Im Grunde ist das hier wieder ein schönes Beispiel eines Politprojekts. Eine Gruppe mit unbekannten Hinterpersonen (die erheblich Geld da hineinpumpen) greift nun also ein altes
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ..., nach dem Bürger der Polizei helfen dürfen (damals: mussten) und das in der Ukraine bisher zu beseitigen vergessen worden war. Das Ganze geschieht mit viel Tamtam, tollen, teuren neuen Uniformen und medialer Orchestrierung, und keine Sau ist auf so etwas vorbereitet. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in der Ukraine keine Regierung im westlichen Sinne gibt (also eine, die wirklich ihrer Aufgabe nachkommt), und da bald Wahlen sind, denkt sich nun jeder kleine Politik, wie er aus der Sache irgendwie Kapital schlagen kann.
Die Auswirkungen sind vor allem folgende: die Rechten aus dem Azow-Umfeld haben reichlich Presse (was wohl auch das war, was sie primär beabsichtigten), und im Ausland machen sich alle Sorgen um einen etwaigen Rechtsruck in der Ukraine. Wenn man sich die
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... anschaut, dürfte dieser Rechtsruck eher ein Gespenst sein, denn die rechtspopulistischen Parteien lagen dabei alle unter der 5%-Hürde.
Jetzt, mit etwas Verspätung, sind sie alle aufgeschreckt. Lutsenko
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links .... Er und auch Chef der nationalen Polizei Knyazev
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links .... Eine Aufnahme dieser Initiative mit offenen Armen sieht anders aus.
Eine Zusammenfassung des Standes zu der Sache in deutscher Sprache (eher mau übersetzt) gibt es vom UA Crisis Center:
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Aktuell scheint mir das Ganze wirklich vorwiegend eine PR-Aktion zu sein. Ich sehe keine gewichtigen Anzeichen dafür, dass die Regierung diesen Quatsch unterstützt (der Innenminister hat Behauptungen, es handele sich da um seine "Privatarmee", entschieden widersprochen). Problematisch ist die Sache aber dennoch. Eine Regierung, die ihren Laden nicht im Griff hat und sich durch so eine Aktion so überrumpeln lässt, verdient diesen Namen nicht. Wenig hilfreich ist in dem Kontext, dass Leute aus dem Umfeld der Freiwilligeneinheiten (hier vor allem Azow) immer noch eine gewisse Narrenfreiheit genießen.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!