kurz zu uns. Meine Verlobte ist Ukrainerin, ich bin Deutscher, wir sind 26 und 29 Jahre alt, unser Sohn ist jetzt 3 Jahre alt und hier in Deutschland geboren, er ist deutscher Staatsbürger.
Meine Verlobte hat momentan das Familienvisa welches man bekommt wenn man ein deutsches Kind hat. Sie hat auch eine Arbeitserlaubnis und arbeitet so wie ich in einer IT Firma.
Nun wollten wir natürlich auch heiraten, doch das stellt sich als ein absoluter Albtraum heraus, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat immer mehr.
Wir waren insgesamt 4 mal vllt. auch 5 mal beim Standesamt in unserem Ort, jedes mal um irgendwelche Dokumente einzureichen, unter anderem eine Bestätigung der ukrainischen Botschaft, dass Sie in der Ukraine nicht verheiratet ist. Das dauerte dann solange, dass diese Bestätigung nach 6 Monaten abgelaufen ist und diese verdammte Standesamt NOCH MAL eine solche Bestätigung sehen wollte, einen Termin bei der Botschaft bekamen wir beim zweiten mal nur durch Kontakte da der Generalkonsul ein Freund meiner Familie ist.
Also, wieder beim Standesamt, reichten wir alle Dokumente ein, manche davon brauchten wohl eine beglaubigte Übersetzung, auch kein Thema, alles eingereicht.
Das Standesamt schickte diese Dokumente dann an das Oberlandesgericht hier in Hessen, da diese uns erst " erlauben " müssen das wir überhaupt heiraten dürfen.
Natürlich...ihr könnt es ahnen ! Das war noch nicht alles, wir bekamen einen Brief vom Standesamt das wir NOCHMAL dorthin kommen sollen und alle Dokumente die wir so haben im Original vorlegen sollen, einschließlich meiner (ich war vorher schon mal verheiratet, in England, aber inzwischen geschieden) alten Heiratsurkunde und Scheidungsurkunde aus England, natürlich auch mit beglaubigter Übersetzung und Hin und Her... Was ich auch nicht verstehe da ich in Deutschland bereits als Geschieden eingetragen bin ! Naja...
Nun wurden diese Dokumente WIEDER an das Oberlandesgericht abgeschickt, im ORIGINAL ! Die bekomme ich hoffentlich wieder ! Die Frau vom Standesamt meinte das Sie nicht weiß ob dieses Gericht noch mehr Dokumente will oder nicht... jetzt heißt es nur noch Warten.
Ehrlich gesagt ist das die absolute Hölle. In der Ukraine ist Krieg und man forderte zum Teil Dokumente die man nur dort bekommen kann, durch Kontakte bekamen wir dann aber Gott sei Dank den zweiten Termin in der Botschaft noch. Die Standesbeamte ist zum Teil Rotz-Frech und zeigt nicht wirklich Empathie für diese Herausforderung die man da an uns als junge Familie stellt so wie die damit verbundenen Kosten für uns.
Hat da irgendwer Erfahrung mit? Ist das denn normal das man da so oft hin muss und so viel hinschicken?
Meine Verlobte ist hier vollkommen legal in Deutschland, arbeitet hier, hat einen Bachelor Abschluss, hat diesen dämlichen Kurs für Ausländer zu Anfang mitgemacht und laut eines Anwalts haben wir sowieso das Recht auf Heirat da wir ein gemeinsames Kind haben, ich kann gar nicht nachvollziehen was die mit all diesen Dokumente wollen ?!
Wir haben jetzt natürlich Angst das in diesem fast schon Ausländerfeindlichen Land irgendeine Absage kommt und wir uns dann an einen Anwalt und die Presse wenden müssen um endlich heiraten zu können.
Wir haben vor innerhalb der nächsten Jahre in die Schweiz auszuwandern da wir dort berufliche Chancen haben und sowieso öfters für Kunden arbeiten und es uns in Deutschland absolut nicht gefällt. Deswegen ist es uns so wichtig hier zu heiraten damit wir das endlich geklärt haben.
Ich bin schockiert und angewidert wie man hier mit Ukrainern umgeht, beim Standesamt sowohl als auch beim Ausländeramt, es ist unglaublich wie viel in diesen Ämtern gepfuscht wird, ständig wird uns nicht mitgeteilt welche Dokumente wir mitbringen sollen und irgendwas vergessen, ständig muss man da NOCH MAL hinkommen weil irgendwer noch irgendwelche sinnlosen Dokumente wollen die sowieso nichts zur Sache tun. Wir sind wirklich erschöpft und verzweifelt, so stellt man sich eine Heirat eigentlich nicht vor.
Ich habe selbst damals in England geheiratet und bei der Scheidung Probleme da ich dann nach Deutschland zog, mit viel Geld und Energie wurde ich dann endlich geschieden und konnte meinen Familiennamen wieder annehmen... und jetzt sowas ?
Hat da hier irgendwer Erfahrung da drin? Sind wir hier Opfer von Diskriminierung oder ist das " normal " ?
Schöne Grüße
fst
![Cooler Ukrainer [smilie=cool_ukr]](./images/smilies/ua_cool_prapor.gif)