Profiteur war auch der nassauische Regent in Wiesbaden, meiner Heimatstadt, seine unter Napoléon gewonnene Souveränität konnte er Nassau für 50 Jahre sichern, auch dazu gibt es eine Ausstellung. Andere Gebiete wie 'König Lustigs' Westfalen verloren ihre Souveränität an Preußen. Dennoch wird heute diese Annexion als 200jähriger Geburtstag des heutigen Westfalen gefeiert, und wie sollte es anders sein, mit einer Ausstellung, und passend zur Erinnerung an den tanzenden Wiener Kongress, mit einer großen Party in Dortmund und Münster.In Wien anno 1814/1815 wurde eine europäische Friedensordnung beraten. Eine Ausstellung dazu ist in Wien derzeit noch zu sehen.
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So wie die Wiener Zeitung schreibt, "die erste europäische Friedensordnung", war es nicht. Zuvor gab es z.B. den westfälischen Frieden von 1648, und der besiegelte Frieden nicht nur im Deutschen Reich, sondern auch zwischen Spanien und Holland sowie Deutschlands mit Frankreich und Schweden. Trotz regionaler Kriege, etwa um die Pfalz oder die 3 Kriege um Sachsen, Preußen und Schlesien mit internationaler Einmischung, bildete der westfälische Friedensvertrag das deutsche Grundgesetz von 1654 bis 1806! Daher ist Deutschland heutzutage ein sogenannter "Rechtsstaat", denn seitdem hatten die Juristen alle Hände voll zu tun, einen internationalen Friedensvertrag als nationales staatliches Gesetzeswerk um- und auszudeuten. Es gilt spätestens seitdem in der Juristerei nicht mehr der Buchstabe des Gesetzes, sondern seine Interpretation. Daher auch die Roben der Richter und Anwälte: Anklage, Plädoyer und Urteil vor Gericht sind nichts anderes als die freie Predigt von der Kirchenkanzel, die Beweisaufnahme und -bewertung ist sozusagen die "historisch-kritische Methode" der Rechts-Ordnungshüter in Roben, zur Not unter Hinzunahme von Numinosem wie etwa "Indizien". Ein als entscheidend betrachteter Indizienbeweis ist in etwa gleich(un)bedeutend wie ein Gottesbeweis, aber in beiden Fällen letztlich die Glaubensgrundlage der Urteilsbegründung.
Der Wiener Kongress tat nicht viel, sondern die deutschen Fürsten, wie der nassauische Herzog teils Profiteure der Einteilung Deutschlands in neue Fürstentümer unter Napoleon, oder wie der preußische König durch Erweiterung ihrer Königreiche, festigten ihre Macht in ihren Ländern durch Landesverfassungen, um dem aufstrebenden Bürgertum Modernität vorzuspiegeln, ohne den Gottgegebenheitsbeweis fürstlichen Herrschaftsanspruches aufzugeben. Fürst Klemens von Metternich überzog überdies das Patchwork des "Gesamtkunstwerkes" Deutscher Bund aus lauter Fürstentümern mit dem Vorläufer der Stasi, der totalen Überwachung der Bürger. Dies hat er wahrscheinlich zwischen all den festlichen Bällen und Tanzvergnügen des Wiener Kongresses eingefädelt.