In der letzten Woche fiel mir auf, dass ich hier in Kiew bereits das zweite Vermieterehepaar mit den Vornamen Wladimir und Ljudmila habe. Dies ist daher interessant, da ja bekanntermaßen ein gewisser Wolodja im fernen Moskau auch eine Frau mit dem Vornamen Ljudmila ehelichte. Alle befinden sich ungefähr in der selben Altersgruppe 40-60 Jahre, so das da auch bestimmte Vorlieben in den 50ern und 60ern in der Sowjetunion mitspielen, aber insgesamt ist das Spektrum an Vornamen irgendwie etwas geringer als beispielsweise in Deutschland. Zudem ist mir noch nicht aufgefallen, dass man am Vornamen ungefähr das Alter, den Bildungsgrad und die Herkunft (Ost- oder Westdeutschland) abschätzen kann. Nicht ohne Grund werden in deutschen Zeitungsartikeln zur "Vermehrungswut" der "Hartz IV-ler" süffisante Bemerkungen zu den vielen Kevins und Britneys gemacht, die in anderen Sandkästen spielen als die weniger zahlreichen Anna-Marias oder Pauls.
Während mir in Deutschland klar ist, dass ein Klaus, ein Fritz, eine Gudrun, eine Ruth oder ein Erich nicht unbedingt 25 oder 30 ist (fünf könnte er oder sie schon sein), scheinen mir Namen wie Wiktor, Natalja, Ljudmila, Wladimir/Wolodimir, Roman, Katharina/Katja, Nadeshda/Nadja usw. hier recht zeitlos zu sein. Es gibt zwar auch in Deutschland recht zeitlose Namen, wie Christian, aber irgendwie scheint mir das hier auffälliger zu sein.
Hat da jemand andere Beobachtungen, Erfahrungen gemacht? Gibt es Statistiken zur Vornamenvergabe (ich habe ehrlich gesagt noch nicht gesucht)? Wenn nein, wie kann man sich das erklären? Ist das eine Folge der berühmten "sozialistischen Gleichmacherei" (FDP lässt grüßen)? Wenn ja, wieso ändert sich das nicht? Sind die russischen Fernsehserien oder sowjetischen/russischen Filme zu dominant

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