Mehr bei Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ..."Wir dürfen keine Zeit verlieren und diesen Graben wieder schließen", ruft er. Gorbatschow hat das Vorwort für Scharnagls Buch geschrieben. Beide kennen sich seit 1987, Scharnagl begleitete damals Strauß bei dessen ersten Moskau-Besuch.
Nun ist er 76 Jahre, äußerst streitlustig und in deutschen Talkshows ein gern gesehener Gast. Er hat seine Streitschrift "Polemik für einen anderen Ansatz in der Russland-Politik" genannt. Die Polemik liefert er zuverlässig, neue Argumente aber nicht.
Stattdessen sieht er die Schuldigen der Krise in Washington, wettert etwa gegen "waffenlieferungssüchtige US-Senatoren". Über Kriegsgerät und Kämpfer aus Russland in der Ostukraine verliert er kein Wort. Dafür nennt er Moskaus Kontrollübernahme auf der Krim mit militärischen Mitteln freundlich "Sezession".
Scharnagl hat seine Vision einmal so beschrieben: Es gehe darum, dass der "bayerische Löwe und der russische Bär friedlich auf einer Wiese äsen können". Was diese Harmonie stören könnte, blendet Scharnagl aus. Auf Recherchen in Kiew oder Moskau hat er verzichtet.
Die behaupten ernsthaft, die Sanktionen gäbe es, weil es in Russland keine Demokratie gibt und politische Gegner verfolgt werden. Das Russland gerade innerhalb von 1,5 Jahren mehrfach massiv Grenzen souveräner Staaten mißachtet (jüngstes Beispiel war das Versetzen des Grenzzaunes in Georgien näher an die Pipeline), scheint dem Geriatrie-Kongress und den an Gewinnen in Russland interessierten Herren wohl entgangen zu sein. Benjamin Bidder endet seinen Artikel nicht zu unrecht mit den Worten:
Dezent formuliert. Bidder merkt man es beim Schreiben des Artikels schon an, daß er selbst ein wenig über die dortigen Berichte entsetzt zu sein scheint. Und den Namen Wilfried Scharnagl von der CSU sollte man sich auch merken:Nicht immer ist an diesem Tag in Moskau ganz klar, wo die Sorge um den Frieden endet und jene um das Geschäft beginnt.

Auch so einer, der sich Historiker nennt und eine selektive Betrachtung der Geschichte bevorzugt... Wer es etwas genauer wissen will:
Mehr bei Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...Deutsch-russische Beziehungen
Mit etwas Sekt versteht sich Putin leichter
Noch nie hat sich ein Verleger so sehr darum bemüht, dass ich mich auf einer Buchpräsentation wohl fühle. Im luxuriösen Hotel Adlon in Berlin wurden Sekt und Wein ausgeschenkt, Bœuf Stroganoff serviert – und war das Kaviar im Salat? CSU-Urgestein und Russlandfreund Wilfried Scharnagl präsentierte sein neuestes Buch und plädierte zusammen mit seinen Gästen für einen anderen Umgang mit Russland. Später gab es ein Gratisbuch.
Neben Scharnagl, ehemaliger Chefredakteur des „Bayernkuriers” und früherer Vertrauter von Ex-CSU-Chef Franz Josef Strauß, war der 93-jährige Egon Bahr, Wegbereiter der Ostpolitik Willy Brandts, mit von der Partie. Natürlich durfte auch Matthias Platzeck, Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, nicht fehlen.
Die Teilnehmer verstanden sich glänzend. Sie waren sich einig, dass man, obwohl Putin kein „lupenreiner Demokrat” sei, die Annexion der Krim auf jeden Fall respektieren soll.
Wer sich jetzt wundert, warum die Namen zu mehreren Anlässen mehrfach auftreten, sollte sich mal nach den Gründen fragen. Alles Personen, bei denen der Denkprozeß aufgehört zu haben scheint, als die Ukraine 1991 unabhängig wurde...
Kleines Edit - der letzte Satz bei Cicero muß unbedingt noch rein, damit man meine Abschlußbemerkung auch versteht.