Allgemeines DiskussionsforumWas tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

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Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von RSS-Bot »

Ukraine-Nachrichten: Meinungen und Analysen

Eigentlich äußere ich mich nicht öffentlich zu Mails, die auf dieser Seite eingehen, doch die Ereignisse der letzten drei Tage lassen mir keine andere Wahl. Was bei uns in diesen drei Tagen an Hass und Mordfantasien eingegangen ist, war für mich bisher nicht vorstellbar und lässt mich am geistigen Zustand meiner Mitmenschen extrem zweifeln. Das Gerede von der Schwarmintelligenz muss unverzüglich durch einen Diskurs über Schwarmdumpfheit abgelöst werden.
Herkunft: Ukraine-Nachrichten: Meinungen und Analysen: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht?

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Machen wir doch eine Facebookgruppe auf: "Ich weiß zwar nicht, gegen wen es geht, aber ich mache schonmal mit."
Aber vielleicht hat noch jemand bessere Vorschläge?
Wir könnten ihnen aber auch neues Futter vorwerfen, damit sie beschäftigt sind :)
Z.Bsp. das hier: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Ich habe ja selbst einen lieben Hund, mache aber einen Unterschied zwischen Haushund und Straßenköter. Und wenn alleine vorm hiesigen Magazin 8 Köter herumlungern und mich und meine Irma angehen, dann ist es bei mir vorbei mit Tierliebe! Wie ich letzte Woche von meiner Mutter erfuhr, lief da auch was im Fernsehen. Eigentlich hatte ich da insgeheim gehofft, dass diese "Mobile" auch mal in Cherkassy vorbeikommen.... :-D

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Mensch Jensinski, sei froh, dass die deine E-Mail nicht haben. Hier kommen immer noch entrüstete Mails an ....
Zudem bin ich heilfroh, dass ich keine Telefonnummer angegeben habe. Die könnte ich jetzt wegschmeißen ....

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Handrij hat geschrieben:Mensch Jensinski, sei froh, dass die deine E-Mail nicht haben. Hier kommen immer noch entrüstete Mails an ....
Zudem bin ich heilfroh, dass ich keine Telefonnummer angegeben habe. Die könnte ich jetzt wegschmeißen ....
Diese "Gutmenschen" wissen ja gar nicht, wovon sie reden. Spätestens wenn mal auch nur ein klitzekleines Rudel dieser Straßenhunde vor ihnen steht und sie lieber einen Umweg von 2 Kilometer Laufen in Kauf nehmen, als noch einen Schritt weiter auf sie zuzumachen, kommen denen auch andere Gedanken.
Wobei es natürlich richtig ist, dass die Statdtverwaltungen da nicht rechtzeitig reagiert haben.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Es stellt ja keiner in Frage, dass die Sache mit den Hunden Mist ist, doch warum folgen diese Leute einem Hinweis, ohne ihr Gehirn einzuschalten?
Verständlich wäre es, wenn Bitten erfolgen würden, doch die Protestmails an die richtige Adresse und vielleicht in einer Übersetzung zu schicken, aber diese Seite muss nun offensichtlich für alle Verfehlungen der ukrainischen Behörden herhalten. Kurz: die Leute sind völlig plem-plem ...
Doch auch dieser Shitstorm wird vorübergehen, so in ´nem Monat hoffe ich :-D

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Handrij hat geschrieben:Mensch Jensinski, sei froh, dass die deine E-Mail nicht haben. Hier kommen immer noch entrüstete Mails an ....
Zudem bin ich heilfroh, dass ich keine Telefonnummer angegeben habe. Die könnte ich jetzt wegschmeißen ....
Also ich habe mal auf diesen Blog geschaut und vor allem die Kommentare gelesen. Ich kann kaum glauben, dass die alle echt sein sollen! Dazu die erwähnten Briefe... [smilie=dash2.gif] Mich beschleicht ein dummes Gefühl, dass hier Stimmungsmache gegen die Ukraine und die EM-Austragung betrieben wird. Haben diverse (Bild-)Reporter vielleicht keine 7-Sternesuiten in den Austragungsorten mehr bekommen?

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Jensinski hat geschrieben:
Handrij hat geschrieben:Mensch Jensinski, sei froh, dass die deine E-Mail nicht haben. Hier kommen immer noch entrüstete Mails an ....
Zudem bin ich heilfroh, dass ich keine Telefonnummer angegeben habe. Die könnte ich jetzt wegschmeißen ....
Also ich habe mal auf diesen Blog geschaut und vor allem die Kommentare gelesen. Ich kann kaum glauben, dass die alle echt sein sollen! Dazu die erwähnten Briefe... [smilie=dash2.gif] Mich beschleicht ein dummes Gefühl, dass hier Stimmungsmache gegen die Ukraine und die EM-Austragung betrieben wird. Haben diverse (Bild-)Reporter vielleicht keine 7-Sternesuiten in den Austragungsorten mehr bekommen?
Naja, die Ukrainer haben da schon eine schöne Steilvorlage geliefert und das wird von Bild, Krone und Co. ausgenutzt. Diese setzen die Marschrichtung und der "Hausfrauenmob" setzt sich ohne Hirn und Verstand in Bewegung.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Handrij hat geschrieben:Es stellt ja keiner in Frage, dass die Sache mit den Hunden Mist ist, doch warum folgen diese Leute einem Hinweis, ohne ihr Gehirn einzuschalten?
Weil sie sonst keiner Ernst nimmt und sie sonst nichts zu sagen haben. Endlich können sie sich mal wichtig fühlen.
Warum die ihr Gehirn nicht einschalten? Vielleicht haben sie einfach keins?!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von telzer »

Da kann man mal sehen wo uns die Generation "RTL und Co." hingeführt hat. Meiner Meinung stellt sich hier die angebliche "Intelligenz" ein Armutszeugnis aus.
Hirn ist schon vorhanden, aber es wird nicht eingeschaltet,wozu auch. Ein Intel Chip vor 40 Jahren war da wohl besser. Mein Vater sagte immer, auch mal zu mir, erst Hirn einschalten dann Mund aufmachen. OK heute würde er sagen ... dann mit den Fingern auf die Taste.

Gruß an die Generation "3 Fernsehprogramme"
Wenn erst alle glauben, dass Vereinbarungen und Absprachen nur dazu da sind um später bei der ersten Gelegenheit wieder gebrochen zu werden, wäre das gleichbedeutend mit dem Anfang vom Ende. (unbekannter Autor)
Jetzt ist diese Zeit ! слава Україні

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Bestimmt viele Veganer unter den Hysterikern. Die leiden ja sowieso unter einer chronischen Unterversorgung der Füllmasse unter der Schädeldecke.

Wir sollten umgekehrt die Zeitungen mit Bildern von den verwahrlosten Hundemeuten zumailen und die Absendern intensiv um Futtermittelspenden und Spenden für Tierheime bitten. Mit viel Öffentlichkeit und dann auch die Antworten offenstellen.

Ich fange morgen an zu fotografieren.

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Minuteman
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Minuteman »

Es ist wahrlich interessant. Da sehen nicht grad wenige Leute einen Bericht bei RTL & Co., oder lesen einen Bericht in der "BLÖD" oder dem österrichischen Pendant und sprechen dann von Niveaulosigkeit. Das einzige was hängenbleibt ist dan Hundemord und Ukraine. Dann finden sie irgendwas deutschsprchiges wo Ukraine draufsteht und das wird sofort in "Sippenhaft" genommen und drauf eingeprügelt was das Zeug hält.
Keiner dieser Pseudoaktivisten kommt auf die Idee sich hier mal einzubringen und mal genauer nachzufragen, was eigentlich naheliegend wäre, da hier Menschen im Forum sind die das Land kennen und eventuell etwas ausführlicher darüber berichten können als diese "Fast-Food"-Medien.
Dann würden sie vielleicht erfahren, daß die Mitglieder hier in diesem Forum durchaus genauso empört sind aber Aufgrund ihrer Erfahrung und mehr Hintergrundinformationen dies etwas anders bewerten.
Aber ich denke man will gar nicht darüber reden, sondern einfach nur seiner Wut freien Lauf lassen und Frust da abbauen wo Ukraine draufsteht.
Mal anzufragen "hey, Leute, ich habe da einen Bericht gesehen und ihr kennt das Land, was hat es damit auf sich", darauf kommt keiner.
Ich möchte sogar behaupten, daß sich hier durchaus Leute aus dem Forum finden, die bereit wären einen Protest an die richtigen Stellen weiterzuleiten, und gegebenfalls sogar für lau in die Sprache zu übersetzen, die der Adressat auch versteht.
So, kann ich nur feststellen, das es nur darum geht einen Sündenbock zu finden, auf den man nach herzenslust eindreschen kann. Das finde ich Schade, und ich kann die Reaktion von Andreas Stein durchaus nachvollziehen und finde das er angemesen und richtig darauf reagiert hat.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Habe mir gerade einmal die Kommentare an dem Artikel angesehen. So viel Empörtheit und so wenig Selbstreflektion! Von vielen der Kommentierer ist ja die wichtigste Tatsache völlig abgeprallt - nämlich dass sie einfach die falsche Person bombardiert haben! Aber wenn jemand "im Auftrag des Herren" unterwegs ist, heiligt ja auch bekanntlich der Zweck die Mittel.

Gruselig.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Minuteman hat geschrieben: Keiner dieser Pseudoaktivisten kommt auf die Idee sich hier mal einzubringen und mal genauer nachzufragen...
Das stimmt nicht.
Dann würden sie vielleicht erfahren, daß die Mitglieder hier in diesem Forum durchaus genauso empört sind aber Aufgrund ihrer Erfahrung und mehr Hintergrundinformationen dies etwas anders bewerten.
Auf diese Bewertung bin ich gespannt. So ganz kann ich das mit der Empörung ja nicht glauben, las ich doch weiter oben:
Eigentlich hatte ich da insgeheim gehofft, dass diese "Mobile" auch mal in Cherkassy vorbeikommen....
Noch etwas interessiert mich sehr: ich habe in den letzten Tagen versucht, ein Bild über die Ukraine zu bekommen. U.a. auch in diesem Forum. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das Land in einem desolaten Zustand, sowohl ökonomisch als auch ideologisch. Was verspricht man sich überhaupt von der Austragung der EM? Welche Auswirkungen wird sie auf das Land haben, ausser dass einige Reiche reicher werden, kurzfristig vielleicht ein paar blu-collar-jobs entstehen, die schlecht bezahlt sind und genauso schnell wieder verschwinden und in den betreffenden Städten nun für einige Zeit die "Hundeplage" beseitigt ist?

Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Minuteman hat geschrieben: Keiner dieser Pseudoaktivisten kommt auf die Idee sich hier mal einzubringen und mal genauer nachzufragen...
dirkk hat geschrieben:Das stimmt nicht.
Hm, ok du bist jetzt also der Erste.
Minuteman hat geschrieben:Dann würden sie vielleicht erfahren, daß die Mitglieder hier in diesem Forum durchaus genauso empört sind aber Aufgrund ihrer Erfahrung und mehr Hintergrundinformationen dies etwas anders bewerten.
dirkk hat geschrieben:Auf diese Bewertung bin ich gespannt. So ganz kann ich das mit der Empörung ja nicht glauben, las ich doch weiter oben:
Eigentlich hatte ich da insgeheim gehofft, dass diese "Mobile" auch mal in Cherkassy vorbeikommen....
Hast du auch die anderen Meinungen gelesen?
dirkk hat geschrieben:Noch etwas interessiert mich sehr: ich habe in den letzten Tagen versucht, ein Bild über die Ukraine zu bekommen. U.a. auch in diesem Forum. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das Land in einem desolaten Zustand, sowohl ökonomisch als auch ideologisch. Was verspricht man sich überhaupt von der Austragung der EM? Welche Auswirkungen wird sie auf das Land haben, ausser dass einige Reiche reicher werden, kurzfristig vielleicht ein paar blu-collar-jobs entstehen, die schlecht bezahlt sind und genauso schnell wieder verschwinden und in den betreffenden Städten nun für einige Zeit die "Hundeplage" beseitigt ist?

Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...
Warum soll man dich als Nazi beschimpfen? Wo hast du solche Erfahrungen gemacht?
Was man sich von der Austragung der EM in der Ukraine verspricht, mußt du die fragen, die der Ukraine den Zuschlag gegeben haben.
Vor allem würde mich interessieren, wie der Zuschalg wirklich zustande kam.
Wir können nur spekulieren und du hast bestimmt nicht ganz unrecht mit deiner Argumentation.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

dirkk hat geschrieben: Noch etwas interessiert mich sehr: ich habe in den letzten Tagen versucht, ein Bild über die Ukraine zu bekommen. U.a. auch in diesem Forum.
Wenn Du auf diese Art zum Forum gefunden hast, finde ich das schon einmal großartig! Denn man kann sich über Dinge nur ein Urteil bilden, wenn man sich wenigstens ein klein bisschen damit beschäftigt hat. Ich hoffe, Du bleibst uns dann auch länger erhalten :)
dirkk hat geschrieben: Was verspricht man sich überhaupt von der Austragung der EM?
Im Grunde war das Austragungsrecht für die EM ein spätes Geschenk für die Orangene Revolution. Leider haben sich ja die politischen Verhältnisse noch einmal sehr zum schlechten gewandelt, wo die EM nun ansteht. Ich würde das als "schlechtes Timing" bezeichnen...
dirkk hat geschrieben: Welche Auswirkungen wird sie auf das Land haben, ausser dass einige Reiche reicher werden, kurzfristig vielleicht ein paar blu-collar-jobs entstehen, die schlecht bezahlt sind und genauso schnell wieder verschwinden
Ich fürchte, nicht einmal das wird nennenswert passieren. Die Wirtschaft ist so fest in den Händen der Oligarchen, dass der Gewinn im großen und ganzen bereits jetzt unter den Platzhirschen aufgeteilt ist. Es mag für den einen oder anderen etwas vom Teller fallen, aber ich fürchte, das wird keine nennenswerten Dimensionen haben. Ich hoffe dennoch, dass ich mich irre.

dirkk hat geschrieben: ... und in den betreffenden Städten nun für einige Zeit die "Hundeplage" beseitigt ist?
Was die "Hundeplage" betrifft, ist das aus deutscher Perspektive und mit deutschen Maßstäben sehr schwer zu erfassen. Ich möchte jedem, der sich dafür interessiert, wärmstens empfehlen, das Land zu besuchen. Verwilderte Haustiere sind auf dem Lande absolut Normalität. Die Wälder sind voll davon, und (nicht nur) nachts triffst Du sie auch auf den Dörfern an auf der Suche nach Nahrung. Du findest ihre Leichen am Straßenrand, wenn sie überfahren wurden. Sie dringen auch mehr und mehr in die Städte vor (vor allem, weil die Städte oft nach außen hin ins Ländliche diffundieren, so dass von da auf ganz "natürliche" Art die Tiere immer weiter in die Zentren vordringen.

Kastrieren von Haustieren ist unüblich - auf dem Lande sowieso, in der Stadt scheitert es oft an den Kosten oder daran, dass derartige Operationen oft ohne Betäubung vorgenommen werden. Es gab (gibt? ich bin mir nicht sicher!) ein Gesetz, nach dem Narkose für Tiere illegal war/ist. Mir hat mal jemand gesagt, dass das damit zu tun hat, dass jenes Mittel auch als Droge für Menschen verwendet werden kann, aber das basiert auf hörensagen.

Wenn man nach den Gründen für diese Verhältnisse fragt, gibt es durchaus verschiedene Erklärungen. Mein Eindruck ist, dass auf dem Lande vielfach die Menschen mit Tieren ähnlich umgehen, wie das bei uns vor dem Krieg der Fall war. Ein größerer Teil der Dorfbewohner hat üblicherweise keine Arbeitsstelle, man lebt häufig von dem, was man auf dem eigenen Stück Land anbaut und was die Nutztiere abgeben (in der Gegend, die ich etwas besser kenne, würde ich schätzen, dass höchstens 50%, eher weniger der Bewohner einen Job haben). Das sind harte Bedingungen für Menschen und auch für Tiere. In der Stadt sieht es etwas anders aus, aber auch hier ist die wirtschaftliche Not groß. In Lviv sind die Mieten pi-mal-Daumen halb so hoch wie in einer deutschen Stadt, der Monatsverdienst üblicherweise etwa bei einem Zehntel. Um über die Runden zu kommen, sind oft mehrere Jobs notwendig, auch eine Menge Schattenwirtschaft.

Ich habe ein paar Gedanken aufgeschrieben, was mir zu Deiner Einleitung einfällt. Ich vermeide es mal ganz bewusst, hier irgendeine "Meinung" von meiner Seite einfließen zu lassen. Die besten Schilderungen können einen persönlichen Eindruck vor Ort nicht ersetzen. Wenn man helfen will, dann ist es m.E. wichtig, die Mentalität der Menschen kennenzulernen, zu respektieren und zu vermeiden, gleich aller Welt zeigen zu wollen, wie es geht. Tierschutz in der Ukraine ist sicher stark von Hilfe von außen abhängig. Man muss sich aber dort u.U. auch der Frage stellen, ob man nicht vielleicht den Menschen zuerst helfen sollte. Nun, diese letzten beiden Sätze haben nun etwas mit meiner persönlichen Meinung zum Thema zu tun :)
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Ein kleiner Kommentar noch zu meinem eigenen Beitrag, wo ich ihn gerade noch einmal überlesen habe. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass in der Ukraine alle Menschen hungern, und das Land auf dem Niveau eines Drittewelt-Landes steht. Das ist so nicht richtig. Es ist aber wohl richtig, dass es dem Land wirtschaftlich schlecht geht, dass Initiative durch Korruption abgetötet wird und dass die Menschen mitunter ganz schön kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen...
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Erstmal möchte ich es nachholen, allen hier "Hallo" zu sagen... Mein Einstieg war jetzt nicht der höflichste, tut mir leid...

Hast du auch die anderen Meinungen gelesen?
Natürlich, aber ich habe doch auch viel Zustimmung gefunden, zumindest in diesem Thread. Und sicherlich können grosse Hunderudel für die Stadt ein Problem darstellen, aber wie in der Ukraine damit umgegangen wird, ist bestialisch und hat mit Zivilisation nichts mehr zu tun. Mir ist durchaus bewusst, dass nicht "der Ukrainer" per se eine Bestie ist, aber dass so ein Vorgehen für das Land nicht gerade imagefördernd ist, ist doch wohl klar. Und es würde mich ernsthaft interessieren, wie es in dem von mir zitierten Beitrag angesprochen war, wie denn die Bewertung dieser Vorgänge, insbesondere auch in politischer Hinsicht, aussieht.
dirkk hat geschrieben:Noch etwas interessiert mich sehr: ich habe in den letzten Tagen versucht, ein Bild über die Ukraine zu bekommen. U.a. auch in diesem Forum. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das Land in einem desolaten Zustand, sowohl ökonomisch als auch ideologisch. Was verspricht man sich überhaupt von der Austragung der EM? Welche Auswirkungen wird sie auf das Land haben, ausser dass einige Reiche reicher werden, kurzfristig vielleicht ein paar blue-collar-jobs entstehen, die schlecht bezahlt sind und genauso schnell wieder verschwinden und in den betreffenden Städten nun für einige Zeit die "Hundeplage" beseitigt ist?

Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...
Warum soll man dich als Nazi beschimpfen? Wo hast du solche Erfahrungen gemacht?
Ich beziehe mich da durchaus auf die Argumentation in dem Artikel, durch den ich überhaupt erst auf dieses Forum aufmerksam wurde... Ich bin selber erschrocken über die Hasstiraden und die rassistische Tendenz einiger Leute, aber nicht alle in dem Artikel zitierten Beispiele waren so. Und so, wie ihr hier geschrieben habt, ihr wundert euch, dass niemand euch fragt, hätte doch auch von der Seite des Autors eine Stellungnahme kommen können etwa im Sinne von "wir sind zwar die falsche Adresse, teilen aber eure Empörung und unterstützen euer Anliegen" oder ähnlich. Das hätte vielleicht einigen Leuten die Situation in der Ukraine ein bisschen näher gebracht und auf einen konstruktiveren Umgang hoffen lassen.

Was man sich von der Austragung der EM in der Ukraine verspricht, mußt du die fragen, die der Ukraine den Zuschlag gegeben haben.
Vor allem würde mich interessieren, wie der Zuschalg wirklich zustande kam.
Wir können nur spekulieren und du hast bestimmt nicht ganz unrecht mit deiner Argumentation.

Wie der Zuschlag zustande kam, würde mich auch interessieren. Ebenso, wie ihr dazu steht.

Gruß in die Runde!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

danke, mbert, für deinen ausführlichen Beitrag! Ich muss jetzt leider los und hoffe, dass ich heute Abend noch dazu schreiben kann!

Was ihr eurerseits vielleicht zu der mailflut wissen solltet... also, sozusagen von der anderen Seite, so ist sie auf gar keinen Fall durch Berichte in der Bild-Zeitung und ähnlicher Organe zustande gekommen. Im Gegenteil, die Berichte kamen erst aufgrund zahlreicher Mail-Aktionen zustande. Denn die Presse berichtet nicht, es wurde wochenlang versucht, auf die Vorgänge aufmerksam zu machen. In dem Mass, wie über fb mehr Leute davon erfuhren, kamen natürlich auch mehr Leute zusammen und der Frust, dass man schrieb und schrieb und schrieb wurde einfach auch immer grösser. Jede kleine Notiz in einem kleinen Radiosender wurde ja jubelnd begrüsst. So waren dann alle froh, als die Bild-Zeitung berichtete.

Und hat einer von euch hier im Fernsehen jetzt schon einen ausführlicheren Bericht gesehen? Einen Hintergrundbericht über die Ukraine irgendwo gelesen? Selbst unabhängig von der Frage des Tierschutzes wird doch nicht berichtet. Die Leute sind nicht alle "dumpf", wie ihr es schreibt, sondern fühlen sich zum grossen Teil unglaublich ohnmächtig.
Zuletzt geändert von dirkk am Donnerstag 24. November 2011, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

dirkk hat geschrieben:
Warum soll man dich als Nazi beschimpfen? Wo hast du solche Erfahrungen gemacht?
Ich beziehe mich da durchaus auf die Argumentation in dem Artikel, durch den ich überhaupt erst auf dieses Forum aufmerksam wurde...
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das "Nazi-Beispiel" kam ja aus einer Zuschrift. Ich denke, dass Andreas (a) deutlich genug gemacht hat, dass er nicht die richtige Adresse für eine Protestmail-Welle ist, warum auch - weil er über die Ukraine berichtet bzw. Presseartikel aus der Ukraine veröffentlicht? (b) kann ich verstehen, dass es ihn ab einem bestimmten Punkt so nervt, dass er zu mitunter etwas derben Formulierungen greift. Ich möchte mal sehen, wie die meisten, die hier so engagiert am Mails versenden sind, selber auf eine derartige Flut von Mails, die völlig unberechtigt eben nicht gerade freundlichen Inhalts sind, reagieren würden.

Dieses Maß an Selbstreflektion scheint den meisten zu fehlen. Anders kann ich nicht erklären, wie in den Kommentaren auf den Artikel bei vielen Zuschriften immer noch offenbar davon ausgegangen wird, dass Andreas persönlich verantwortlich ist oder zumindest einen "heißen Draht" zur ukrainischen Regierung hat und somit offenbar moralisch verpflichtet ist, diese Mails nicht nur zu ertragen, sondern auch noch "positiv" darauf zu reagieren - was immer das auch heißt.

Weil so eine Auseinandersetzung unnötig Kraft kostet und eigentlich allen Beteiligten nur schadet, wäre es ja vielleicht ein sinnvoller Schritt, wenn die Urheber des Aufrufs, eben auch Andreas und ukraine-nachrichten.de in der Mail-Aktion zu adressieren, öffentlich kundtun, dass dies ein Irrtum ihrerseits war und dass Andreas und ukraine-nachrichten.de nun wirklich überhaupt nichts damit zu tun haben. Im Gegenteil: hier im Forum wurde das Thema ja auch schon diskutiert, und ich glaube, die meisten von uns sind sich doch einig darüber, wie das Thema zu bewerten ist!

Also, wenn dies jemand liest, der Kontakt zu den Organisatoren der Kampagne hat, möge er doch gern ein Wort dafür einlegen, dass hier Vernunft und Frieden einkehrt.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

dirkk hat geschrieben: Und hat einer von euch hier im Fernsehen jetzt schon einen ausführlicheren Bericht gesehen? Einen Hintergrundbericht über die Zustände in der Ukraine?
Viele von uns haben das nicht im Fernsehen gesehen, sondern im Original - und das nicht nur einmal sondern regelmäßig. Das ist der Unterschied zu vielen, die ausgehend von der Welt, wie sie sie kennen, hier aktiv werden. ich will das gar nicht abwerten, aber ich finde es sehr problematisch, die Zustände in einem Land, über das man überhaupt nichts weiß, so lautstark und vehement anzuprangern.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Hallo Dirk, herzlich willkommen,
dirkk hat geschrieben: Natürlich, aber ich habe doch auch viel Zustimmung gefunden, zumindest in diesem Thread. Und sicherlich können grosse Hunderudel für die Stadt ein Problem darstellen, aber wie in der Ukraine damit umgegangen wird, ist bestialisch und hat mit Zivilisation nichts mehr zu tun. Mir ist durchaus bewusst, dass nicht "der Ukrainer" per se eine Bestie ist, aber dass so ein Vorgehen für das Land nicht gerade imagefördernd ist, ist doch wohl klar. Und es würde mich ernsthaft interessieren, wie es in dem von mir zitierten Beitrag angesprochen war, wie denn die Bewertung dieser Vorgänge, insbesondere auch in politischer Hinsicht, aussieht.
Es bestreitet niemand, dass das Verhalten gegenüber den Hunden nicht korrekt ist. Doch was stört, ist diese Doppelmoral! Im Juni war auf dieser Seite zu lesen, dass alle vierzig Minuten jemand in der Ukraine gefoltert wurde. Wo ist der Aufschrei? Wo sind die Petitionen und Demonstrationen? http://ukraine-nachrichten.de/alle-vier ... sellschaft
Allein wenn man die Abrufzahlen dieser beiden Beiträge betrachtet, wird einem schlecht. Diese ganzen so engagierten Leute interessieren sich einen "Scheißdreck" für die Situation der Leute in diesem Land, doch wehe wenn es gegen die Tiere geht. Ja, nicht einmal die Tiere. Es geht nur um Wuffi, Schnuffi, Miezi und wie sie auch heißen mögen.


dirkk hat geschrieben:Noch etwas interessiert mich sehr: ich habe in den letzten Tagen versucht, ein Bild über die Ukraine zu bekommen. U.a. auch in diesem Forum. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das Land in einem desolaten Zustand, sowohl ökonomisch als auch ideologisch. Was verspricht man sich überhaupt von der Austragung der EM? Welche Auswirkungen wird sie auf das Land haben, ausser dass einige Reiche reicher werden, kurzfristig vielleicht ein paar blue-collar-jobs entstehen, die schlecht bezahlt sind und genauso schnell wieder verschwinden und in den betreffenden Städten nun für einige Zeit die "Hundeplage" beseitigt ist?
Ja, eben, das ist hier so wie überall. Die Großereignisse sind von kurzer Dauer. Man erhofft sich natürlich einen Imagegewinn und vor allem wird betont, dass die Infrastruktur, dabei insbesondere die Straßen und Flughäfen, danach besser ist.
Btw. hier in Kiew gibt es noch einige "Hunderudel", da hat sich nichts geändert. Vielleicht ist in den Vorstädten weniger Hund zu sehen, aber an sich hat sich wenig geändert. Hundekadaver und ausgelegtes vergiftetes Futter ist mir auch noch nicht untergekommen und meine Bekannten aus den Vorstädten haben darüber auch nichts berichtet. Es ist ja eher umgekehrt: Es ist hier sehr verbreitet, Essensreste den Hunden zu geben.
dirkk hat geschrieben:Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...
Der Nazivergleich wurde gewählt, da diese Leute unreflektiert die Nazivergleiche der Zeitungen übernommen haben. Von "mobilen Krematorien", "vergasen", "erschießen" in der Ukraine zu sprechen, hat einen sehr faden Beigeschmack. Zudem war in vielen dieser Schreiben der Vernichtungswunsch herauszulesen, da bedurfte es nicht einmal viel an Interpretation. Auf der Hand lag auch die Sippenhaft für die Ukrainer und ihre Freunde auf die Deutschen, Österreicher zu übertragen. Interessanterweise ist bei den meisten nur das hängen geblieben und mit dem üblichen Abwehrverhalten behandelt worden.
dirkk hat geschrieben: Und so, wie ihr hier geschrieben habt, ihr wundert euch, dass niemand euch fragt, hätte doch auch von der Seite des Autors eine Stellungnahme kommen können etwa im Sinne von "wir sind zwar die falsche Adresse, teilen aber eure Empörung und unterstützen euer Anliegen" oder ähnlich. Das hätte vielleicht einigen Leuten die Situation in der Ukraine ein bisschen näher gebracht und auf einen konstruktiveren Umgang hoffen lassen.
Würdest du mit Leuten reden wollen, die ungefragt und unaufgefordert in dein Haus kommen, dich beschimpfen und dir den Tod an den Hals wünschen? Offensichtlich hat sich vor dir auch niemand angemeldet und mal nachgefragt, wie das denn nun wirklich ist. Ist das für dich nicht auch seltsam?


@mbert, die Verlinkung auf diesem Blog wurde entfernt und seitdem trudeln nur noch alle 2h ein paar Mails ein. Das kann man verkraften. Der Auslöser für meine Veröffentlichung des Ganzen war, dass diese Leute anfingen wahllos alle über das Kontaktformular erreichbaren Personen anzuschreiben und dabei zu beschimpfen. Egal, ob der Name deutsch oder ukrainisch klang.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Ein kleiner Hinweis noch: Ich habe mir gerade noch einmal die Seite angesehen, wo ukraine-nachrichten.de als Ziel für Protestmails genannt worden war: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

Ich hatte gestern morgen dort einen Kommentar angehängt, wo ich - in freundlichem Ton - im wesentlichen das gleiche schrieb, was ich hier auch schon geschrieben hatte: nämlich, dass ukraine-nachrichten.de und Andreas nicht die richtige Adresse für Protest sind und auch, dass die Menschen in der Ukraine mit einem undemokratischen System und um ihr Überleben zu kämpfen haben, und dass, wer helfe möchte, herzlich gern einmal das Land bereisen sollte, um sich selber einen Eindruck von den Verhältnissen dort zu verschaffen.

Dieser Kommetar fand offenbar nicht die Zustimmung der Betreiber und wurde kommentarlos gelöscht. Immerhin ist nun folgender Hinweis hinzugekommen:
Aus gegebenen Anlass ist noch Folgendes zu sagen: Irgendwelche Hasspropaganda, insbesondere auch gegen die ukrainisches Regierung und das ukrainische Volk, sind hier fehl am Platz und schaden mehr. Davon distanziere ich mich ausdrücklich.
Auch ist ukraine-nachrichten.de von der Liste verschwunden. Ich hätte es eigentlich als anständig empfunden, zu dem Fehler zu stehen und - nachdem nun schon ein Haufen Leute "scharfgemacht" worden ist - das noch einmal explizit zu formulieren, aber es ist so natürlich besser als nichts. Dennoch bleibt ein etwas komischer Nachgeschmack...
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Handrij hat geschrieben:Interessanterweise ist bei den meisten nur das hängen geblieben und mit dem üblichen Abwehrverhalten behandelt worden.
Das ist genau der springende Punkt. Aber wenn wir ehrlich sind, ist uns so etwas doch schon oft passiert, vielleicht sogar im häuslichen Umfeld: man gerät in Streit, ein Wort gibt das andere, keiner schenkt dem anderen was, aber ein Wort bleibt beim anderen hängen und wird einem noch Jahre später vorgeworfen, ohne dass es auch nur irgendeinen Kontext dazu gegeben hätte. Will sagen, selektive Wahrnehmung scheint irgendwie zum Menschsein zu gehören...
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

mbert hat geschrieben:... Ich hätte es eigentlich als anständig empfunden, zu dem Fehler zu stehen und - nachdem nun schon ein Haufen Leute "scharfgemacht" worden ist - das noch einmal explizit zu formulieren, aber es ist so natürlich besser als nichts. Dennoch bleibt ein etwas komischer Nachgeschmack...
Es ist nicht Jedem gegeben, Größe zu zeigen und fair zu sein.
Freuen wir uns über den kleinen Erfolg...

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Hallo Dirkk,

Ich habe selbst eine Schäferhündin, die ich sehr liebe und die ich auch gern mitnehme, wenn ich einkaufen gehe. Und zu so einem Einkauf lade ich Dich gerne ein, hier im Dorf, in der Ukraine. Da ist es bei weitem noch nicht so schlimm wie in größeren Städten! Was machst Du, wenn auf einmal acht äußerst verwahrloste Hunde auf Dich zu gerannt kommen und Dich auf dem Rad und Deine Hündin neben Dir attackieren? Hast Du eine Idee?

Kiew hat übrigens nur auf die Kritik des Herrn Platini(!) reagiert und etwas getan. Die Tötungen wurden übrigens mittlerweile eingestellt, ist auch hier im Forum zu lesen. Dass die Art und Weise mehr als rabiat war, ok. Und ich entschuldige mich auch für meinen Satz, den Du zitiert hast, der war wohl etwas daneben, auch wenn ich ihn nicht ernst gemeint hatte, das kam wohl wieder mal falsch rüber. Entschuldigung angenommen?

Weißt Du, dasselbe wurde noch vor gar nicht so langer Zeit in Deutschland praktiziert. Streunende Tiere landeten meist in Versuchslabors. Die Gesellschaft hat dieses Problem erkannt und es angegangen. Das Bewusstsein gegenüber Tieren hat sich geändert. Passierte das von heute auf morgen? Nein! Das hat Jahre gedauert! Auch die Ukraine wird sich ändern und Ihr könnt helfen, wenn Euch die Tiere wirklich am Herzen liegen. Mit gutem Rat, mit Spenden für Kastrationen, Übernahme von Tieren oder was weiß ich, was noch möglich ist. Aber garantiert nicht mit Hetzaufrufen und der Gleichstellung der Ukrainer mit Nazimördern!

Und nun noch kurz was zur EM: Da gebe ich Dir schon Recht. Das ganze System der Meisterschaften ist doch insgesamt aus dem Ruder gelaufen. Siehe Olympiade in Griechenland oder die WM in Südafrika. Mit Sport und dem Kräftemessen der Nationen hat das doch überhaupt nichts mehr gemein. Dass im gewissen Rahmen an der Infrastruktur etwas gemacht wird, ok - das nutzt ja auch den Menschen. Aber müssen denn ganze Hotelkomplexe entstehen? Für den echten Fan sind die sowieso nicht gedacht. Der kann wunderbar bei einer ukrainischen Familie unterkommen, die Ukrainer sind ein sehr gastfreundliches Volk!

Soviel von mir,
Jens

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Minuteman »

dirkk hat geschrieben:
Auf diese Bewertung bin ich gespannt. So ganz kann ich das mit der Empörung ja nicht glauben, las ich doch weiter oben:
Eigentlich hatte ich da insgeheim gehofft, dass diese "Mobile" auch mal in Cherkassy vorbeikommen....


Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...
Hallo Dirkk,

wer mich persönlich kennt, der weiß dass ich ein großes Herz für Tiere habe. So als typischer Tierliebhaber esse ich grundsätzlich keine Eier aus Käfighaltung, halte mich bewusst von übermässigen Fleischgenuss zurück und hatte seinerzeit ehrenamtlich beim Tierheim mitgearbeitet und Du kannst Dir sicher sein, daß auch mir die Galle hochkommt wenn ich solche Berichte lesen und Bilde sehen muß.
Mit meiner Frau hab ich, nach einigen Reisen in die Ukraine, ein gutes Jahr in einer ostukainischen Großstadt gelebt und will zum besseren Verständnis meine Eindrücke schildern.
In der Ukraine ist es immer noch so, das Hunde keine "Haustiere" vergleichbar wie in Deutschland sind, sondern größtenteils einfach nur Nutztiere. Sie haben die Aufgabe den Besitzer und seine Familie zu beschützen sowie Haus und Grundstück zu bewachen und werden dementsprechend auch als Kettenhunde gehalten. Sie haben weder einen Status als Schosshund, als Spielkamerad für die Kinder oder meinetwegen als Freund gegen die Einsamkeit. So gesehen haben die Menschen in der Ukraine ein anderes, aber deswegen nicht feindliches Verhälnis zu Hunden!
Nun gibt es aber auch noch die Strassenhunde. Und diese stellen wahrlich ein Problem für die Menschen dar. Ich will hier nicht weiter ausführen wie es zum Problem wurde, weil es den Rahmen sprengen würde. Tatsache ist, das es in der Ukraine dieses Problem auch nicht erst seit gestern gibt.
Gut, diese Strassenhunde machen eben genau das was Hunde eben machen. Sie bilden Rudel, zeigen ein Revierverhalten und verteidigen dies gegebenfalls auch. Da sie keine Scheu vor Menschen haben und in den Städten mitten unter den Menschen leben bleiben Konfrontationen nicht aus und es kommt regelmäßig vor das Personen von solchen Rudeln attakiert oder gar richtig angefallen werden. Mitten in einer Stadt, wo Kinder zur Schule gehen. Das ist bedenklich!
Erschwerend kommt hinzu, daß vor allem der kaukasische Schäferhund und vermehrt auch Kampfhunde sehr beliebt bei den Menschen sind. Wenn durch Paarung sich solche willensstarken und kräftigen Rassen nun auch unter den Strassenhundenrudeln als Mischlinge finden, wie ich es gesehen habe, dann kommt man schon sehr ins grübeln.
Es kann nicht der Sinn des Tierschutzs sein das Recht auf Leben dieser Hunde über die körperliche Unversehrtheit der dort lebenden Menschen zu stellen.
Die entscheidende Frage ist ja nun, wie geht man die Sache an das eben auch eine Gefahr darstellt:
Es steht ausser Frage, das diese Exekutionsteams und diese Form der "Entsorgung" das Problem keinesfalls löst, wenn überhaupt, dann wird es nur durch großen Personal und Materialaufwand eingedämmt. Wenn man auf der einen Seite der Stadt ein Rudel abknallt, vergiftet oder sonstwas wird, dann wirft auf der anderen Seite der Stadt eine Hundemutter schon das nachfolgende Rudel auf der Müllhalde, oder in einem verfallenen Gebäude.
( praktisch wenn man woanders schon mal etwas dazu geschrieben hat [smilie=kosak_1] ) Meiner Meinung müsste als erstes eine rigorose und gut funktionierende Abfallwirtschaft eingeführt werden. Denn jeder der in der Ukraine in der Stadt eine Zeitlang war kennt die typischen Nahrungsquellen der Streuner (Hunde).
Die Natur regelt sich selbst. So liegt es in der Logik, daß sobald der Zugang zur Nahrung versperrt oder nicht mehr vorhanden ist, die Population automatisch rückläufig ist.
Der nächste Schritt ist eine aufwendige und zugegebenermassen teuere systematische Sterilisation. Das dauert zwar eine Zeit lang, bringt aber was. Somit können sich die Tiere die sich die knapperen Nahrungsressourcen teilen müssen nicht mehr vermehren. Angesichts der Lebens- und Einkommenssituation muß man da den Menschen aber auch vemitteln können.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Minuteman hat geschrieben:Der nächste Schritt ist eine aufwendige und zugegebenermassen teuere systematische Sterilisation. Das dauert zwar eine Zeit lang, bringt aber was. Somit können sich die Tiere die sich die knapperen Nahrungsressourcen teilen müssen nicht mehr vermehren. Angesichts der Lebens- und Einkommenssituation muß man da den Menschen aber auch vemitteln können.
Jepp. Und wer helfen möchte, sollte vielleicht hier ansetzen. Die Ukrainer selber werden das kaum finanzieren können. Die Menschen haben andere Sorgen und können das auf keinen Fall bezahlen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hierzulande eine Praxis, die Tiere massenweise - ohne Narkose - zu kastrieren, Zustimmung finden wird. Finanzielle Hilfe ist dabei aus meiner Sicht notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung, da Geldspenden mit großer Wahrscheinlichkeit unterwegs "verloren" gehen dürften, d.h., besser wäre noch, wenn Interessierte sich persönlich beteiligen. Das hätte gleich den positiven Nebeneffekt, dass man vielleicht auch ein bisschen verstehen lernt, warum die Verhältnisse so sind wie sie sind, und sich erst hinterher ein Urteil dazu macht [smilie=lulka]
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Also wenn ich bedenke, wie in Deutschland teilweise Haustiere gehalten werden, abgeschlachtet (Pferderipper), Züchter ihre Hunde verhungern lassen u.s.w.... wollen einige von eigenen Problemen ablenken oder sind sie nur auf der Suche nach einer Superstorry? Meine Tochter hat mich hier schon von Deutschland aus genervt, was wird dort den Menschen nur erzählt? Der EHEC- Skandal geht wohl nicht weiter auszuschlachten, dass man sich ein neuen Skandal suchen muss, um die Menschen verrückt zu machen?
Ich denke, das ist nur der Anfang, es werden noch viele Schlagzeilen uns, die wir die Ukraine einigermassen kennen, verwundern.
Ich hatte meine persönliche Meinung schon einmal in einem anderen Thema dazu abgegeben:
Ich sehe hier bei uns in der Umgebung ( Dorf und Kleinstadt) auch sehr grosse Probleme mit streuenden Hunden. Auch ich wurde in der Nacht auf dem Heimweg von einem grossen Hund angegriffen, hab den in meiner Panik auf deutsch angeschrieen und ihm meine Einkaufstasche um die Ohren gehauen. Zwei Wochen zurück wurden 17 Gänse von uns gerissen. Diese freilaufenden Hunde vermehren sich unwahrscheinlich schnell. Da man zu lange gewartet hat, wie immer, steht man nun vor einem grossen Problem. Nun ist die Frage was ist wichtiger, die Gesundheit der Einwohner und deren Haustiere oder die freilaufenden Hunde?
Die Schweden lösen das Problem mit Hilfe der Jäger, einen Tag festlegen an dem alle Hundebesitzer ihre Hunde nicht frei laufen lassen und dann, so weh das auch tut, die restlichen abschiessen.
Wer sollte denn diese vielen Hunde fangen, unterbringen, medizinisch versorgen und füttern?
Geschäftsidee: Vielleicht könnte die Ukraine auch Hundefleisch nach China exportieren? (SCHWARZER HUMOR!!!)

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Das mit den Jägern erinnert mich an die Wildschweinplagen in Berlin.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Sonnenblume hat geschrieben:Das mit den Jägern erinnert mich an die Wildschweinplagen in Berlin.
<Ironie an>Ich fordere den sofortigen Stopp dieses barbarischen Treibens! Die (Wild-)Schweine gehören kastriert und nicht getötet! Es ist eines demokratischen Landes unwürdig so mit seinen (Wild-)Schweinen umzugehen. Am Umgang mit den Wildschweinen in öffentlichen Parks kann man den Zivilisationsgrad eines Landes messen! Und Ihrer und der Ihrer ganzen Sippe ist unter aller Sau!</Ironie aus>

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Handrij hat geschrieben:
Sonnenblume hat geschrieben:Das mit den Jägern erinnert mich an die Wildschweinplagen in Berlin.
<Ironie an>Ich fordere den sofortigen Stopp dieses barbarischen Treibens! Die (Wild-)Schweine gehören kastriert und nicht getötet! Es ist eines demokratischen Landes unwürdig so mit seinen (Wild-)Schweinen umzugehen. Am Umgang mit den Wildschweinen in öffentlichen Parks kann man den Zivilisationsgrad eines Landes messen! Und Ihrer und der Ihrer ganzen Sippe ist unter aller Sau!</Ironie aus>
Das hast du aber schön gesagt, ich hätte das nie so gekonnt. [smilie=friends.gif]
Aber mir hat man ja auch nicht das Postfach zugesch...

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Ich wage zu behaupten, dass derzeit in der Ukraine die meisten streuenden Hunde durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben scheiden. Bei jeder Autofahrt sehe ich totgefahrenene Hunde am Strassenrand. Auch kein schöner Tod!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Optimist hat geschrieben:Also wenn ich bedenke, wie in Deutschland teilweise Haustiere gehalten werden, abgeschlachtet (Pferderipper), Züchter ihre Hunde verhungern lassen u.s.w....
Die Beispiele sind zwar traurig, betreffen aber keine staatl. verordneten Maßnahmen. So fair muss man schon sein.
Aber man muss ja nur in die Kühltheken dt. Supermärkte schauen. Wo kommt das Fleisch denn her? Wie haben die Tiere denn gelebt? Stichwort industrielle Haltung, Transport von Schlachtvieh ins Ausland und zurück.... das System hier in der Ukraine: Eigene Zucht, Kauf auf dem Basar von privaten Haltern oder vom Nachbarn - das gefällt mir da wesentlich besser. Und man muss es selbst probiert haben, die Unterschiede in der Qualität sind enorm.
Optimist hat geschrieben:Geschäftsidee: Vielleicht könnte die Ukraine auch Hundefleisch nach China exportieren? (SCHWARZER HUMOR!!!)
Das war fies. ;) Aber wenn wir schon bei Geschäftsideen sind. Habe eben mit einem Freund hier gesprochen, der nebenbei sehr regen Handel mit Deutschland treibt (seine Schwester lebt da) und er erzählte mir, dass er bei jeder Fahrt einen Hund mitnimmt. Er kann sie ganz gut in Deutschland für ~300 Euro verkaufen! GOOD

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Erstmal danke für eure vielen Antworten! Ich gebe zu, mir schwirrt der Kopf...
mbert hat geschrieben:
dirkk hat geschrieben: Und hat einer von euch hier im Fernsehen jetzt schon einen ausführlicheren Bericht gesehen? Einen Hintergrundbericht über die Zustände in der Ukraine?
Viele von uns haben das nicht im Fernsehen gesehen, sondern im Original - und das nicht nur einmal sondern regelmäßig. Das ist der Unterschied zu vielen, die ausgehend von der Welt, wie sie sie kennen, hier aktiv werden. ich will das gar nicht abwerten, aber ich finde es sehr problematisch, die Zustände in einem Land, über das man überhaupt nichts weiß, so lautstark und vehement anzuprangern.

Die Zustände in dem Land werden ja nicht angeprangert, die kennt ja keiner. Woher denn auch? Wird ja nicht drüber berichtet. Ausser, dass in den Stadien Rauchverbot durchgesetzt wurde. Das ist natürlich ganz wichtig.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Handrij hat geschrieben: Es bestreitet niemand, dass das Verhalten gegenüber den Hunden nicht korrekt ist. Doch was stört, ist diese Doppelmoral! Im Juni war auf dieser Seite zu lesen, dass alle vierzig Minuten jemand in der Ukraine gefoltert wurde. Wo ist der Aufschrei? Wo sind die Petitionen und Demonstrationen? http://ukraine-nachrichten.de/alle-vier ... sellschaft
Allein wenn man die Abrufzahlen dieser beiden Beiträge betrachtet, wird einem schlecht. Diese ganzen so engagierten Leute interessieren sich einen "Scheißdreck" für die Situation der Leute in diesem Land, doch wehe wenn es gegen die Tiere geht. Ja, nicht einmal die Tiere. Es geht nur um Wuffi, Schnuffi, Miezi und wie sie auch heißen mögen.
Was meinst du, wer das weiss, dass in der Ukraine alle vierzig Minuten jemand gefoltert wurde?


Handrij hat geschrieben:
dirkk hat geschrieben:Und jetzt bin ich gespannt, ob Sie/ihr diskutieren wollen/wollt oder mich als Nazi beschimpft...
Der Nazivergleich wurde gewählt, da diese Leute unreflektiert die Nazivergleiche der Zeitungen übernommen haben. Von "mobilen Krematorien", "vergasen", "erschießen" in der Ukraine zu sprechen, hat einen sehr faden Beigeschmack. Zudem war in vielen dieser Schreiben der Vernichtungswunsch herauszulesen, da bedurfte es nicht einmal viel an Interpretation. Auf der Hand lag auch die Sippenhaft für die Ukrainer und ihre Freunde auf die Deutschen, Österreicher zu übertragen. Interessanterweise ist bei den meisten nur das hängen geblieben und mit dem üblichen Abwehrverhalten behandelt worden.
Ich bin kein Sprecher und kein Vertreter der leute, die die Mails geschrieben haben und in dieser sache aktiv sind. Ich war selber schockiert, wie undifferenziert und rassistisch manche Postings auf fb geschrieben waren. Den faden Beigeschmack kann ich gut verstehen wenn ich das lese, was du geschrieben hast. Der Blickwinkel ist ein ganz anderer, da wäre ich nie drauf gekommen und ich bezweifel sehr, dass irgendjemand diese Assoziation hatte. Nichtsdestotrotz kannst du leugnen - wieder so ein Wort, wahrscheinlich... - dass es diese mobilen Verbrennungsöfen gibt.
Handrij hat geschrieben: Würdest du mit Leuten reden wollen, die ungefragt und unaufgefordert in dein Haus kommen, dich beschimpfen und dir den Tod an den Hals wünschen? Offensichtlich hat sich vor dir auch niemand angemeldet und mal nachgefragt, wie das denn nun wirklich ist. Ist das für dich nicht auch seltsam?
Doch, es wundert mich auch. Und ich bedaure, dass es so ist. Mich beschäftigt das alles sehr und ich würde lieber darüber diskutieren, wie das zustande kommt und wie man darauf reagieren kann, als wieder und wieder die Augen zumachen zu müssen, weil ich all die greulichen Bilder nicht mehr sehen kann.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Jensinski hat geschrieben:Hallo Dirkk,

Ich habe selbst eine Schäferhündin, die ich sehr liebe und die ich auch gern mitnehme, wenn ich einkaufen gehe. Und zu so einem Einkauf lade ich Dich gerne ein, hier im Dorf, in der Ukraine. Da ist es bei weitem noch nicht so schlimm wie in größeren Städten! Was machst Du, wenn auf einmal acht äußerst verwahrloste Hunde auf Dich zu gerannt kommen und Dich auf dem Rad und Deine Hündin neben Dir attackieren? Hast Du eine Idee?
Ja, ich ahbe eine Idee. Ich hätte Angst.
Jensinski hat geschrieben:Kiew hat übrigens nur auf die Kritik des Herrn Platini(!) reagiert und etwas getan. Die Tötungen wurden übrigens mittlerweile eingestellt, ist auch hier im Forum zu lesen.
Ja, das geht jetzt komischerweise auch durch die Presse. Ich glaube kein Wort davon. Wieso sollten die Leute plötzlich so regierungshörig geworden sein? Und wieso sollte ein System sich ändern, weil ein paar Tierschützer auf fb protestieren?
Jensinski hat geschrieben:Dass die Art und Weise mehr als rabiat war, ok. Und ich entschuldige mich auch für meinen Satz, den Du zitiert hast, der war wohl etwas daneben, auch wenn ich ihn nicht ernst gemeint hatte, das kam wohl wieder mal falsch rüber. Entschuldigung angenommen?
Keiner muss sich bei mir entschuldigen, ich habe mich weder registriert, um anzuklagen, noch um zu verteidigen, sondern um ein bisschen mehr zu verstehen.


Jensinski hat geschrieben:Weißt Du, dasselbe wurde noch vor gar nicht so langer Zeit in Deutschland praktiziert. Streunende Tiere landeten meist in Versuchslabors. Die Gesellschaft hat dieses Problem erkannt und es angegangen. Das Bewusstsein gegenüber Tieren hat sich geändert. Passierte das von heute auf morgen? Nein! Das hat Jahre gedauert! Auch die Ukraine wird sich ändern und Ihr könnt helfen, wenn Euch die Tiere wirklich am Herzen liegen. Mit gutem Rat, mit Spenden für Kastrationen, Übernahme von Tieren oder was weiß ich, was noch möglich ist.
Ich weiss gar nicht, ob ich dir zustimme, dass die Gesellschaft das Problem erkannt hat und angegangen ist. Versuchslabore gibts noch immer und die Leute machen doch gerne die Augen zu. Ich glaube auch nicht, dass das per se eine Farge der Nationalität ist, ich glaube, das ist eine Frage der ökonomischen Interessen.

Spenden gibt es, soweit ich weiss, ist sogar schon eine nicht ganz kleine Menge an Geld zusammengekommen, es gab Angebote für Kastrationsaktionen und Adoptionen von Tieren, aber die Ukraine hat bisher alles abgelehnt. Die Einreise wurde untersagt und Konsequenzen angedroht, "wenn die Würde des landes weiterhin so verletzt wird".
Jensinski hat geschrieben:Und nun noch kurz was zur EM: Da gebe ich Dir schon Recht. Das ganze System der Meisterschaften ist doch insgesamt aus dem Ruder gelaufen. Siehe Olympiade in Griechenland oder die WM in Südafrika. Mit Sport und dem Kräftemessen der Nationen hat das doch überhaupt nichts mehr gemein. Dass im gewissen Rahmen an der Infrastruktur etwas gemacht wird, ok - das nutzt ja auch den Menschen. Aber müssen denn ganze Hotelkomplexe entstehen? Für den echten Fan sind die sowieso nicht gedacht. Der kann wunderbar bei einer ukrainischen Familie unterkommen, die Ukrainer sind ein sehr gastfreundliches Volk!
Du sagst es! Der Fan von der Strasse hat auch in Deutschland nicht das Geld, sich das alles zu leisten. Für den "echten fan" werden die Hotelkomplexe sicher nicht gebaut. Ich glaube nicht, dass es den Menschen, die es brauchen würden, in Südafrika etwas gebracht hat, im Gegenteil, sie sind massenhaft vertreiben worden. In China sind die Menschenrechte mit Füssen getreten worden und selbst die Journalisten mit einem Maulkorb herumgelaufen.

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Für heute ist jetzt erstmal gut, mir schwirrt der Kopf von dem Versuch, zu verstehen... Aber eine Frage habe ich noch... zu dem Forum... Ich bin ja eigentlich aus einem Impuls heraus hier gelandet und habe keine Ahnung, wer ihr eigentlich seid? Wieso sprecht ihr alle so gut Deutsch, als sei es eure Muttersprache? Wenn ich englisch spreche, kann man mit Sicherheit hören , dass ich kein Engländer bin, aber bei keinem von euch käme man auf die Idee, dass ihr nicht Muttersprachler seid. Wieso tauscht ihr euch auf deutsch aus?

Wünsch' euch eine gute Nacht!

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Sonnenblume
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

dirkk hat geschrieben:Für heute ist jetzt erstmal gut, mir schwirrt der Kopf von dem Versuch, zu verstehen... Aber eine Frage habe ich noch... zu dem Forum... Ich bin ja eigentlich aus einem Impuls heraus hier gelandet und habe keine Ahnung, wer ihr eigentlich seid? Wieso sprecht ihr alle so gut Deutsch, als sei es eure Muttersprache? Wenn ich englisch spreche, kann man mit Sicherheit hören , dass ich kein Engländer bin, aber bei keinem von euch käme man auf die Idee, dass ihr nicht Muttersprachler seid. Wieso tauscht ihr euch auf deutsch aus?

Wünsch' euch eine gute Nacht!
Das liegt daran, dass viele von uns Deutsche sind, die auf die eine oder andere Weise persönlich mit der Ukraine zu tun haben. Entweder ist der Ehepartner aus der Ukraine und man lebt nicht da, oder man hat einen Partner aus der Ukraine und lebt da oder man hat arbeitsmäßig da zu tun oder man hat da studiert oder oder oder....
Alle verbindet uns die Liebe zu den Menschen in der Ukraine und das Interesse daran, wie es ihnen geht.
Ich persönlich habe auch den Wunsch, mich über die Ukraine auszutauschen, um aus der eigenen, subjektiven Meinung eine einigermaßen Objektive zu bekommen.

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Jensinski
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

dirkk hat geschrieben:Ich weiss gar nicht, ob ich dir zustimme, dass die Gesellschaft das Problem erkannt hat und angegangen ist. Versuchslabore gibts noch immer und die Leute machen doch gerne die Augen zu. Ich glaube auch nicht, dass das per se eine Farge der Nationalität ist, ich glaube, das ist eine Frage der ökonomischen Interessen.
Der größte Teil der Gesellschaft hat eingesehen, dass es ohne Tierversuche eben auch nicht geht! Aber man hat der Willkür der Wissenschaftler einen Riegel vorgeschoben und gemeinsam Wege gefunden, die das Ausmaß eindämmen. Ich kann mich an Bilder erinnern, wo massenweise Affen, Hunde und Katzen leiden mussten, nur um Hautcremes zu testen. Das fand ich auch übertrieben. Und als das Thema auf dem Tisch lag, haben auf einmal die Wissenschaftler herausgefunden, dass für viele Tests sogar Fruchtfliegen ausreichen. Oder in vielen Fällen eben Mäuse und Ratten.

Ich persönlich kann mit dem Kompromiss leben. Kompromiss - das ist ja das Zauberwort! Und darauf läuft es doch letztendlich überall hinaus, zu fast jedem Thema. Und auch wenn ich manche Politiker absolut nicht mag, egal ob hier oder in der EU, so bin ich doch froh in einer Zeit zu leben, wo viele Dinge mit einem Kompromiss beglichen werden. Vor gar nicht so langer Zeit hätten da die Säbel gerasselt. Jedoch die Ausmaße der Radikalität in letzter Zeit, sei es wegen politischen Themen oder eben wegen Tieren, das stimmt mich bedenklich.

Und weißt Du, was mich bei der Aktion so traurig macht? Gestern las ich das hier bei der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links .... Wo sind da die Facebook-Kampagnen oder Mailaktionen? Ich sag Dir, was das Traurigste ist. Die Proteste kommen größtenteils von Menschen, denen es sehr gut geht. Sie sind wohl behütet aufgewachsen, haben einen vollen Kühlschrank, ein warmes Haus und: Langeweile! Gib diesen Menschen für ein paar Monate nur 150 Euro zum Leben. Ob sie dann noch die Zeit finden würden, sich um Tiere zu kümmern?

Das mag ein bisschen Simpel klingen, ist aber so. Der Mensch ist ein streitbares Wesen. Hat er seine elementaren Bedürfnisse befriedigt, sucht er sich einen Konflikt, eine Aufgabe, wo er sich austoben, sich beweisen kann. Schonmal daran gedacht, dass diese "Suche" das Brot der Medien ist?

LG,
Jens

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Tygra
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Tygra »

Hallo Ihr,

ich bin auch über die Hundegeschichte auf Eurer Site gelandet.
Gespendet hab ich noch keinen Cent um ehrlich zu sein - wofür, an wen ist die Frage?

Ich habe viele Zweifel: was würden wir wohl tun, wenn aus einer Hundepopulation eine Hundeplage würde??
Wie kann ich ein anderes Volk anschwärzen, wenn wir selbst nicht wirklich besser sind?
Ob das jetzt die Wildhege betrifft, weil das böse Rotwild arme Bäumchen anknabbert - oder man den einzigen Bären weit und breit erschießt, zimperlich sind wir auch nicht gerade, was Überpopulation und Gefahreneindämmung angeht.

Es gibt eine Frage, die mich wirklich beschäftigt: wer beschließt, dass solche Sportveranstaltungen in Ländern wie der Ukraine und Rumänien abgehalten werden?? Millionen für Betonklötze, die man woanders so viel besser investieren könnte.

Wir Europäer sind ja sooooo fortschrittlich, können aber Teilnehmern am Wettbewerb nicht das Gefühl geben, gleichwertig zu sein, ohne Austragungsort sein zu können??
Für mich ist so ein Stadion genauso eine sinnlose Ausgabe wie mitten in der Prärie stehende Betonbrücken in Deutschland, die da "aus Versehen" hingebaut wurden.....

Völlig krank auch ein anderer Zusammenhang: unsere Firmen verlegen Standorte in die Ukraine, weil man da billiger produzieren kann um dann mit den zusätzlich erwirtschafteten Gewinnen Projekte zu finanzieren, die den Arbeitern als Einwohnern nicht den geringsten Vorteil bringen.

Was wäre dabei, eine sportlich orientierte Schule zu fördern, eine Landmaschine für einen Maschinenring zu spenden, medizinische Geräte etc.? Wenn ich mir die Firmenliste in Eurem Forum anschaue...... es ist ja alles da vor Ort, nur keiner kann es sich leisten....

Der Olympische Gedanke war einmal. Nationen verbinden soll der Sport. Tut er auch, einige wenige profitieren, einige wenige stopfen sich die Taschen voll - und der Rest zahlt dafür die Zeche, egal ob in Europa, Asien, Australien, Amerika oder Afrika.
Einziger Unterschied momentan: wir in Deutschland sind noch nicht so weit, dass es richtig "weh" tut, mal sehen was die Zukunft bringen wird....

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Tygra hat geschrieben: Es gibt eine Frage, die mich wirklich beschäftigt: wer beschließt, dass solche Sportveranstaltungen in Ländern wie der Ukraine und Rumänien abgehalten werden?? Millionen für Betonklötze, die man woanders so viel besser investieren könnte.
Das ist einerseits richtig, andererseits sollte in einem "normalen" Land durch solch eine Veranstaltung auch eine Menge Geld ins Land und unter die Leute kommen. Wenn Du hier ein wenig liest, wirst Du feststellen, dass es einige Zweifel gibt, ob das Geld wirklich "unter die Leute" kommt. Was die Kosten betrifft, ist die Wahrheit auch mehrschichtig. Auf der einen Seite hast Du die durch die Korruption gigantisch gewordenen Kosten für die Renovierung des Olympiastadions in Kyiv, aber Du hast auch allein durch private Hand finanzierte Stadien in Donetsk und Kharkiv. Man kann natürlich argumentieren, dass das Geld für letztere Stadien letztlich auch den einfachen Menschen aus der Tasche gezogen wurde, aber ich finde es dort immer noch besser investiert als in absurd teuren Luxusjachten oder sonstigen Vergnügungen :)
Tygra hat geschrieben:Völlig krank auch ein anderer Zusammenhang: unsere Firmen verlegen Standorte in die Ukraine, weil man da billiger produzieren kann um dann mit den zusätzlich erwirtschafteten Gewinnen Projekte zu finanzieren, die den Arbeitern als Einwohnern nicht den geringsten Vorteil bringen.
Hmm, aktuell kann ich nicht bestätigen, dass das der Fall ist. Der Grund liegt primär in der Unsicherheit der politischen Lage und in der immensen Korruption, die es jedem ausländischen Unternehmen extrem schwer macht, in solch einem Land zu investieren. Ikea hat gerade erst die Reißleine gezogen und hat seine Investitionen aus der Ukraine abgezogen. Von deutschen Unternehmen, die nennenswert in der Ukraine produzieren lassen, weiß ich nichts (sicher gibt es welche, aber viele sind das sicher nicht!). Aus Sicht der Ukrainer wäre ich ja froh, wenn es ein wenig mehr davon gäbe, da Arbeitsbedingungen und Bezahlung in solchen Unternehmen oft besser ist als bei ukrainischen Arbeitgebern...
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

dirkk hat geschrieben:
Jensinski hat geschrieben:Kiew hat übrigens nur auf die Kritik des Herrn Platini(!) reagiert und etwas getan. Die Tötungen wurden übrigens mittlerweile eingestellt, ist auch hier im Forum zu lesen.
Ja, das geht jetzt komischerweise auch durch die Presse. Ich glaube kein Wort davon. Wieso sollten die Leute plötzlich so regierungshörig geworden sein? Und wieso sollte ein System sich ändern, weil ein paar Tierschützer auf fb protestieren?
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Tygra hat geschrieben: Es gibt eine Frage, die mich wirklich beschäftigt: wer beschließt, dass solche Sportveranstaltungen in Ländern wie der Ukraine und Rumänien abgehalten werden?? Millionen für Betonklötze, die man woanders so viel besser investieren könnte.
Für mich stellt sich die Frage anders: Wer beschließt das und verbindet es mit Forderungen an hochmoderne Hotels, Flugplätze, Straßen, etc? Dass die Sportarenen einen gewissen Standard einhalten sollten, ok. Aber der Rest? Wäre es denn nicht gerade das Reizvolle an der Sache, wenn Sportler wie auch Gäste das Gastgeberland so erleben, wie es wirklich ist?

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Siggi »

Das ist alles IMHO nur vollkommen nutzlose Selbstdarstellung. Bis vielleicht auf ein paar Infrastrukturmaßnahmen. Wobei die durch Schulden finanziert werden und anders wo das Geld fehlt. Die Renovierung der Straßen wird auch nicht lange halten, viel zu kostenoptimiert werden die Renovierungen durchgeführt. Ob man auch nur einen Investor mehr in das Land durch die EM bekommt, wage ich stark zu bezweifeln. Aber das will man vermutlich auch gar nicht. Man möchte ja den Kuchen im Land unter sich verteilen. Somit wird das Wachstum nur eine sehr verhaltene Dynamik entwickeln. Aber ein zweistelliges Wirtschaftswachstum ist m.E. das, was die Ukraine im Moment vor allem benötigen würde. Potential wäre von den fundamentalen Rahmenbedingungen genug vorhanden - ja wenn nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse die Attraktivität für die allermeisten Investoren zerstören würden.

Gruß
Siggi

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Tygra
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Tygra »

Auf die Frage dürfte die Antwort ziemlich einfach sein:

Gehen wir doch mal zurück zu den Hunden: die bellen, betteln, kacken, nerven, also müssen sie weg für saubere Straßen.

Kein Wort drüber, dass manche Menschen ihre Hunde auf die Straße schicken, weil sie vor der Wahl stehen: "Winterschuhe fürs Kind oder Fressen für den Hund" oder, dass ein Esser mehr in der Familie tatsächlich ein Problem ist "Hunger für alle, oder der Hund geht".

Nein, man putzt sich heraus und blendet was das Zeug hält. Schöne heile Welt und sportliche Ideale. Aber man betrügt nicht einmal richtig, man zeigt, was die anderen sehen wollen und verschweigt, was ihnen nicht gefallen würde.

Die billigsten Tickets gibt es von 30 bis 45 Euro. Der Durchschnittlslohn in der Ukraine bei 220 Euro. Stelle ich da den Durchschnittsverdienst der Bundesbürger in Höhe von 2700 Euro netto Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... dagegen, dann kann man die Summe nochmal halbieren um ansatzweise in der Realität anzukommen. Beweis genug dafür dürfte die Mindestlohndebatte in Deutschland sein.

Wer kann es sich in der Ukraine leisten, für ca. ein Drittel seines Monatslohns 90 Minuten Fußball live zu schauen???

Die da oben haben ihre eigene, kleine Party und lassen uns "großzügerweise" sogar noch zuschauen. Ist doch nett.
Völlig abgehoben und weit weg von den Normalbürgern.
Das heißt jetzt nicht, dass ich jammern will, im Vergleich zu vielen anderen Ländern geht es uns gut, keine Frage.

In Deutschland besitzen ca. 10 % der Bevölkerung über 60 % des Gesamtvermögens - und soweit scheinen unsere Länder gar nicht voneinander entfernt zu sein: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Tygra hat geschrieben: Kein Wort drüber, dass manche Menschen ihre Hunde auf die Straße schicken, weil sie vor der Wahl stehen: "Winterschuhe fürs Kind oder Fressen für den Hund" oder, dass ein Esser mehr in der Familie tatsächlich ein Problem ist "Hunger für alle, oder der Hund geht".
Nein, ich kann Dir mit ziemlich großer Sicherheit sagen, dass es sich in der Ukraine nicht so verhält. Auf dem Dorf sind Tiere praktisch immer Nutztiere, sie leben draußen, kastriert sind sie eigentlich nie. Gerade Hunde und Katzen vermehren sich daher praktisch ungebremst. Der Nachwuchs geht halt irgendwo hin, wo er etwas zu futtern findet. Sie bilden dann irgendwo ihre Rudel. Das ist es, wodurch die großen Mengen wildlebender Hunde zustandekommen.

Die Verhältnisse in der Ukraine sind mit denen hier nicht vergleichbar.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

Tygra hat geschrieben:
Die billigsten Tickets gibt es von 30 bis 45 Euro. Der Durchschnittlslohn in der Ukraine bei 220 Euro. Stelle ich da den Durchschnittsverdienst der Bundesbürger in Höhe von 2700 Euro netto Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... dagegen, dann kann man die Summe nochmal halbieren um ansatzweise in der Realität anzukommen. Beweis genug dafür dürfte die Mindestlohndebatte in Deutschland sein.
Die Statistik spricht hier von Haushaltseinkommen, nicht pro Bürger. Aber auch das muß noch ziemlich geschönt sein, wenn man mich fragt.
Tygra hat geschrieben:Wer kann es sich in der Ukraine leisten, für ca. ein Drittel seines Monatslohns 90 Minuten Fußball live zu schauen???
220:45= 4,88 also knapp ein Fünftel. Und das ist nur der Lohn, der offiziell gezahlt wird!
Ich möchte an die Preise bei der WM in Deutschland erinnern - für ein Fünftel vom Monatslohn erhielt man da auch nur die schlechteren Plätze :(
Tygra hat geschrieben:Die da oben haben ihre eigene, kleine Party und lassen uns "großzügerweise" sogar noch zuschauen. Ist doch nett.
Völlig abgehoben und weit weg von den Normalbürgern.
So ist es überall auf der Welt und keiner wird was dran ändern.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Mich graust, wenn ich die Kommentare auf der Artikelseite lese... :o

Hier ein paar Ausschnitte:
Deutschland zu Gast bei Mördern …… OHNE MICH !!!
Was ist mit euch dahinten eigentlich nicht richtig?!?
Primitives Pack..
Ich nur noch endsetzt und angewidert verandwortliche in der Ukraine s kann ich nicht mehr der Menschlichen Spetzies zuordnen .Die ganze Welt sieht in Zukunft auf euch HERAB
Nee, ich hör lieber auf.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von telzer »

Jens , tust gut daran , ich und viele Andere auch, haben wohl alle gelesen und dein kleiner Ausschnitt spiegelt den geistigen Horizont vieler Mailer wieder. [smilie=dash2.gif]
Wenn erst alle glauben, dass Vereinbarungen und Absprachen nur dazu da sind um später bei der ersten Gelegenheit wieder gebrochen zu werden, wäre das gleichbedeutend mit dem Anfang vom Ende. (unbekannter Autor)
Jetzt ist diese Zeit ! слава Україні

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