Politik"Die Reformen gehen zu langsam voran"

Forum für Hinweise auf Beiträge (Artikel, Videos ...) in in- und ausländischen Onlinemedien mit Bezug zur ukrainischen Politik
Forumsregeln
Bitte keine Vollzitate aus Zeitungen, außer wenn diese es ausdrücklich gestatten. Zudem achtet bitte auf die Seriösität der Quelle. Keine Verschwörungs- oder Hassseiten!

Bei Links mit unüblichen Zeichen (z.B. []) bitte einen Linkkürzer wie Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... oder Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... nutzen ....
Denkt bitte an korrektes Zitieren, um die Lesbarkeit zu erhöhen.
Format: [quote="name"] Zitat [/quote]. Näheres hier: zitierfunktion-t295.html

Videos werden in der Regel automatisch eingebunden. Falls nicht bitte den media-Tag versuchen. Format:
[media] Link [/media].
Näheres hier: videoeinbindung-t308.html
Vorheriges ThemaNächstes Thema
Benutzeravatar
Handrij
Ukraine-Experte / знавець / знаток
Beiträge: 12275
Registriert: Freitag 27. März 2009, 21:22
15
Wohnort: Kiew/Kyjiw
    unknown unknown
Bildschirmauflösung: 1920x1080
Hat sich bedankt: 183 Mal
Danksagung erhalten: 2127 Mal
Ukraine

"Die Reformen gehen zu langsam voran"

Beitrag von Handrij »

Der frühere investigative Journalist und heutige Parlamentsabgeordnete Sergii Leschtschenko kritisiert den mangelnden Reformfortschritt in der Ukraine und schildert, wie er mittels Gesetze gegen die Oligarchen kämpft.
Mehr bei Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

Link:
BBcode:
HTML:
Verstecke direkte Links zum Beitrag
Zeige direkte Links zum Beitrag
Malcolmix
Ukraine-Kenner / досвідчений / опытный
Beiträge: 1143
Registriert: Sonntag 18. Mai 2014, 12:31
9
Wohnort: Hannover
    unknown unknown
Bildschirmauflösung: 1920x1080
Hat sich bedankt: 1234 Mal
Danksagung erhalten: 1521 Mal
Europäische Union

Re: "Die Reformen gehen zu langsam voran"

Beitrag von Malcolmix »

Ich hoffe, Sergii Leschtschenko wird länger als ein Jahr versuchen, diese dringend notwendigen Reformen voranzutreiben. Er wird auch mehr als eine Legislaturperiode Zeit brauchen.

Aber mal eine ganz naive Frage. Was ist nötig, um überhaupt die politische Macht der Oligarchen zu brechen und eine demokratische und weniger korruptionsbelastete Struktur in einem Land aufzubauen? In jedem Fall muß die Verwaltung neu strukturiert und der Geldfluß besser beobachtet werden. Nur ist daran schon so mancher gescheitert. Zum einen hat man halt wenige sehr reiche Oligarchen (2009 ging die Hälfte der Einnahmen in der Ukraine in die Taschen von 20 Personen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe), zum anderen hat man eine Beamtenschaft/Polizei etc., die ihren Lebensstandard halt zum Teil auch über diese Korruption finanziert, da die Gehälter nicht ausreichen. Gehaltserhöhungen sind eine Illusion. So richtig ist mir selbst nicht klar, wie so etwas funktionieren kann. Polen etc. sind da keine Vorbilder, da die Reformen in Polen in der postsozialistischen Ära ohne ein solches krasses Mißverhältnis des Volksvermögens durchgeführt werden konnte.

Link:
BBcode:
HTML:
Verstecke direkte Links zum Beitrag
Zeige direkte Links zum Beitrag
paracelsus
Ukraine-Studierender / учень / учащийся
Beiträge: 587
Registriert: Dienstag 14. April 2009, 13:04
14
    unknown unknown
Bildschirmauflösung: 962x601
Hat sich bedankt: 106 Mal
Danksagung erhalten: 146 Mal
Deutschland

Re: "Die Reformen gehen zu langsam voran"

Beitrag von paracelsus »

Malcolmix hat geschrieben: Aber mal eine ganz naive Frage. Was ist nötig, um überhaupt die politische Macht der Oligarchen zu brechen und eine demokratische und weniger korruptionsbelastete Struktur in einem Land aufzubauen?

Na das ist doch ganz einfach. Was wurde denn auf dem Maidan gefordert und versprochen? Können Millionen denn irren?

Assoziierungsabkommen mit der EU abschliessen und alles wird gut............. .

Nun denn, die Realität sieht natürlich anders aus. Ich sehe die Zukunft rabenschwarz.

Eigentlich gibt es doch nur 2 Wege um den Einfluss der Oligarchen zu brechen:
a) dem putinschen Bojarenweg folgen und hoffen dass Gelder in der Ukraine investiert werden oder
b) Vergesellschaftung des Eigentums in Verbindung mit drastischen Devisenrestriktionen und einem erklärten Staatsbankrott.

Alle Versuche, zumindest den Lebensstandart von 2013 wieder zu erreichen - unter dem Aspekt der Sozialgerechtigkeit, können doch erst erfolgreich sein, wenn eine gewisse finanzielle Handlungsfähigkeit wieder hergestellt ist. Dabei gebe ich zu bedenken, dass die Ukraine bis 2013 etwa 50% ihres BIPs im Export erzielt hat. Da haben sie sich selbst kastriert. Slava Ukrayini!
Dosis sola facit venenum (Allein die Dosis macht das Gift).
Die es gut meinen, das sind die schlimmsten.
Paracelsus (Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim) 1493 - 1541

Link:
BBcode:
HTML:
Verstecke direkte Links zum Beitrag
Zeige direkte Links zum Beitrag
Anuleb
Ukraine-Studierender / учень / учащийся
Beiträge: 763
Registriert: Sonntag 4. Mai 2014, 15:58
9
    unknown unknown
Bildschirmauflösung: 1920x1080
Hat sich bedankt: 201 Mal
Danksagung erhalten: 775 Mal
Deutschland

Re: "Die Reformen gehen zu langsam voran"

Beitrag von Anuleb »

Die Oligarchen haben mehr als 20 Jahre Zeit gehabt, sich in Politik und Gesellschaft einzunisten. Wer da glaubt, dass 1 Maidan, 1 Assoziierungsabkommen und ein paar Gesetze genügen, um deren Macht zu brechen, ist ein Traumtänzer. Da kann man getrost 1 oder 2 Generationen veranschlagen, bis die Oligarchen, deren mafiöse Strukturen, Korruption und Selbstbereicherung mittels rechtsstaatlicher Methoden nachhaltig bekämpft und auf ein erträgliches Maß zurückgedrängt worden sind. Die Ukraine wird einen sehr, sehr langen Atem benötigen um diesen sehr mühseligen Weg zu gehen. Aber das ist eigentlich von vornherein klar gewesen.

Vergleiche mit anderen ehemaligen Ostblockstaaten ziehen diesbezüglich nicht. Diese sind von vornherein einen anderen Weg gegangen, wobei man nicht verhehlen sollte, dass auch deren Weg sehr schwierig und mühselig gewesen, und teilweise bei weitem noch nicht abgechlossen ist. Die Beispiele Polen und Tschechei ziehen diesbezüglich gar nicht, denn beide Staaten profitierten ganz ungemein daran, dass sie eine gemeinsame Grenze mit Deutschland haben.

Link:
BBcode:
HTML:
Verstecke direkte Links zum Beitrag
Zeige direkte Links zum Beitrag
FEINDFLIEGER
Ukraine-Kenner / досвідчений / опытный
Beiträge: 1067
Registriert: Freitag 12. September 2014, 10:28
9
    unknown unknown
Bildschirmauflösung: 1280x720
Hat sich bedankt: 192 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal
Österreich

Re: "Die Reformen gehen zu langsam voran"

Beitrag von FEINDFLIEGER »

Anuleb hat geschrieben:Die Oligarchen haben mehr als 20 Jahre Zeit gehabt, sich in Politik und Gesellschaft einzunisten. Wer da glaubt, dass 1 Maidan, 1 Assoziierungsabkommen und ein paar Gesetze genügen, um deren Macht zu brechen, ist ein Traumtänzer. Da kann man getrost 1 oder 2 Generationen veranschlagen, bis die Oligarchen, deren mafiöse Strukturen, Korruption und Selbstbereicherung mittels rechtsstaatlicher Methoden nachhaltig bekämpft und auf ein erträgliches Maß zurückgedrängt worden sind. Die Ukraine wird einen sehr, sehr langen Atem benötigen um diesen sehr mühseligen Weg zu gehen. Aber das ist eigentlich von vornherein klar gewesen.

Vergleiche mit anderen ehemaligen Ostblockstaaten ziehen diesbezüglich nicht. Diese sind von vornherein einen anderen Weg gegangen, wobei man nicht verhehlen sollte, dass auch deren Weg sehr schwierig und mühselig gewesen, und teilweise bei weitem noch nicht abgechlossen ist. Die Beispiele Polen und Tschechei ziehen diesbezüglich gar nicht, denn beide Staaten profitierten ganz ungemein daran, dass sie eine gemeinsame Grenze mit Deutschland haben.
Ach ja? Und welche Rolle spielt diese Grenze gerade nicht (die Slowakei sollte man auch nicht vergessen)...?
Oder anders: Welche Rolle sollte denn diese "Grenze" spielen?

Link:
BBcode:
HTML:
Verstecke direkte Links zum Beitrag
Zeige direkte Links zum Beitrag
Vorheriges ThemaNächstes Thema
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast