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Politik ⇒ Rebell postsovieticus
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- Handrij
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Rebell postsovieticus
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Re: Rebell postsovieticus
Handrij hat geschrieben:Mehr bei der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...Wer als Kind nie lernen durfte, kritisch zu denken, tut sich schwer mit Protest gegen ein autoritäres System. Und doch ist in Russland und der Ukraine vieles in Gang gekommen
Dieser Artikel hat mich fast zum Weinen gebracht - vor allem der Schluss !Meine Hände zitterten, meine Knie wurden weich. Ich hatte eine Strophe aus dem Gedicht von Puschkin, dem großen russischen Dichter, vergessen. Ich war zehn Jahre alt und stand in einem Klassenzimmer, erfüllt mit Angst. Jeder von uns hatte Angst vor Jelisaweta Mironowna, unserer Lehrerin. Sie war groß und laut, sie schrie uns wegen jeder Kleinigkeit an, aber am schlimmsten war es, wenn man eine Strophe aus dem Gedicht eines großen russischen Dichters vergessen hatte. Mir wurde schwarz vor Augen
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Re: Rebell postsovieticus
Leider Gottes ist das auch in Deutschland nicht anders....Auch dort gehörte das fleißige Pauken zu den Hauptparametern des Lernerfolgs. [...] Für jede mündliche Prüfung an der Universität musste man ungefähr 30 Fragen vorbereiten, das heißt 30 kurz gefasste Antworten zu 30 Themen pauken, um sie nach der Prüfung sofort wieder zu vergessen. Diskutiert wurde im Unterricht selten.
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- mbert
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Re: Rebell postsovieticus
Hast Du den Vergleich?UkraineInteressierter hat geschrieben:Leider Gottes ist das auch in Deutschland nicht anders....
Ich bin hier zur Schule gegangen zu einer Zeit, wo es in D deutlich weniger liberal zuging als heute. Wenn ich das nun mit meinen Ex-Sowjetbürgern "abgleiche", komme ich zu dem Schluss, dass Du nicht weißt, wovon Du schreibst.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!
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Re: Rebell postsovieticus
Ne, aber hast du ihn?
Ich bezog mich auf das, was im Artikel stand und genau das habe ich zitiert... ich habe bis vor einigen Jahren noch die Schulbank gedrückt, von daher ist meine Erfahrung mit deutschen Schulen noch recht frisch. Das was die Autorin in ihrem Artikel an Kritik brachte, kenne ich aber auch aus Deutschland.
Stures Auswendiglernen und unreflektiertes Nachplappern von Fakten führt auch in hierzulande meist zum Ziel. Diskussionen, etwa im Geschichtsunterricht, gab es so gut wie nie - und wenn dann nur nach dem Gusto der Lehrkraft. Ich hatte etwa eine ziemlich krasse Antizionistin in meinem Geschichte-Leistungskurs, die bei jeder Gelegenheit unterschwellig durchblicken ließ, dass sie den Staat Israel für verbrecherisch hält und diesbezüglich auch kaum andere Meinungen zuließ.
Bei mir in der Uni gibt es zu vielen Prüfungen Kataloge mit Fragen-/Antworten, die definitiv immer drankommen. Lernt man die auswendig, reicht das in der Regel schon um eine Prüfung mit einer rettenden 4,0 (oder besser...) zu bestehen.
Ich kenne das sowjetische Schulsystem nicht und will es auch nicht verteidigen. Aber einige Punkte, die die Autorin anmerkte, treffen auch auf das hiesige Schul- und Bildungssystem zu.
Aber im Übrigen werde ich es Sonnenblume jetzt gleich tun und meinen Account löschen. Ich mag diese aggressive Stimmung hier und die ständigen persönlichen Angriffe einfach nicht mehr. спокойной ночи!
Die meisten hier werden sich über einen Russenversteher weniger sowieso freuen.
Ich bezog mich auf das, was im Artikel stand und genau das habe ich zitiert... ich habe bis vor einigen Jahren noch die Schulbank gedrückt, von daher ist meine Erfahrung mit deutschen Schulen noch recht frisch. Das was die Autorin in ihrem Artikel an Kritik brachte, kenne ich aber auch aus Deutschland.
Stures Auswendiglernen und unreflektiertes Nachplappern von Fakten führt auch in hierzulande meist zum Ziel. Diskussionen, etwa im Geschichtsunterricht, gab es so gut wie nie - und wenn dann nur nach dem Gusto der Lehrkraft. Ich hatte etwa eine ziemlich krasse Antizionistin in meinem Geschichte-Leistungskurs, die bei jeder Gelegenheit unterschwellig durchblicken ließ, dass sie den Staat Israel für verbrecherisch hält und diesbezüglich auch kaum andere Meinungen zuließ.
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Ich kenne das sowjetische Schulsystem nicht und will es auch nicht verteidigen. Aber einige Punkte, die die Autorin anmerkte, treffen auch auf das hiesige Schul- und Bildungssystem zu.
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- Handrij
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Re: Rebell postsovieticus
die meisten Leute in Deutschland werden keine Situation kennen, in denen sie wegen des Nichtkennens einer Gedichtzeile von Goethe oder Schiller angeschrien werden. Vor allem auf dieser Einstiegsszene basiert die Einschätzung, dass du nicht weißt, wovon du sprichst, wenn du schreibst "Leider Gottes ist das auch in Deutschland nicht anders....".UkraineInteressierter hat geschrieben:Ich bezog mich auf das, was im Artikel stand und genau das habe ich zitiert... ich habe bis vor einigen Jahren noch die Schulbank gedrückt, von daher ist meine Erfahrung mit deutschen Schulen noch recht frisch. Das was die Autorin in ihrem Artikel an Kritik brachte, kenne ich aber auch aus Deutschland.
eben, das müsstest du dann auch betonen: "einige Punkte".UkraineInteressierter hat geschrieben: Ich kenne das sowjetische Schulsystem nicht und will es auch nicht verteidigen. Aber einige Punkte, die die Autorin anmerkte, treffen auch auf das hiesige Schul- und Bildungssystem zu.
in diesem Thread sehe ich keine persönliche Anfeindung. Mbert hat nur legitimerweise die Frage gestellt, woher du deine Behauptung nimmst, dass es in Deutschland auch nicht anders sei.UkraineInteressierter hat geschrieben: Aber im Übrigen werde ich es Sonnenblume jetzt gleich tun und meinen Account löschen. Ich mag diese aggressive Stimmung hier und die ständigen persönlichen Angriffe einfach nicht mehr. спокойной ночи!
Was die Anfeindungen von Galizier oder Eurojoseph mitunter anbelangt, so lassen diese sich auch ignorieren. Im Übrigen steht es dir natürlich frei zu kommen und zu gehen.
Du weißt doch, wenn es keine "Feinde" mehr gibt, fällt man über die "eigenen" her.UkraineInteressierter hat geschrieben: Die meisten hier werden sich über einen Russenversteher weniger sowieso freuen.
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- Siggi
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Re: Rebell postsovieticus
Ich denke, dass Bildungssystem immer autoritär sind. Meine Schulerinnerungen sind so, dass ich noch mit Mitte 30 schweißgebadet aufgewacht bin. In meinem Alptraum war ich wieder in meiner alten Realschule und wurde vom Direktor unterrichtet. Aber ich hatte keine Zeit, denn ich musste als Geschäftsführer in meiner Firma arbeiten. Aber das interessierte den Direktor überhaupt nicht. Auch halfen alle Argumentationen nicht, ich hätte ja bereits die Uni hinter. Nein, es ging wieder zurück in diesen schrecklichen Unterricht...
Meine Frau hat ähnliche Erfahrungen in UA gemacht. Sie hatte zumindest keine Alpträume (Frauen sind härter im nehmen).
Viele Dinge, die im späteren Leben irrelevant sind, lernt man ohnehin. Man ist fokussiert auf irrelevante Dinge (wer interessiert sich später schon für das Zeugnis der 8b?) Wie heißt es doch so schön: Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Wir können nun trefflich wetteifern, wo es schlimmer war.
Was in DE gut war, war meine Ausbildung in der Sekundarstufe 2. Dort war ich bei Harmut von Hentig, einer der schillernden Figuren des deutschen Bildungswesens:
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Ohne ihn, wäre mein Lebensweg definitiv anders verlaufen:
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Gruß
Siggi
P.S: Sollten wir einmal Kinder haben, so werde ich Hausunterricht ernsthaft in Erwägung ziehen.
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Wir können nun trefflich wetteifern, wo es schlimmer war.
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- mbert
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Re: Rebell postsovieticus
Naja, ich gehe davon aus, dass das Anschreien bei uns tatsächlich eher ein Phänomen war, das in den 70er Jahren mehr und mehr ausstarb.Siggi hat geschrieben:Wir können nun trefflich wetteifern, wo es schlimmer war.
Das klingt interessant. Ich selber war in einer jener vom Reformgeist durchsetzten Riesen-Schulen, die in den 70ern gebaut wurden - hauptsächlich ehemalige 68er als Lehrer, und das mitten im tiefschwarzen NiedersachsenSiggi hat geschrieben:Was in DE gut war, war meine Ausbildung in der Sekundarstufe 2. Dort war ich bei Harmut von Hentig, einer der schillernden Figuren des deutschen Bildungswesens:
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Re: Rebell postsovieticus
Kann man mit einer schweren Kindheit jetzt auch schon politische Probleme im Erwachsenenalter erklären? Ein wirklich interessanter Ansatz
Anfang der 80iger als frischgebackener Student am kiewer KPI konnte ich meine sowjetischen Mitstudenten nur bewundern. Sie brauchten kein Tafelwerk, da sie alle Formeln auswendig konnten. Ellenlage Texte konnten sie in windeseile konspektieren (oder doch eher abschreiben) und so vortragen, das auch der Dozent zufrieden war. In technischen Fachrichtungen ist das aber nur zum Anfang hilfreich. Irgendwann muss Wissen auch angewendet werden. Schwafeln hilft da nicht viel weiter. Diese Umstellung fiel dann manchem schwer aber es blieben noch genug übrig, die es echt drauf hatten.
Mit meinen Kindern durfte ich ja das aktuelle deutsche Bildungssystem live miterleben. Es gibt bestimmt viel zu meckern, aber sich mit einer Problematik allseitig auseinander zu setzen wurde ihnen auf jeden Fall beigebracht. In Diskussionen mussten sie sogar den Standpunkt der "gegnerischen" Seite annehmen und deren Argumente vertreten. Gar nicht so einfach.
Ihre Geschichtsbücher fand ich einfach nur Klasse. Da kamen sogar sowjetische Historiker zu Worte.
Anfang der 80iger als frischgebackener Student am kiewer KPI konnte ich meine sowjetischen Mitstudenten nur bewundern. Sie brauchten kein Tafelwerk, da sie alle Formeln auswendig konnten. Ellenlage Texte konnten sie in windeseile konspektieren (oder doch eher abschreiben) und so vortragen, das auch der Dozent zufrieden war. In technischen Fachrichtungen ist das aber nur zum Anfang hilfreich. Irgendwann muss Wissen auch angewendet werden. Schwafeln hilft da nicht viel weiter. Diese Umstellung fiel dann manchem schwer aber es blieben noch genug übrig, die es echt drauf hatten.
Mit meinen Kindern durfte ich ja das aktuelle deutsche Bildungssystem live miterleben. Es gibt bestimmt viel zu meckern, aber sich mit einer Problematik allseitig auseinander zu setzen wurde ihnen auf jeden Fall beigebracht. In Diskussionen mussten sie sogar den Standpunkt der "gegnerischen" Seite annehmen und deren Argumente vertreten. Gar nicht so einfach.
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