PolitikGespaltenes Land: "Die Ukraine ist Geschichte"

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Handrij
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Ukraine

Gespaltenes Land: "Die Ukraine ist Geschichte"

Beitrag von Handrij »

Die Ukraine steht vor dem Zusammenbruch, sagt der russische Außenpolitik-Experte Fjodor Lukjanow. Sein Rat: Nur ein schmutziger Hinterzimmer-Deal kann den Zerfall noch stoppen.
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selfmade
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Re: Gespaltenes Land: "Die Ukraine ist Geschichte"

Beitrag von selfmade »

Lukjanow: Die Ukraine hat nur von der Substanz gelebt, die sie von der Sowjetunion geerbt hatte: Fabriken, aber auch das Gas-Transitsystem, das Einkünfte garantiert. Dieses System hat nichts selbst hervorgebracht, außer Diebstahl und Korruption. Früher oder später musste sich dieses Modell erschöpfen.
...mit großzügiger Hilfe Moskaus.
Lukjanow: Das Zentrum der eigenständigen Identität ist vor allem der Westen. Das Zentrum des wirtschaftlichen Potentials aber ist der Osten. Beide haben sich ergänzt, aber es hat sich keine Balance herausgestellt. Der arme, aber leidenschaftliche Westen versucht, ein Modell nun dem weiter entwickelten, aber sehr trägen Osten aufzuzwingen.
Identität ist meines Erachtens auch wandelbar und nicht auf ewig festgeschrieben. Das gilt für Staaten wie für Menschen.
Der Osten sieht wie Russland im Sieg 1945 einen Kern der eigenen Identität.
Gibt es dazu Umfragen?
Lukjanow: Wahrscheinlicher scheint eine Art neo-feudaler Bundesstaat. Er würde aus unterschiedlichen Territorien bestehen, jedes Gebiet unterstünde einem inoffiziellen Besitzer, einer Art Herzog. Diese Fürsten würden miteinander Rechte und Pflichten verhandeln, die sie sich mit Kiew teilen. Es klingt paradox: Die demokratische Revolution könnte zu einem feudal-oligarchischen System führen. Das wäre nicht die schlechteste Variante für die Ukraine heute.
Also doch zurück ins Mittelalter?!
Lukjanow: Ja. Aber Russland will das nicht. Wenn sich die Lage allerdings weiter so rasant verschlechtert, wird Moskau alle möglichen Varianten in Betracht zieht.
Die Aufklärungskampagne in Europa läuft bereits: Moskau, dein Freund und Helfer.
Lukjanow: Ich fürchte, dass die Präsidentschaftswahl in dieser Lage sehr gefährlich ist. Aller Voraussicht nach wird die Wahl nicht überall durchgeführt. Der Sieger wird also nicht vom ganzen Land anerkannt werden. Das kann den Zerfall des Landes beschleunigen.
Wird man noch sehen, wie die Wahl durchgeführt wird. Mit oder ohne Kalaschnikow.
Nur in Diktaturen haben Regime uneingeschränkte Volkszustimmung.
Lukjanow: Natürlich. Aber zu welchen Resultaten die öffentliche Politik geführt hat, sehen wir ja gerade. Ich glaube, es ist besser, zurückzukehren zu diesem alten Modell, als die Zerstörung des ukrainischen Staates weiter zu betreiben.
Wovon träumt Hr. Lukjanow so nachts, von nackerten Weißwürscht?
Außerdem, was ist öffentliche Politik?
Der ukrainische Staat wird nicht zerstört, sondern gerade erst aufgebaut!
Nota bene: Ukrainische Innenpolitik ≠ russische Außenpolitik



Alles in allem ein Interview für die Mülltonne.

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