Handrij hat geschrieben: Putins Version der Krim-Annexion ist auch eine politische Botschaft
""Die Landsknechte (Anmerkung = gemeint sind die mafiösen Separatisten) im Donbass träumen unterdessen von noch viel mehr, einem anderen Staatsaufbau. Unter ihren Anführern sind Anhänger der eurasischen Idee des rechten Philosophen Alexander Dugin und ähnlich obskurer Figuren. Putins politisches Umfeld ebnete ihnen den Weg vom rechten Rand in die Politik und die Talkshows. Sie wollen nicht nur „Neurussland“, sondern gleich ein neues „Großrussland“ errichten. Linke und rechte Ideologen haben in der Vision eines neuen totalitären Staatswesens einst unvereinbare Gegensätze und Feindschaften überwunden.
Einer von ihnen ist Igor Strelkow. Im Sommer war er noch Verteidigungsminister der selbst ernannten „Volksrepublik“ Donezk. Der Geheimdienstoberst a. D. stieg in der Ostukraine aus, weil er über Moskaus zögerliche Haltung bei der Einverleibung des Nachbarn enttäuscht war. Hätte er nicht Lunte gelegt, wäre in den „Volksrepubliken“ alles ruhig geblieben, pries er die eigene Leistung gegenüber einem rechtsradikalen Blatt. Solche wie er wollen mehr, und es sind viele.
Die rotbraunen Desperados legen es darauf an, Putin zum Handeln zu zwingen. Nicht der Kiewer Maidan bedroht seine Herrschaft, wie es Moskau unermüdlich behauptet.
Kolonnen von „Schwarzhemden“ sind es, die aus unterschiedlichen Milieus mit autoritären Weltbildern stammen, angefangen bei den Kosaken über religiöse Eiferer aus dem
Umfeld der russisch-orthodoxen Kirche bis hin zu den unzähligen Offiziers- und Veteranenverbänden sowie Dutzenden nationalistischen und rechtsradikalen Organisationen.
Sie überlappen sich mit dem „Anti-Maidan“, einer Organisation, die die Polittechnologen der Macht vor Kurzem als Schutztruppen gegen die russische Zivilgesellschaft formierten. Bei Großveranstaltungen zur Unterstützung des Kreml werden ihre Reihen durch Fußballfans und sozial schwache „Honorarkräfte“ aus der Provinz aufgestockt.
Der Präsident soll gezwungen werden, auch im Innern rücksichtslos – wenn nötig, auch blutig – durchzugreifen.
Die Möglichkeit des Rückzugs soll ihm verbaut werden, falls er doch noch auf die Idee kommt, sich mit dem Westen zu arrangieren.
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