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Für einen Badeurlaub ist meines Erachtens nach die berühmte Südküste (Jalta, Aluschta, Alupka ...) wenig geeignet, da es dort nur überfüllte Ministrände gibt. Die Diskotheken sind wohl dort am besten, doch ist dies ja nicht jedermanns Sache. Unangenehm ist auch die dichte Bebauung, mit vielen Krisenopfern = unvollendeten Bauten. Wassermangel scheint auch an der Tagesordnung zu sein. Zumindest fand sich kein Zeltplatz mit Dusche oder Toilette, nicht einmal in einfacher Form. Wie die Leute sich bei diesem "дикий отдых/wildem Urlaub" erleichtern, ließ sich am Geruch in der Umgebung dieser Orte erahnen.
Favorit unter den Badeorten ist daher bei mir Feodossija. Hier gibt es breite öffentliche Sandstrände, die sehr sauber sind und wirklich Badevergnügen bieten.
Schöne Strände gibt es ebenfalls in Jewpatoria, sogar mit Möglichkeiten abseits der Straße in ruhiger Lage am Strand ("дикий пляж/wilder Strand") zu schlafen. Unterkünfte gab es in dieser Saison in Jewpatoria ab 80 Hrywnja, mit Überredungskunst sogar ab 50 Hrywnja. In der Stadtmitte gab es Angebote um die 200 Hrywnja mit eigener Dusche und eigener Küche, etwas abgelegener ab 100 Hrywnja. Jedenfalls stellen Übernachtungsmöglichkeiten (in diesem Jahr) kein Problem dar. Auf der Promenade gab es genügend Möglichkeiten für Essen, Diskotheken und Kinderbespaßung.
Wer sehen möchte, wie sich der russische oder ukrainische Arbeiter erholt, kann nach Rybatsche fahren. Es liegt zwischen Aluschta und Sudak und es gibt regelmäßige Marschrutkas dorthin. Wenn mich recht entsinne bereits von Simferopol (da gibt es noch andere vergleichbare Orte). Der Strand wäre nicht schlecht, wenn es dort nicht so viele Menschen gäbe. Sehr unsauber, doch auch interessant, da die lokalen Etablissements von Tataren und Armeniern gemanaged werden. Spät am Abend wurde zumindest ein Klub von kaukasischer Musik und entsprechenden Tänzen dominiert, sehr interessant ....

Unterkünfte gibt es ab 60 Hrywnja für ein Zimmer oder 250 Hrywnja für kleine Appartements mit Dusche und Küche, genannt "Ljuks". Problem ist nur, dass man dann mindestens drei Tage bleiben muss. Eine Eintageslösung bieten die "Zeltplätze". Pro Auto einschließlich Zelt 60 Hrywnja, Dusche kostet 5 Hrywnja extra.
Wer einsame Strände sucht wird im Norden und auf der Halbinsel Kertsch eher fündig, genauere Informationen sind den Krimkarten zu entnehmen, die es an den Tankstellen gibt. Jedenfalls ist es dort möglich gratis mit dem Auto am Strand und Feuerchen zu schlafen. FKK geht ebenfalls.
Sehenswürdigkeiten neben den allseits bekannten, wie Liwadija, dem Schwalbennest und Bachtschissaraj sind wohl die Überreste der genuesischen Festung in Sudak und der unterirdische U-Boothafen in Balaklawa, wo es ebenfalls Reste einer genuesischen Festung gibt. Die Bucht von Balaklawa ist jedenfalls sehr nett und der Besuch des unterirdischen Museums ein Muss. Die Ausstellungen wirken zwar ein wenig deplatziert, da die Entwicklung der militärischen Seefahrt oder der Krimkrieg thematisch etwas entfernt von dem Atomuboothafen sind, doch der Bau ist sehr beeindruckend.
Übrigens, wer ein wenig durch die Dörfer abseits der großen Straßen fährt, kann neue Moscheen und manchmal auch teilverschleierte Frauen sehen, die Muselmanen sind zurück

Im Sommer kann man sich auf der Krim in jedem Fall an Früchten gütlich tun. Überall werden Melonen, Pfirsiche und Weintrauben feil geboten. Zu empfehlen sind die Gartenpfirsiche, da diese zumeist am saftigsten sind.