mbert hat geschrieben:Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich habe keine Zweifel, dass es die lokalen Politiker in der Westukraine problemlos schaffen, Gelder zu veruntreuen und bei der organisation komplett zu versagen. Allerdings muss man auch festhalten, dass die Ukraine im Vergleich zu etwa der BRD ein deutlich zentralistisch ausgerichteter Staat ist. Das merkt man an vielen Ecken, auch daran, dass gerade Kommunen, in denen die Opposition das Sagen hat, bei der Zuteilung von finanziellen Mitteln stark benachteiligt werden. Ich hatte ja schon vor ein paar Monaten mal von dem erzählt, was ich von Freunden in Ternopil gehört habe. Insofern dürfte die "Fehlersuche" eher kompliziert ausfallen.
Die westlichen Regionen und nicht nur diese bekommen momentan erheblich weniger Geld zugeteilt. Dennoch müssen sie die Gelder selbst verwalten und zuteilen. Sicherlich gibt es Druck von allen Seiten, den Auftrag xyz der Firma des Spezies A zuzuschanzen. Doch wann gibt es diesen nicht? Und der Typ des Straßenbauamts der Oblast Lwiw hat seit 2002 schon einige Regierungen kommen und sehen gehen und sitzt immer noch im Amt.
Wenn die jetzige Regierung so schlecht ist, wieso zeigt man nicht vor Ort im Westen, dass man es besser kann? Funktioniert die öffentliche Verwaltung im Gebiet Ternopil besser als im Gebiet Lugansk?
Genauso wie Asarow und Co. immer noch auf die Vorgänger verweisen, obwohl sie seit über drei Jahren regieren, genauso verweist man in den Regionen auf den Zentralstaat: "Tja, wir können halt nichts machen, uns sind die Hände gebunden, ihr wisst ja die Banditen in Kiew". So wird sich nie was ändern ...