Wenn die betroffenen Menschen es wollen, bedarf es doch keiner Diskussion. Ein Einzwängen in einen Staat, den sie ablehnen ist Unrecht. Das mit Waffengewalt zu machen ist dann nicht besser als es Stalin gemacht hätte. Insofern hatte sich die neue Kiewer Administration auf einen zweifelhaften Weg gemacht. Eine Abwägung von Werten unter Waffeneinsatz hat gefälligst erst dann zu erfolgen, wenn dieser "neue Staat" gegen seine andersdenkenden Minderheiten vorgeht.Wassermann3000 hat geschrieben:Meines Erachtens hatte die Ukraine überhaupt keine andere Wahl, es sei denn, sie hätte zugesehen, wie immer mehr Landesteile annektiert werden. Da werden nämlich Fakten geschaffen, die später kaum noch durch Verhandlungen revidiert werden können (Beispiel Krim). Die militärischen Maßnahmen haben eindeutig zu spät und zu unentschlossen begonnen. Das hatte sicherlich seinen Grund darin, daß die Ukraine sich überhaupt erst einmal neu sortieren mußte und es temporär keinen vom Volk legitimierten Präsidenten gab.
Na und, dann ist es halt so. Wenn die Menschen nicht mehr mitspielen wollen, muss ich mit dem Leben was übrig bleibt. Das ist der Preis der Freiheit. Weitergehende Maßnahmen trage ich erst dann, wenn die Rechte der Minderheiten in den abgegliederten Teilen gefährdet sind.Wassermann3000 hat geschrieben:Meines Erachtens hatte die Ukraine überhaupt keine andere Wahl, es sei denn, sie hätte zugesehen, wie immer mehr Landesteile annektiert werden. Da werden nämlich Fakten geschaffen, die später kaum noch durch Verhandlungen revidiert werden können (Beispiel Krim).
Das ist doch selbst im alltäglichen Leben so - wenn sich jemand scheiden lassen will und der Andere nicht, wird doch in der Regel trotzdem geschieden, nur die Trennungszeit ist mitunter etwas anders als bei gütlichen Scheidungen. Nur Idioten führen Rosenkriege.
Willst du den neuen Menschen erfinden? Da hat der Donbass ja wirklich Pech gehabt, vielleicht hätten noch ein paar ja Jahre Krieg die Region in den Zustand Deutschlands nach dem 2. WK versetzt.Wassermann3000 hat geschrieben:Das ist ja der Irrglaube. Theoretisch wäre das machbar, wenn da nicht der von Natur aus bequeme Mensch wäre. Daraus entsteht dann fast immer ein Weiterwurschteln. Deutschland kann ebenso für die starke Zerstörung nach dem 2. Weltkrieg dankbar sein, wie auch die Griechen in 5 Jahren ganz anders über die radikalen Sparmaßnahmen reden werden. Ja, manche Operation muß radikal sein, eine Therapie ist oft sehr schmerzhaft.
Weißt ich hab mir am Sonntag den Knöchel verstaucht, tut beim Gehen schon weh. Gott sei dank hat mein Orthopäde von einer Transplantation abgesehen.
Ich bin immer wieder über den Foren aufgebotenen Makroökonomischen Sachverstand erstaunt. Aber da ich heute noch Zeit habe, werde ich mal in die City humpeln und mich nach ukrainischen Exportschlagern umsehen. Ich bin davon überzeugt, dass sich Industrie und Handel um ukrainische Produkte reißen werden.... ach was, schon immer gerissen haben.Wassermann3000 hat geschrieben:Die alte Diskussion, die Zollunion schließt das Annähern an die EU nicht aus. Wobei der Verzicht auf Märkte der Zollunion durchaus ein Segen sein kann. Das ganze Wirtschaftswurschteln innerhalb der Zollunion ist doch ein Teil des Problems. Allen verbliebenen Brudervölkern geht es wirtschaftlich beschissen, lediglich Rußland kann sich dank seiner Rohstoffe über Wasser halten, nicht aber wegen seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.