Allgemeines Diskussionsforum ⇒ NATO-Ankündigung provoziert Moskau

[Wassermann3000]

... Moskau fühlt sich provoziert und erwägt, das Vorhaben als "militärische Bedrohung" zu werten. ...
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Es ist schon sehr bezeichnend, wenn der Beschluß eines Verteidigungsbündnisses ohne imperalistischen Anstrich auf Stärkung des Schutzes seiner Außengrenzen ein anderes Land - hier Rußland - als Bedrohung empfinden kann. Das verrät viel über die eigene Gesinnung. Eine Bedrohung kann die NATO doch nur dann für die eigenen Truppen darstellen, wenn sie ihnen irgendwie im Weg ist.

Alleine die ganze Diskussion über einen möglicherweise späteren Beitritt der Ukraine zur NATO kann einem auf partnerschaftlichen Miteinander orientierten Nachbarland doch eigentlich völlig egal sein. Warum also wurmt es Rußland? Welchen eigenen Absichten ist das wohl im Weg?

[Anuleb]

Naja, Putin schwadronierte doch von einem Wirtschaftsraum von Wladiwostock bis Lissabon. Schon gut möglich, dass ihm dabei die neuen Verteidigungsanstrengungen der NATO im Wege sind.

Aber grundsätzlich habe ich mich schon daran gewöhnt, dass das flächenmässig grösste Land der Welt mit gefühlten 30000 Km Aussengrenzen sich stets von Feinden umzingelt und dementsprechend militärisch bedroht fühlt. Wirtschaftliche oder gesellschaftliche Macht spielt in den russischen Überlegungen einer eher untergeordnete Rolle, was wohl eher daran liegt, dass das russische Volk diesbezüglich nur wenig bis gar nichts auf die Reihe kriegt.

[bohne_68]

Aus dem genannten Artikel:

Als Reaktion auf eine angekündigte stärkere Präsenz von NATO-Truppen in Osteuropa erwägt Russland eine Einstufung des Verteidigungsbündnisses als Gefährdung seiner Sicherheit. Eine Ausweitung der NATO-Aktivitäten werde "ihren Platz unter den äußeren militärischen Bedrohungen" finden, sagte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Michail Popow.

Soweit ich es verstanden habe, verstärkt die NATO ihre Präsenz in Osteuropa als Folge der russ. Aktivitäten auf der Krim und in der Ost-Ukraine, was ja eine offene Agression ist. Und nun beschwert sich Russland, das andere (hier die NATO) das erkennen und darauf reagieren. Russland betrachtet also die angemessene Reaktion auf das eigene Handeln als Bedrohung. Die Einstellung ist schon sehr merkwürdig.

[toto66]

das siehst du grundsätzlich falsch. Die Krim, das war, um es in Cronos Worten auszudrücken, brüderliche slawische Hilfe.
So wie jetzt in der Ostukraine, also nie eine Aggression, Annexion oder sonstwas böses. Die Brüder kehren nur heim, deshalb muss man sich doch nicht sorgen.
Die Balten schon gleich gar nicht, obwohl deren Bevölkerungsanteil an ethnischen Russen doch höher ist als der in der Ukraine .. huch, Moment, vielleicht sollte man sich doch sorgen ?