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cronos
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Glaubwürdigkeit der Russen

Beitrag von cronos »

Ich stelle hier einmal ein Thema, dasim übertragenen Sinn auch Bezug zur Ukraine hat.
Wiedervereinigung schon 1952 ?


Hierzu sei auf den Betrag Wikipedia hingewiesen, „Stalin Noten“, der richtig, die kontroverse Sicht beschreibt, die aber im Tenor wohl eher die Aufrichtigkeit Stalins für eine Wiedervereinigung unter Preisgabe der DDR zeigt..

Es waren ja nicht die die Stalin Noten, der Prozess zog sich bis weit in das Jahr 1954 hin

Ich möchte zusätzlich anmerken. Ich folge damit den entsprechenden Daten aus dem ehemaligen Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen.

1.) Diese Noten erfolgten zu Lebzeiten Stalins, der offensichtlich an einem Ausgleich mit Deutschland interessiert ist. (Siehe Bemerkung)

2.) Ein Wiederaufleben der Noten und das Interesse, mit Deutschland zu einem vernünfttigen Friedensvertrag zu kommen erfolgte am 24.5. 1953 nach dem Tode Stalins am 5. März durch die Regierung der CCCP in einem Prawda-Artikel, in dem eine „kooridinierte Deutschlandpolitik mit den Westmächten" erklärt wird.

3.) Am 3.6.1953 warnt die KPdSU die SED vor der Weiterführung des starren und scharfen Kurses, als Erneuerung ihrer Warnung v. 15.4.1953

4.) Am 15.7. wird von der DDR-Regierung (sicher auf Weisung aus Moskau) der Vorschlag gemacht „Deutsche an einen Tisch“ Zeitgleich laden die Westmächte die CCCP für Ende September 1953 zu einer Außenministerkonferrenz über die Durchführung freier Wahlen und der Bildung einer gesamtdeutschen Regierung ein.

5.) 4.8. 1953 Note der CCCP an die Westmächte: nicht 4-Mächte sondern 5 Mächte-Konferrenz unter Teilnahme Chinas : a) Milderung der intrnationalen Spannungen (ist ja nicht verkehrt) und b) Deutsche Frage einschl. der Wiederherstellung der deutschen Einheit und des Friedensvertrages.

6.) 15.8. Konkretisierung der Note v. 4.8 der CCCP an die Westmächte.

7.) 2.9. Antwortnote der Westmächte an die CCCP: Die CCCP wird zu einer Vierrer-Konferenz am 15.10.1953 nach Lugano eingeladen, zweck jedoch nur deutsche und die östereichische Frage.

8.) Es folgen mehrer Notenwechsel zwischen den Westmächten und der CCCP, die anfangs immer noch auf eine 5 Mächte-Konferrenz besteht.

9.) Am 6.11.1953 ist die CCCP bereit zu einer 4 Mächtekonferrenz, die von der CCCP in Berlin vorgeschlagen wird.

Dieser Vorschlag wird am
10. 8.12.1953 angenommen, wobei die Westmächte die CCCP darauf hinweisen, daß die „Politik der Stärke“ fortgesetzt wird, die auf der Konferenz auf den Bermudas v. 4. bis 7. Dezember 1953 gegenüber der CCCP festgeschrieben wurde.

11. Am 26.12.1953 schläge die CCCP vor, die Konferrenz am 25. Januar 1954 in Berlin begeinnen zu lassen.

12. Die Konferrenz endet am 18.2. ergebnislos. Grund: die CCCP akzeptiert freie und intrnational kontrollierte Wahlen erst NACH Bildung einer vorläufigen gesamtdeutschen Regierung durch die Parlamente der BRD und der DDR., Erlaß eines Wahlgesetzes durch diese vorläufige Regierung ohne fremde Überwachung , Abzug ALLER Besatzungstruppen VOR !!! der Durchführund dieser Wahlen.

Als die Westmächte das ablehnen , bietet sie eine Neutralisierung beider Teile Deutschlands aufgrund eines Viermächteabkommens und einen ständigen Interventionsrecht aller ehemaligen Besatzungsmächte bei Verstoß gegen die Neutralität.
Eine bewaffnete Neutralität.

Ferner schlägt sie vor, anstelle der EVG (Europäischen Verteidigungsgemeinschaft) einen europäischen Sicherheitspakt für 50 Jahre zu schaffen, an dem beide Teile Deutschlands beteiligt werden sollen.


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Am 7.5.1954 lehnen die Westmächte das Ersuchen der CCCP auf NATO Mitgliedschaft ab

Am 24.7 wird dieser Antrag der CCCP zur Aufnahme in die NATO erneut abgelehnt

Am 4.8.1954 schlägt die CCCP kurzfristig die Einberufung einer Konferrenz zur deutschen Wiedervereinigung vor
Am 10.9. Antwort an die CCCP, die Westmächte der erneuten Konferrenz nur von der Bereitschaftr der CCCP auf freie gesamtdeutsche Wahlen unter internationaler Aufsicht zustimmen können.

Am 23.10.1954 richtet die CCCP überraschend eine Note an die Westmächte, wonach sie nun doch auch die westlichen Vorschläge (zuerst freie Wahlen) akzeptiert.

Am gleichen Tag werden die Verträge von Paris, die Aufnahme Westdeutschlands in das Verteidigungssystem der westlichen Staaten unterzeichnet.

Damit war der Vorhang gefallen.

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Bemerkung:
Warum wollten Stalin und später seine Nachfolger die Einbindung der BRD in die NATO verhindern ?

Sicherlich nicht aus Angst vor einem autarken Deutschland !!! Ein Deutschland mit oder ohne Nato wäre militärisch kein ernst zu nehmender Gegner für die CCCP gewesen (trotz der albernen Rede Adenauers vor dem Bundestag, wonach sich die Sowjetunion vor einem Angriff auf die BRD „hüten“ müsse)

Stalin und seine Nachfolger sahen damals m.E. bei dem Abdriften der BRD in den Militärbereich der Westmächte mit der dann folgenden Aufrüstung die Notwendigkeit, dann Entsprechendes auch in der DDR vornehmen zu müssen, Ferner bestand 7 Jahre nach Ende des Krieges die Befürchtung, die BRD konnte sich zusammen mit der NATO in militärische Abenteuer gegen die CCCP stürzen. (Eine Begründung, die so absurd ja nicht war, sehen wir uns die Aktivitäten der Bundesregierung nach dem Bau der Mauer 1961 an)

In Bezug auf die freien Wahlen ist der CCCP und auch dem Westen vorzuwerfen, daß beide die wirklichen Auswirkungen freier Wahlen , aus unterschiedlicher Position, völlig falsch gedeutet haben.. Beide, der Westen und die CCCP meinten wahrscheinlich, freie Wahlen wären der Garaus für eine kommunsitische Partei in der DDR.

Das glaube ich nicht. Sowohl in der DDR als auch in der BRD gab es 1952 so etwas wie einen nationalen Konsens, Ähnliches , wie es sich im 1. Weltkrieg und dann vor und wärend des 2. Weltkrieges gezeigt hatte , nie mehr zuzulassen, wirklich einen anderen deutschen Staat aufzubauen., „es“ also nicht anders oder besser machen zu wollen, sondern „es einmal ganz bleiben zu lassen., und stattdessen etwas ganz anderes zu machen – Friedenspolitik nämlich .

Daß nach 28 Jahren Mauer eine Partei noch nicht einmal den Hauch einer Chance hätte, so sie sich auf die SED oder die KPD bezieht, ist schon verständlich. .

Ein Aufeinanderzugehen der beiden Teile Deutschlands 1952 hätte sicher einen 17. Juni 1953 verhindert. Und in dem Zusammenhang müssen auch die Aktivitäten der CCCP im Herbst 1953 und im Jahr 1954 gesehen werden, die Sicherung des Friedens (nach dem schrecklichen Aderlass der CCCP zwischen 1941 und 1945) musste oberstes Ziel der CCCP sein..

Ob nun Adenauer, wie die Protagonisten der westlichen Haltung meinen , wenig Einflussmöglichkeit 1952 hatte, sei dahin gestellt.
Welche Sanktionen hätten denn die Westmächte gehabe, wäre Adenauer im Alleingang auf die CCCP zugegangen, um Deutschland willen ?
Militärdiktatur über Deutschland ? Verhaftung der Bundesregierung ?, Auflösung des Parlaments ?

Das Undenkbar hätte gewagt werden müssen.





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