Ukraine-Forum: Infos, Tipps und Diskussionen zur Ukraine

Welche Zahlen man auch nimmt, die Wirtschaft in der Ukraine steckt tief in der Rezession. Die Inflation steigt, die Bevölkerung hortet Lebensmittel - das Land braucht dringend Hilfe von außen.

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Handrij hat geschrieben: Die Wirtschaft in der Ukraine steckt in einer tiefen Rezession.

""Die IWF-Kredite allein werden nicht ausreichen, um die massiven wirtschaftlichen Probleme der Ukraine in den Griff zu bekommen. Neben einer wirtschaftlichen Perspektive braucht das Land vor allem Investitionen. Die EU könnte dabei helfen.""

""Die Ukraine ist praktisch pleite. Der Schuldendienst nimmt dem Staatshaushalt jegliche Spielräume. Wichtige Mittel für Zukunftsinvestitionen fehlen komplett. Die Inflation gerät außer Kontrolle. Ein Großteil der Bevölkerung fällt in Armut. Kann die ökonomische Abwärtsspirale nicht bald gestoppt werden, so werden Strukturreformen immer schwerer durchsetzbar, das Land droht im politischen Chaos zu versinken. Der Koalitionsvertrag der Regierung benennt sicher richtige und wichtige Prioritäten.""

""Strukturreformen und besser funktionierende staatliche Institutionen sind zwar eine notwendige Bedingung für Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung. Aber um ausreichende privatwirtschaftliche Kräfte frei zu setzen reichen Reformen im Land allein nicht aus. Die Ukraine braucht jetzt Zukunftsinvestitionen, und zwar mit Hilfe der EU. Eine auf viele Jahre im Chaos versinkende Ukraine kommt Europa langfristig teurer zu stehen, als jetzt die in den Märkten massenhaft vorhandene Liquidität hier (und wahrscheinlich noch in ein paar anderen Ländern) sinnvoll zu investieren. Hierfür muss Europa sinnvolle Kriterien und Anforderungen an die Zielländer entwickeln.""

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gunny hat geschrieben:..... Hierfür muss Europa sinnvolle Kriterien und Anforderungen an die Zielländer entwickeln.""

.....

Hm, wie lange wird Europa wohl benötigen, um diese Kriterien und Anforderungen zu definieren

Davon abgesehen bin ich mittlerweile schon davon überzeugt, dass Europa, besser die EU, nicht über genügend kompetentes Personal verfügt, um einen erfolgreichen Anforderunskatalog zu erstellen.

Besser wäre es wohl, wenn die EU sowas wie einen Investitionsschutz für die Ukraine übernimmt, um es dann der privaten Wirtschaft zu überlassen, in der Ukraine zu investieren. Der Ukraine selber wird man mit ziemlicher Sicherheit nicht glauben, dass sie im Fall des Falles die Investitionen schützen, bzw. den Investor entschädigen kann. Natürlich müsste sich dazu insbesondere die Ukraine um eine passende Gesetzeslage kümmern, um Auslandsinvestitionen überhaupt erst vollumfänglich zu ermöglichen.

Um das Thema in den Griff zu bekommen, braucht die Ukraine keine Waffen sondern eine ganze Armee loyaler Finanzbeamter. Man muß den gesamten Geldfluss lückenlos überwachen und hinterfragen.
Man muß die Schattenwirtschaft, die Grundlage der Kriminalität, konsequent bekämpfen und beseitigen ... sonst hat die Wirtschaft keine Perpektive.
Das ist eine Aufgabe, die kann die Ukraine kaum alleine bewältigen, hier ist internationale Hilfe, Know-How gefragt ...

bohne_68 hat geschrieben:...... das Thema Finanzen in den Griff bekommen........

Peer Steinbrück wird Vorschläge für eine ukrainische Steuerreform erarbeiten. Noch in diesem Monat wird Steinbrück in die Ukraine reisen - zu Terminen mit der ukrainischen Zentralbank und mit dem ukrainischen Finanzminister.

Steinbrück erwartet, dass er zwei bis vier Tage im Monat für die Beratergruppe tätig ist. Jeder Berater in dem Kreis ist eine Art Aufsichtsrat und soll Mitarbeiter erhalten, die in Vollzeit an den Vorschlägen arbeiten. Auch die Unternehmensberatung Roland Berger soll zuarbeiten. Im Oktober wollen die Politiker ihre Ideen für die Ukraine vorlegen.

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Ansonsten - Putins Krieg gegen die Ukraine destabilisiert das Land.

""Wenn der Konflikt mit Russland in Wahrheit nicht auf den Schlachtfeldern des Donbass entschieden wird, sondern in den Fabrikhallen und Unternehmensbüros von Kiew und Lwiw, hat die Ukraine dann langfristig nicht die viel besseren Aussichten, das Tauziehen zu gewinnen?""

Vor einem Jahr noch planten eine Menge Unternehmen aus der EU, in der Ukraine zu expandieren. Dazu zählten eine Reihe von Autozulieferbetrieben, die sich im Westen, nahe der polnischen Grenze, angesiedelt haben. Seit Putin zitiert wurde, er könne, wenn er wolle, in zwei Wochen in Kiew sein, bekommen selbst die Unternehmen, die schon in der Ukraine tätig sind, kaum noch neue Projekte von Auftraggebern aus der EU.

Die Nachrichtenbilder vom "Ukraine-Krieg" ruinierten das Business-Image des gesamten Landes.

Statt die Energieabhängigkeit von Moskau zu verringern und Geld einzunehmen, gibt die ukrainische Regierung heute Geld aus, um sich des russischen Gebietsgriffs zu erwehren. Die Militär- und Kriegskosten für die Regierungsseite beliefen sich im vergangenen Jahr laut einer Studie des Kiewer Rasumkov-Zentrums auf über 27 Milliarden Hrywnja (die ukrainische Landeswährung), für 2015 sind im Haushalt 80 Milliarden Hrywnja veranschlagt. Das entspricht fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

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Anuleb hat geschrieben:.......nicht über genügend kompetentes Personal verfügt..........

Das ""kompetente Personal"" ist wohl weniger das Problem. Solange Putin weiter Krieg gegen die Ukraine führt ist es wohl eher ein politisches Problem. Peer Steinbrück gehört übrigens zu den Politikern der SPD die den Ausgleich mit Russland suchen. Steinbrück geht nach einem Artikel aus der Süddeutschen davon aus Russland an den Aufbaukosten der Ukraine zu beteiligen.

gunny hat geschrieben:

Anuleb hat geschrieben:.......nicht über genügend kompetentes Personal verfügt..........

Das ""kompetente Personal"" ist wohl weniger das Problem. Solange Putin weiter Krieg gegen die Ukraine führt ist es wohl eher ein politisches Problem. Peer Steinbrück gehört übrigens zu den Politikern der SPD die den Ausgleich mit Russland suchen. Steinbrück geht nach einem Artikel aus der Süddeutschen davon aus Russland an den Aufbaukosten der Ukraine zu beteiligen.

In den vergangenen Jahrzenten (zwei Generationen) haben sich leider Kompetenzen in der Gesellschaft entwickelt, die für ein funktionierendes Gemeinwohl nicht unbedingt vorteilhaft sind. Und hier muß man zwingend beratend eingreifen.