Mehr bei der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...Ein Buch und eine Ausstellung in München porträtieren verlassene und umgenutzte Synagogen in der Ukraine.
Kultur, Religion und Geschichte ⇒ Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
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- Handrij
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Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
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Re: Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
Hallo
Wer öfter in die Ukraine fährt und dann vorwiegend in den galizischen Teil, dem fällt meistens irgendwann ein, dass dies doch die Region war, in der zahlreiche Juden lebten. Bei mir kam dann auch der Gedanke, was sieht man denn heute noch von den früheren Bewohnern?
So war es für mich eine inetressante Meldung, dass eine Fotografin denselben Gedanken hatte und daraus eine Ausstellung und Buch gemacht hat.
Da ich häufig in Horodenka war und bin, begann ich meine Suche naheliegender Weise dort und zwar 2010. Zuerst wollte ich natürlich wissen, ob es eine Synagoge gab und wo diese eventuell zu finden sei. Meine Frau ist in einem Dorf in der Umgebung groß geworden und hatte zu diesem Thema noch nie etwas gehört. Meine Negier konnte sie überhaupt nicht verstehen.
Es dauerte etwas, bis wir einen Hinweis bekamen, wo die Synagoge war. Zu meiner großen Überraschung war ich schon unzählige Mal daran vorbeigelaufen, ohne es zu bemerken.
Sie befindet sich im Stadtzentrum an der Zugangsstraße zu örtlichen Basar. Da ist Nichts was mir bis dato aufgefallen war.
An der langen Seitenfront ist eine Gedenktafel, aber so hoch angebracht, dass sie nicht ins Blickfeld kommt. Zufall? Absicht? Gedankenlosigkeit?
Im Gebäude ist heute ein städtischer Sportverein mit Ringen, Judo und Gewichtheben. Als Zugang dient ein angebautes Gebäude mit einem Technikladen und den Büroräumen des Vereins.
Durch die Nachnutzung ist das Gebäude leidlich gut erhalten und nicht verfallen, aber besonders im Inneren sind kaum noch Spuren seiner ursprünglichen Bestimmung erhalten.
Die Fotos vom Inneren sind mir möglicherweise beim Datensichern und Umkopieren irgendwann verloren gegangen, ich konnte sie heute nicht finden.
Nachdem mir klar war, dass in Horodenka eine größere Anzahl Juden lebten, wollte ich den Friedhof finden. Das war noch schwieriger, als Hinweise auf die Synagoge zu erhalten.
Wie wenig auskunftsfähig die Einwohner sind, zeigt, wie gering die Erinnerung an die Juden in der Ukraine gepflegt wird. Praktisch kaum, wenn es nicht wieder einige jüdische Mitbewohner gibt, wie beispielsweise in Kolymea, nicht weit entfernt.
Der Friedhof wird als Weide und Futterquelle genutzt und in der Vergangenheit sind besonders im Randbereich viele Grabsteine vermutlich als Baumaterial entnommen worden. Zahlreiche abgebrochene Fundamentreste lassen den Schluss zu. Weiter im Zentrum und im hinteren Bereich sind aber noch zahlreiche Grabstellen gut erhalten.
Leider hatte ich nicht so viel Zeit, um diese Erkundungen fortzuführen, seit dieser Zeit will ich zum Beispiel nach Czernivszy.
Vielleicht wandert die Ausstellung noch in Deutschland und kommt in die Nähe von Berlin?
Mein Ansatz hatte nicht den künstlerischen Anteil wie bei Frau Diehl und hat keine Dichter mit Anmerkungen.
Aber zur Anschauung sind sie wohl geeignet und so möchte ich sie euch hier zeigen.
Es grüßt Matthias
Wer öfter in die Ukraine fährt und dann vorwiegend in den galizischen Teil, dem fällt meistens irgendwann ein, dass dies doch die Region war, in der zahlreiche Juden lebten. Bei mir kam dann auch der Gedanke, was sieht man denn heute noch von den früheren Bewohnern?
So war es für mich eine inetressante Meldung, dass eine Fotografin denselben Gedanken hatte und daraus eine Ausstellung und Buch gemacht hat.
Da ich häufig in Horodenka war und bin, begann ich meine Suche naheliegender Weise dort und zwar 2010. Zuerst wollte ich natürlich wissen, ob es eine Synagoge gab und wo diese eventuell zu finden sei. Meine Frau ist in einem Dorf in der Umgebung groß geworden und hatte zu diesem Thema noch nie etwas gehört. Meine Negier konnte sie überhaupt nicht verstehen.
Es dauerte etwas, bis wir einen Hinweis bekamen, wo die Synagoge war. Zu meiner großen Überraschung war ich schon unzählige Mal daran vorbeigelaufen, ohne es zu bemerken.
Sie befindet sich im Stadtzentrum an der Zugangsstraße zu örtlichen Basar. Da ist Nichts was mir bis dato aufgefallen war.
An der langen Seitenfront ist eine Gedenktafel, aber so hoch angebracht, dass sie nicht ins Blickfeld kommt. Zufall? Absicht? Gedankenlosigkeit?
Im Gebäude ist heute ein städtischer Sportverein mit Ringen, Judo und Gewichtheben. Als Zugang dient ein angebautes Gebäude mit einem Technikladen und den Büroräumen des Vereins.
Durch die Nachnutzung ist das Gebäude leidlich gut erhalten und nicht verfallen, aber besonders im Inneren sind kaum noch Spuren seiner ursprünglichen Bestimmung erhalten.
Die Fotos vom Inneren sind mir möglicherweise beim Datensichern und Umkopieren irgendwann verloren gegangen, ich konnte sie heute nicht finden.
Nachdem mir klar war, dass in Horodenka eine größere Anzahl Juden lebten, wollte ich den Friedhof finden. Das war noch schwieriger, als Hinweise auf die Synagoge zu erhalten.
Wie wenig auskunftsfähig die Einwohner sind, zeigt, wie gering die Erinnerung an die Juden in der Ukraine gepflegt wird. Praktisch kaum, wenn es nicht wieder einige jüdische Mitbewohner gibt, wie beispielsweise in Kolymea, nicht weit entfernt.
Der Friedhof wird als Weide und Futterquelle genutzt und in der Vergangenheit sind besonders im Randbereich viele Grabsteine vermutlich als Baumaterial entnommen worden. Zahlreiche abgebrochene Fundamentreste lassen den Schluss zu. Weiter im Zentrum und im hinteren Bereich sind aber noch zahlreiche Grabstellen gut erhalten.
Leider hatte ich nicht so viel Zeit, um diese Erkundungen fortzuführen, seit dieser Zeit will ich zum Beispiel nach Czernivszy.
Vielleicht wandert die Ausstellung noch in Deutschland und kommt in die Nähe von Berlin?
Mein Ansatz hatte nicht den künstlerischen Anteil wie bei Frau Diehl und hat keine Dichter mit Anmerkungen.
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Es grüßt Matthias
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- mbert
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Re: Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
Vielen Dank für den Bericht und die Bilder. In Lviv ist ähnlich wenig an Zeugnissen jüdischen Lebens überlebt. Immerhin beginnt aktuell das Interesse daran und der Wille, daran zu erinnern, zu wachsen. Eine Bekannte von mir war für die GIZ an einem Projekt zur Erhaltung des alten Lviv beteiligt, in dessen Rahmen z.B. auch ein internationaler Architektur-Wettbewerb stattfand, wo es um eine würdige Neugestaltung und Denkmäler von ehemaligen Stätten jüdischen Lebens ging. Auch finden in der letzten Zeit häufiger Veranstaltungen, z.B. Ausstellungen zu Themen der jüdischen Tradition in Lviv statt. Ich habe das Gefühl, dass dort einiges noch sehr am Anfang steht, aber das Interesse wächst.
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Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!
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- Handrij
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Re: Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
nochmal ein Artikel in der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... dazu:
Resterampe im Gotteshaus
Die Nazis löschten die jüdische Bevölkerung der Ukraine aus. Geblieben sind ihre Synagogen, die die Sowjets für profane Zwecke in Besitz nahmen
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Re: Ehemalige Synagogen in der Ukraine: Die Schrift an der Wand
Das über Lviv kann ich bestätigen. Es gibt wohl erste Überlegungen, die von den Nazis zerstörte Synagoge wieder aufzubauen. Aber ich weiß nicht, ob eine Rekonstruktion oder ein Neubau favorisiert wird.
Hier ist übrigens das abgesperrte Gelände, auf dem die Synagoge stand:
Indirekt erinnert das Gebäude links vom freien Gelände noch an die Synagoge. Dort befindet sich das Restaurant "Die Goldene Rose":
Auch ich meine langsam steigendes Interesse an die jüdische Vergangenheit in der Ukraine erkennen zu können.
Hier ist übrigens das abgesperrte Gelände, auf dem die Synagoge stand:
Indirekt erinnert das Gebäude links vom freien Gelände noch an die Synagoge. Dort befindet sich das Restaurant "Die Goldene Rose":
Auch ich meine langsam steigendes Interesse an die jüdische Vergangenheit in der Ukraine erkennen zu können.
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