Gefunden bei Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
In den kommenden
fünf bis sieben Jahren wird die Infrastruktur der Ukraine
einschneidende Fortschritte machen. Zu dieser Entwicklung gehört
unter anderem auch der Ausbau eines Autobahnnetzes für den
Schnellverkehr, das dem im Grossteil Europas vorherrschenden
Autobahnsystem entspricht. Dies erklärte Boris Kolesnikov,
Vize-Premierminister und Minister für Infrastruktur der Ukraine.
"Unter der Voraussetzung der Erhebung einer Kraftstoffsteuer
werden in der Ukraine Hochgeschwindigkeits-Autobahnen gebaut werden",
betonte Boris Kolesnikov. Im Gegensatz zu südeuropäischen
Autobahnnetzen wie beispielsweise in Italien, Frankreich oder
Spanien, bei denen für die Nutzung eine Autobahnmaut zu entrichten
ist, wird die Ukraine dem nordeuropäischen Autobahnmodell folgen. Bei
dem in Deutschland, den skandinavischen Ländern und der Schweiz zum
Einsatz kommenden System ist die Nutzungsgebühr für das Autobahnnetz
bereits in der Kraftstoffsteuer enthalten. "In der Ukraine gibt
keinen Markt für ein Mautsystem", so Kolesnikov. Der Minister für
Infrastruktur erklärte, dass die Schnellstrassen ausschliesslich
staatlich betrieben werden sollen.
Der Minister gab zudem Informationen zur Reihenfolge, in der der
Ausbau der einzelnen Routen erfolgen soll. So wird der erste
Autobahnabschnitt mit einer Länge von 1.400 Kilometern quer durch die
Ukraine von Krakovets nach Uspenka führen und letztlich Teil einer
transnationalen Autobahn von Berlin zur russischen Stadt Rostov
werden. Weitere Priorität nimmt auch die Transdnieper-Autobahn ein.
Der geplante Ausbau des Autobahnnetzes gewinnt vor allem im Hinblick
auf die Fussball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012), die in
der Ukraine ausgetragen werden wird, an Bedeutsamkeit für die
unmittelbare Gegenwart.
Unter Berücksichtigung der Einnahmen des ukrainischen
Staatshaushaltes 2011 veranschlagt Kolesnikov für die Umsetzung der
oben genannten Bauarbeiten in der Ukraine einen Zeitraum von fünf bis
sieben Jahren.
Zum Thema Grenzüberschreitung gab der Minister für Infrastruktur
an, dass der Güterkraftverkehr in der Ukraine nur zu 10 Prozent der
Gesamtkapazität genutzt wird. Der Transport auf dem Seeweg und mit
der Bahn wird jedoch in Kürze die Auslastung zu Sowjetzeiten
übersteigen. Die Ukraine richtet sich darauf ein, in puncto Transport
bei den Vorbereitungen Russlands als Gastgeber der Fussball-WM 2018
und der Olympischen Winterspiele in der russischen Stadt Sotschi eine
aktive Rolle zu übernehmen.
Geografisch gesehen nimmt die Ukraine eine strategisch bedeutende
Lage ein. Da das Land zudem die Zusage erhielt, eine Reihe von
Sportveranstaltungen von internationaler Bedeutung veranstalten zu
können, verdreifacht die Ukraine nun ihre Bemühungen zur Entwicklung
der nationalen Infrastruktur.