Kultur, Religion und GeschichteDie Ukraine und ihre Vergangenheit: Traumrepublik Galizien

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Ukraine

Die Ukraine und ihre Vergangenheit: Traumrepublik Galizien

Beitrag von Handrij »

Die Ukraine besinnt sich heute ihres jüdischen Kulturerbes. Doch was bedeutet das in einem Raum, in dem es kaum noch Juden gibt?
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mbert
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Re: Die Ukraine und ihre Vergangenheit: Traumrepublik Galizien

Beitrag von mbert »

Ein schöner Versuch, der leider an einigen Stellen in Klischees und Halbwahrheiten stecken bleibt. Ich denke zwar, dass die Grundaussage korrekt ist: (mehr) Aufarbeitung tut not, und damit auch eine differenzierte Geschichtssicht, bei der nicht von vorn herein gesetzt ist, wer Held und wer Schurke zu sein hat. Die Beteiligung von Ukrainern an antijüdischen Progromen ist ein schmerzhaftes Thema, und beide Seiten neigen dazu, viel zu schnell ein abschließendes Urteil parat zu haben.

Das Buch von Kai Struve (Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...) ist m.W. das einzige deutschsprachige, wirklich umfassende Werk, das sich der Aufgabe widmet, überhaupt erst einmal systematisch zu erfassen, was genau geschah, wer die Protagonisten und was ihre Rollen waren. Als roter Faden zieht sich durch das Buch die Frage, welcher Art die ukrainische Beteiligung an Progromen war, welche Gründe sie hatte und welchen Anteil an der antijüdischen Gewalt in Galizien sie hatte. Das ist über weite Strecken in der Härte desse, was geschildert wird, kaum zu ertragen. Es widerlegt aber auch eine ganze Reihe von Scheinwahrheiten, die wie auch hier im Artikel, vielfach nicht weiter in Frage gestellt und unkritisch wiederholt werden (z.B. hier die Bemerkung über die SS-Einheit "Galizien", die angesichts dessen, was Struve erarbeitet hat, ganz einfach falsch ist).

Struve ist in seiner Gesamtbeurteilung recht vorsichtig. Damit befindet er sich im direkten Widerspruch zum Bandera-Biographen Gregorsz Rossolinksi-Liebe, der anders als Struve einen in der OUN-Ideologie tief verwurzelten Antisemitismus und folglich ein von der OUN-Führung angeordnetes Morden zu erkennen meinte, der übrigens auch Struve lobend erwähnt, dabei aber doch anführt, dass bei Struves Untersuchung die "Faschismus-Forschung" keine Rolle gespielt habe.

Ich freue mich einerseits über Artikel wie den o.g., aber mich ärgert dann doch auch immer wieder, dass sie dazu beitragen, dass Un- und Halbwissen durch sie mitunter nicht abgebaut, sondern sogar verstärkt werden.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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