Ukraine-Forum: Infos, Tipps und Diskussionen zur Ukraine

Liebe Alle

ich habe an anderer Stelle einiges zum Thema gelesen, jedoch nicht die wirklich passende Antwort gefunden. Vielleicht hier?

Muss man wirklich, wenn man eine Aufenthaltserlaubnis für die Ukraine hat, seinen EU-Führerschein gegen einen ukrainischen umtauschen, oder gibt es da Nuancen?

Ich meine verstanden zu haben, dass es einen Unterschied zwischen Aufenthaltserlaubnis und Posvidka gibt. Die Posvidka erneuert man 1 Mal im Jahr aber dafür kann man seinen deutschen Führerschein behalten...?Was ist genau eine Posvidka?

Angenommen, ich habe keinen Wohnsitz mehr in Deutschland, was ist dann, was den Führerschein betrifft...?

Ich habe auf der Seite der Miskrada Kyiv gelesen, die ukrainische Gesetzgebung erlaubt es, dass man seinen ausländischen Führerschein behält, er wäre gleichwertig mit dem ukrainischen. Zu den Bedingungen wurde nicht näher eingegangen. Aber gleichzeitig wird gesagt, man muss seinen Führerschein innerhalb von 60 Tagen umtauschen

Mein Kenntnisstand ist, man muss nach 60 Tagen den Führerschein umtauschen. Wie ist es in der Praxis, interessiert das jemanden in der Ukraine?Vor allem, wenn man auf dem Dorf wohnt? Mit welchen Strafen muss man rechnen, wenn man angehalten wird und doch einen Polizisten erwischen sollte, der sich mit Gesetzen auskennt?

Ich sehe mich nicht wirklich im Stande, mit meinem B1 in Ukrainisch die theoretische Prüfung abzulegen, geschweige denn zu bestehen

Danke für eure Anregungen, Tipps, Erfahrungen...

Посвідка / poswidka heißt grob übersetzt Aufenthaltserlaubnis. Es gibt bezüglich des Führerscheins einen Unterschied zwischen befristeter und unbefristeter Aufenthaltserlaubnis. Das heißt, wenn du eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhältst, dann gilt dein deutscher Führerschein nur noch 60 Tage ab dem Tag der Ausgabe der Erlaubnis für die ständige Übersiedlung in die Ukraine. Bei einer befristeten Aufenthaltserlaubnis gilt deine Fahrerlaubnis aus Deutschland weiter. Das ist auch der Fall, wenn du in Deutschland keinen Wohnsitz mehr hast. Dieser Umstand interessiert im ukrainischen Recht keinen. Mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis bist du nach ukrainischem Rechtsverständnis nicht in der Ukraine ansässig, sondern nur temporär im Land.

Die Regelung aus der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ..., die hier diskutiert wurde, ist daher also weiter gültig:

Посвідчення водія, що належить особі, яка переїжджає на
постійне місце проживання в Україну, дійсне на території України
протягом 60 днів з дати видачі органами внутрішніх справ України
дозволу на постійне проживання в Україні і після цього підлягає
заміні. Заміна таких посвідчень проводиться після проходження
особою медичного огляду та складення теоретичного і практичного
іспитів.

In der Praxis habe ich auch noch von keinem Einwanderer hier gehört, dass er seinen ausländischen Führerschein umgetauscht hat. Allenfalls, dass sich Leute einen zweiten ukrainischen zugelegt haben.

Fahren ohne gültigen Führerschein müsste Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... kosten.

Handrij hat geschrieben: ↑Sonntag 16. Juni 2024, 15:48
In der Praxis habe ich auch noch von keinem Einwanderer hier gehört, dass er seinen ausländischen Führerschein umgetauscht hat. Allenfalls, dass sich Leute einen zweiten ukrainischen zugelegt haben.

77 Euros kann man sich gerade noch so leisten Hat die posvidka irgendwelche Nachteile, abgesehen davon, dass man sie regelmäßig verlängern muss?

Die temporäre Aufenthaltsgenehmigung hat vor allem den Nachteil, dass du für die jeweilige Erneuerung jedes Mal eine Grundlage brauchst, deren Bedingungen sich ändern können.
Mit einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung bekommst du auch kein vollwertiges Konto (außer bei Firmengründung). Niemand kann dir Geld überweisen, auch du selbst nicht. Einzig eine Bareinzahlung an der Kasse ist möglich.
Dein Krankenversicherungsstatus ist aus ukrainischer Sicht auch ein anderer. Während der Coronavirus-Maßnahmen mussten Besitzer einer temporären Aufenthaltsgenehmigung genauso wie normale Touristen den Abschluss einer Coronavirus-Versicherung bei der Einreise nachweisen.

Handrij hat geschrieben: ↑Sonntag 16. Juni 2024, 18:32 Die temporäre Aufenthaltsgenehmigung hat vor allem den Nachteil, dass du für die jeweilige Erneuerung jedes Mal eine Grundlage brauchst, deren Bedingungen sich ändern können.
Mit einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung bekommst du auch kein vollwertiges Konto (außer bei Firmengründung). Niemand kann dir Geld überweisen, auch du selbst nicht. Einzig eine Bareinzahlung an der Kasse ist möglich.
Dein Krankenversicherungsstatus ist aus ukrainischer Sicht auch ein anderer. Während der Coronavirus-Maßnahmen mussten Besitzer einer temporären Aufenthaltsgenehmigung genauso wie normale Touristen den Abschluss einer Coronavirus-Versicherung bei der Einreise nachweisen.

Mh, wenn man verheiratet ist sind es überschaubare Nachteile. Was die KV betrifft ebenfalls. Wenn man das ukrainische Gesundheitssystem kennt weiß man, wenn man ins Krankenhaus muss bekommt man als Ukrainer lediglich die allernotwendigste Versorgung. Für alles andere muss man selber bezahlen. Daher macht es in dieser keinen großen Unterschied, ob man eine befristete oder unbefristete Aufenthaltserlaubnis hat....Ich lasse mich gerne eines besseren belehren

Aber die unbefristete Aufenthaltserlaubnis die bekommt man sowieso nicht sofort soviel ich weiß?

Die Einwanderung ist inzwischen leichter geworden. Siehe:
unbefristete-aufenthaltsgenehmigung-ein ... 48448.html

Ansonsten halt der übliche Kram: Ehe, KInd, ukrainische Ahnen, 100 000 investiert, Ostfronteinsatz.

Handrij hat geschrieben: ↑Sonntag 16. Juni 2024, 22:47 Die Einwanderung ist inzwischen leichter geworden. Siehe:
unbefristete-aufenthaltsgenehmigung-ein ... 48448.html

Ansonsten halt der übliche Kram: Ehe, KInd, ukrainische Ahnen, Ostfronteinsatz.

Aber dann heißt es Führerschein umtauschen oder einen ukrainischen dazu legen, was nicht unproblematisch ist