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Handrij
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KiKa, 7. Juni 2015: "Zakir - Der Tataren-Cowboy von der Krim"

Beitrag von Handrij »

Zakir Abljasov ist 14, ein krimtatarischer Junge und ein echter Cowboy. Wenn andere Jungs Fußball spielen oder sich vor den Computer setzen, steigt er auf sein Pferd Baghira und hütet die 20 Kühe der Familie. Abljasovs leben am Rande der Stadt Feodosia, im Südosten der Halbinsel Krim. Sie sind Tataren, also Moslems. Zu Sowjetzeiten wurden die meisten Tataren von der Insel vertrieben, erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kehrten viele Familien zurück. So auch Zakirs Eltern. Die Krim war viele Jahre ukrainisch, jetzt zählt sie zu Russland - was politisch sehr umstritten ist. Den meisten Tataren ist das egal - sie fühlen sich vor allem: tatarisch. Und Zakir ist stolz auf seine Kultur. Deshalb ist er selbstverständlich an der Seite seiner Schwester Lenura, als sie bei einem tatarischen Frühlingsfest einen großen Tanzauftritt hat. Zakirs Alltag kennt kaum Pausen. Arbeit auf der Weide, Tiere versorgen, Reiten - das gehört sich so für die Söhne der Tataren. Obwohl es ihm im Moment nicht so leicht fällt. Vor drei Wochen hat er sich in der Schule beim Salto-Üben den rechten Arm gebrochen. Jetzt hat er einen Gips und der Arzt hat gesagt, er solle sich schonen. Aber das ist Zakir egal. Kühe hüten ist wichtiger. Außerdem liefert er zusammen mit seinem Opa Adyl frische Kuhmilch in die ganze Stadt. Allerdings hat Zakir schon ein bisschen Bammel vor dem Moment, wenn der Gips runter kommt vom Arm. Dann muss er mit seinem Vater Rustem in die Kinderpolyklinik der Stadt - und da ist es immer besonders voll. Zakir freut sich besonders auf die Freitage. Nicht nur, weil das der wichtigste Tag der Woche für alle Moslems ist, sondern auch, weil er dann in der alten Moschee von Feodosia der Muezzin sein darf. Seine Stimme hallt dann über die ganze Stadt und ruft die Gläubigen zum Gebet. "Ein Gefühl, als ob man fliegen würde", schwärmt Zakir.

7. Juni 2015, Kinderkanal, 16:15-16:45 Uhr

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