern). Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie tief das in der Gesellschaft steckt, aber das, was ich hier so mitbekomme, gefällt mir ganz entschieden nicht ...
Hast du mal nach England geschaut, was Cameron so gerade von sich gibt? Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Ich denke, dass ist ein allgemeines Problem in ganz Europa und Russland ist da keine Ausnahme.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von mbert »

Sonnenblume hat geschrieben:Hast du mal nach England geschaut, was Cameron so gerade von sich gibt? Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Ich denke, dass ist ein allgemeines Problem in ganz Europa und Russland ist da keine Ausnahme.
Naja, Cameron ist auch nicht gerade mein Freund. Ich finde aber schon, dass es da qualitative Unterschiede gibt. In Osteuropa (z.B. Ukraine und Russland) ist es ja kein rein ökonomischer Aspekt, da ist doch eine Menge reiner Rassismus und auch Vorurteile gegen bestimmte Volksgruppen dabei. Ich finde dabei in Russland schon etwas pikant, dass der Rassismus eben auch Bürger der RF trifft, die - wenn sie die Wahl hätten - vermutlich lieber von Russland selbständig wären, aber aufgrund der Bodenschätze in ihrer Heimat Mitglied der RF bleiben "müssen". Was hingegen Gastarbeiter betrifft, ist das Problem natürlich ein durchaus allgemeines.
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Politik und Sport sind schon seit Zeiten der Antike ein Paar. Da kann man Wollen was man will, zum Ändern müssten sich alle Zuschauer der Beteiligung enthalten um den Commerz aus dem Sport zu vertreiben.
Ist aber nicht real der Gedanke, denn viele sehen in den Besten dieser Sports das was sie selbst nicht erreichen konnten.
Ja, es hatte mich sehr gefreut, es war Butter für die Seele, dass dort der Beste verdient gewann. Schade nur, dass er die Werbeeinnahmen derart vergrößerte.
Danke auch Dir mbert, ich schaue Boxen wegen der Klitschkos und habe auch zu wenig Zeit und zu wenig Interesse das Umfeld solcher Figuren wie Powetkin zu durchleuchten. Deine und Eure Beiträge zur rechten Szene in RF waren sehr informativ.
Mir hatte das Interview mit Powetkin gereicht um den braunen Mief zu riechen.
So wie Ihr geschrieben habt, dass Klitschko nicht über jedes Stöckchen springt werde ich nicht an jeder Ecke die Dog-News lesen, nur weil einer dort seine Meinung(Markierung) gesetzt hat.

Doch einige Gedanken zu dem Hieb auf die Eltern der Klitschkos. Es müssen großartige Menschen, hervorragende Eltern gewesen sein, dass sie solche Söhne erzogen haben. Dabei ist es unerheblich welchen Beruf sie hatten.
Sicher gab es solche und solche Offiziere in der Roten/Sowjet-Armee. Dieser Vater war aber ein "solcher", einer der, der Heimat gedient hat und nicht selbst und das auch gelebt hat. Und dieses Vorbild hat sich in den Söhnen verewigt.

Eins wird aber daraus auch immer wieder deutlich, die russische Gesellschaft war schon zu Sowjetzeiten nationalistisch und das hat sich bis heute erhalten und noch verstärkt.
Meine Einsichten in den Nationalismus bei der Armee habe ich aus inneren Ansichten aus dem Erleben gemeinsamer Manöver und Kommandostabsübungen.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:
Sonnenblume hat geschrieben:Hast du mal nach England geschaut, was Cameron so gerade von sich gibt? Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Ich denke, dass ist ein allgemeines Problem in ganz Europa und Russland ist da keine Ausnahme.
Naja, Cameron ist auch nicht gerade mein Freund. Ich finde aber schon, dass es da qualitative Unterschiede gibt. In Osteuropa (z.B. Ukraine und Russland) ist es ja kein rein ökonomischer Aspekt, da ist doch eine Menge reiner Rassismus und auch Vorurteile gegen bestimmte Volksgruppen dabei. Ich finde dabei in Russland schon etwas pikant, dass der Rassismus eben auch Bürger der RF trifft, die - wenn sie die Wahl hätten - vermutlich lieber von Russland selbständig wären, aber aufgrund der Bodenschätze in ihrer Heimat Mitglied der RF bleiben "müssen". Was hingegen Gastarbeiter betrifft, ist das Problem natürlich ein durchaus allgemeines.
Ich denke, proentual unterscheiden sich die Bürger England in nichts von den Bürgern Russland, was Rassismus betrifft. Wann warst du das letzte mal in englischen Pubs und hast den Leuten da zugehört? Weißt du, wie sie z. Bsp. über die Inder denken, die schon in England geboren sind?
Aber das ist nun wirklich off topic. War nur so ein Denkanstoß.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

galizier hat geschrieben: Doch einige Gedanken zu dem Hieb auf die Eltern der Klitschkos. Es müssen großartige Menschen, hervorragende Eltern gewesen sein, dass sie solche Söhne erzogen haben. Dabei ist es unerheblich welchen Beruf sie hatten.
Sicher gab es solche und solche Offiziere in der Roten/Sowjet-Armee. Dieser Vater war aber ein "solcher", einer der, der Heimat gedient hat und nicht selbst und das auch gelebt hat. Und dieses Vorbild hat sich in den Söhnen verewigt.
Das sehe ich genauso und deshalb hatte ich in retlaws Äußerungen auch keinen Angriff auf seine Eltern gesehen.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von mbert »

Sonnenblume hat geschrieben:Ich denke, proentual unterscheiden sich die Bürger England in nichts von den Bürgern Russland, was Rassismus betrifft. Wann warst du das letzte mal in englischen Pubs und hast den Leuten da zugehört? Weißt du, wie sie z. Bsp. über die Inder denken, die schon in England geboren sind?
Aber das ist nun wirklich off topic. War nur so ein Denkanstoß.
Ich erlaube mir aber doch, auch noch mal off-topic zu antworten :)

Ich habe ja längere Zeit in England gelebt. Rassismus gibt es dort, vor allem in gewissen Schichten. Ich würde aber schon sagen, dass das nicht der Mainstream ist. Ich habe das Zusammenleben mit Asiaten, Afrikanern etc. in dem Teil des Landes, wo ich gelebt habe, immer als geradezu vorbildlich empfunden. Dass das nicht überall so ist, ist mir selbstverständlich klar. Ich selber bin kein Russland-Experte, daher habe ich das in meinem letzten Beitrag auch mit einem gewissen Fragezeichen versehen. Ich war einfach ziemlich schockiert von den Nachrichten, wo die Kaukasier gehetzt wurden. Dies war ja auch nicht das erste Mal, es gab das ja schon häufiger in den letzten Jahren. Ich finde auch, dass ein nicht unwichtiger Unterschied ist, dass die Asiaten und Afrikaner im vereinigten Königreich in der Regel Immigranten oder Kinder von Immigranten sind, die aufgrund ihrer jeweiligen Heimat in ehemaligen Kolonien seinerzeit ein Recht auf Immigration hatten, sie sind also Leute, die meist aufgrund ihrer eigenen freien Entscheidung (oder der ihrer Eltern oder Großeltern) im vereinigten Königreich leben. Russland hat nach der Ablösung einiger Länder in den 90er Jahren noch einen guten Teil seiner Kolonien behalten, die bis heute Teile der RF sind. Gerade bei den Kaukasus-Ländern habe ich den Eindruck (das ist wirklich nicht mehr als ein Eindruck!), dass eine größere Zahl ihrer Menschen lieber unabhängig von Russland sein würden, was Russland aber - vermutlich vor allem aus geopolitischen und ökonomischen Gründen - nicht zulässt.
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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:
Sonnenblume hat geschrieben:Ich denke, proentual unterscheiden sich die Bürger England in nichts von den Bürgern Russland, was Rassismus betrifft. Wann warst du das letzte mal in englischen Pubs und hast den Leuten da zugehört? Weißt du, wie sie z. Bsp. über die Inder denken, die schon in England geboren sind?
Aber das ist nun wirklich off topic. War nur so ein Denkanstoß.
Ich erlaube mir aber doch, auch noch mal off-topic zu antworten :)
Rassismus gibt es dort, vor allem in gewissen Schichten.
Und in Russland ist das genauso, es sind gewisse Schichten, die so denken und aus deren Reihen es dann Ausschreitungen gibt. Der "Otto-Normal-Russe" lebt auch mit allen vorhandenen Nationalitäten friedlich zusammen.

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Re: Powetkin vs. Klitschko

Beitrag von Optimist »

90 % der Leute schauen sich eine Sportveranstaltung an, freuen sich wenn ihr Favorit gewonnen hat und das war es dann. Seit 15 Jahren hauen die Klitschkos ihre Gegner nur so weg. Aus Altersgründen läuft nun deren Zeit langsam ab immer zu siegen. Aber in der Ukraine wird sich deshalb nichts ändern. Und wenn die Russen in allen Sportarten Weltmeister werden, hier wird deshalb keiner böse und macht sich auch keine Gedanken darüber, weil absolut sinnlos.

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