Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...Wohin driftet Rußland? Droht dem Land ein "postmoderner Sowjetismus"? Sind die Staatsreformen Putins ein Zeichen von Cäsarenwahn? Belegt die Ausschaltung des Oligarchen Chodorkowski eine galoppierende Zerlegung des Rechtsstaats? Und wie sind die Manöver des Energiekonzerns Gazprom zu werten, der als Inkarnation pausbäckig-nationalistischer Industriepolitik gesehen wird? Die westlichen Diagnosen fallen einhellig bis eindeutig aus: Rußland droht zu einem autoritären Rüpelstaat mit imperialen Ambitionen zu werden.
Nichts desto trotz ist das ein schöner Artikel, welcher sehr viel Wahres beinhaltet. Er stammt noch aus einer Zeit, in welcher auch ich nach Russland mit einem verklärtem Blick geschaut hatte. Ich fand zwar nicht alles gut, war aber der Meinung, dass auch dort alles gut werden wird.
Mittlerweile ist Russland leider zu dem autoritäten Rüpelstaat mit imperialen und revanchistischen Ambitionen geworden. Nun stellt sich natürlich die Frage, was da falsch gelaufen ist. Liegt es an dem zu friedlichen Wandel, durch welchen die alten Machtstrukturen erhalten geblieben sind? Liegt es an der Übermacht gewisser Oligarchen, welche durch die zusehende Ausdehnung der EU und Demokratisierung einzelner GUS-Staaten um ihre Einnahmen und Einflusssphären fürchten? Liegt es daran, dass der latent vorhandene Nationalismus in Russland überhand genommen hat? Die Gründe und Ursachen für die heutige Situation würden mich schon brennend Interessieren. Vielleicht finden man ja auf diesem Wege Ansatzpunkte, um die desaströse Lage zu entspannen. Denn, offensichtlich ist doch, dass der bisherige Weg mit Verhandlungen und Sanktionen nicht sonderlich zielführend gewesen ist.